Panta rhei
alles ist in Fluss

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Bibeltext Römer 8,14

Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.

 

Die Welt ist ein großes Rätsel, sowohl was den Mikrokosmos, also die Welt des Kleinen, die Welt der Atome, betrifft, und andererseits die Welt des Makrokosmus, also unsere Erden-Welt und das Universums. Dabei geht es nicht nur um die Materie, sondern auch um das Geheimnis des Lebens: Warum ist das so, wie es ist? Woher kommt das alles, was ist? Wie funktioniert so vieles tadellos, obwohl wir es nicht verstehen? Das alles sind nicht nur Fragen des modernen Menschen, sondern das Interesse daran ist uralt.

Dem Minnesänger Walther von der Vogelweide, der um 1200 n. Chr. gelebt hat, wird folgender Reim zugeordnet, der alle wichtigen Lebensfragen anspricht:
„Ich komm, weiß nicht woher. Ich leb, weiß nicht warum. Ich fahr, weiß nicht wohin, mich wundert, dass ich so fröhlich bin.“

Die meisten Menschen sind meist nur dennoch 'fröhlich', weil sie all diese Fragen verdrängen
Auch unseren Dichterfürsten Goethe haben ähnliche Fragen umhergetrieben. So erklärt er in seinem 'Faust', dass er gerne wissen möchte:

Was die Weit im Innersten zusammenhält.

Ja, sogar schon die alten Griechen, die ja bekannt sind für ihre weisen Philosophen, haben sich über all diese Fragen Gedanken gemacht. Einer der bedeutesten ist der Philosoph Heraklith. Er hat erstaunliche Aussagen zu diesen Fragen gemacht. Das ist um so bemerkenswerter, weil er etwa 6000 Jahre vor Christus gelebt hat und von moderner Naturwissenschaft natürlich nichts wissen konnte.

Den Extrakt seines Nachdenkens haben seine Nachfolger in dem markanten Merksatz zusammengefasst: Panta Rhei. Das bedeutet nichts anders als: Alles fließt, alles ist in Fluss, alles ist in Bewegung.
Und genau das hat die moderne Naturwissenschaft festgestellt. Da ist die Welt der Materie. Sowohl die belebte wie die unbelebte Natur besteht ja aus Materie, und Materie wiederum aus Atomen. Atome sind mit die kleinsten Teilchen in der Schöpfung überhaupt. Sie bestehen aus einem Atomkern und den sogenannten Elektronen, die beständig um den Kern kreisen, bis zu ihrem Zerfall.

Das bedeutet, dass alles. was wir als feste Materie erleben, im Grunde genommen sich in ständiger Bewegung befindet. Unsere Organe sind zu klein und unfähig, das zu sehen und wahrzunehmen. Aber unter dem Elektronen-Mikroskop wird dieser Umstand sichtbar.

Und schauen wir in die Welt des Makrokosmus. Wie ist es in unserer Welt, mit unserer Erde. Auch wenn wir das nicht direkt bemerken, ist auch hier ständig allen 'in Fluss,' in Bewegung. Die Erde dreht sich nicht nur um sich selbst, sondern auch um die Sonne. Und unser Sonnensystem bewegt sich wiederum.

Und im Universum, das unendlich ist, gibt es unzählige Konstellationen, wo Sterne, Planeten und Galaxien in ständigem Fluss sind. Alles ist in Bewegung. Und, wie uns Experten versichern, dehnt sich unser Universum ständig aus, ist in Bewegung.
Was, um Gottes Willen, wird sich vielleicht mancher fragen, was hat das mit der Bibel und der Predigt zu tun. Ganz einfach. Wer nur einigermaßen normal reagiert und überlegt, wird automatisch zu der Frage kommen: Wie ist das möglich, dass sich alles in solch einer ständigen Bewegung befindet? Denn das ist ja für uns alle eine ganz alltägliche Erfahrung: Wo sich etwas bewegt, muss eine Kraft wirken. Und wenn sich alles, vom Atom bis zum Universum in Bewegung befindet, dann muss hier doch eine ungeheure, endlose Kraft wirken, und wo kommt die her? Wer oder was hat das alles in Bewegung gesetzt und hält das alles in Bewegung?

Wir haben schon erwähnt, das der große Dichter Goethe sich darüber Gedanken gemacht hat, ohne eine Antwort auf die Frage zu finden: Was die Welt im Innersten zusammenhält. Goethe hätte die Bibel lesen sollen, dann hätte er es gewusst. Denn diese sagt uns, wer das alles gemacht hat und in Bewegung hält.: Eben der Gott der Bibel.
Der Himmel ist durch das Wort des HERRN gemacht und all sein Heer durch den Hauch seines Mundes. Psalm 33, 6

Und viele ähnliche Bibestellen gibt es, die das bestätigen: Himmel und Erde, dass Materielle und das Leben kommen von Gott. Er hat alles in Bewegung gesetzt
Und wenn alles, was er gemacht hat, eines gemeinsam hat, nämlich dass es in Bewegung ist, dann muss man wohl folgern, dass es sich dabei um ein göttliches Prinzip handelt. Gott will, dass etwas in Bewegung kommt. Denn Bewegung bedeutet, dass sich etwas verändert. Ob das zum Guten oder zum Schlechten geht, hängt von dem Beweger ab. Nun ist uns klar, dass unser Gott, der nicht nur ein Gott der unendlichen Kraft, sondern auch der Gott der unendlichen Liebe ist, alles zum Guten, zur Vollkommenheit verändern will.

Hinweise für dieses Prinzip gibt es in der Bibel reichlich. Beginnen wir im Alten Testament. Da heißt es im 1. Mose 1, 2:

Und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser, über der Erde, die noch im Chaos lag. Diese schwebende Bewegung, wie ein Vogel mit sanften Flügelschlag, lässt darauf schließen, dass der Heilige Geist in seiner unendlichen Weisheit plante, wie das Chaos nun zu ordnen sei und gestaltet werden sollte.


Zu Pfingesten sitzen die Jünger Jesu ängstlich hinter verschlossenen Türen, wie fixiert auf diesen Raum und die Stadt Jerusalem. Und dann kommt der große Beweger, der Heilige Geist, und die Türen öffnen sich und und eine ganze Stadt kommt in Bewegung. Auf die Predigt des Petrus hin bekehren und sich an die 3000 Personen, werden in Bewegung gesetzt und von der Finsternis in das Reich Gottes versetzt.

Und Jesus selbst ist es, der die größte und gewaltigste Bewegung einleitet und anordnet, als er den Auftrag erteilte:
Geht hin in alle Welt...

Eine ganze Welt soll in Bewegung versetzt, zu Gott hin verändert werden. Und die Apostel wissen, was einen Jünger Jesus ausmacht. So heißt es im Römerbrief:

Denn welche der Geist Gottes t r e i b t, die sind Gottes Kinder.( Römer 8,14)
Also die, die sich in Bewegung setzen lassen, die etwas für Gott tun, die gehören zu Gott!! Und wie gut und richtig dieser Auftrag ist, zeigt sich darin, dass Jesu Botschaft von der Liebe Gottes tatsächlich praktisch in aller Welt verbreitet ist.
Wenn wir es nüchtern betrachten, dann ist die Bibel voll von Anordnungen, Berichten und Aufforderungen, etwas in Bewegung zu setzen. D. h. Aktiv zu werden, etwas zu tun. Der Herr Jesus war ununterbrochen beschäftigt, mit Predigen, mit Heilungen, mit Befreiungsdiensten. Und oft war er so müde, dass er sogar beim Sturm auf den Meere einschlief. Und in anderen Fällen wollten die Jünger niemand mehr zu ihm lassen, weil er zu gestresst war. Aber Jesus verweigerte sich nie, wenn er gebraucht wurde. Er war ständig in Bewegung, in Aktion.
Hier sei ein kleiner Exkurs gestattet. Ich habe in den Jahren meiner Arbeit in der Gemeinde als Leitender ehrenamtlicher Pastor eine eigenartige Erfahrung gemacht. Viele Christen, gerade auch Pastoren und Gemeindeleiter, sprechen sich oft grundsätzlich gegen Aktionen aus. Angeblich befürchten sie, dass das ganze in – wie sie formulieren – bloßen Aktionismus ausarte, den die Bibel nicht kenne. Es mag sein, dass es einzelne Fälle gibt, wo die Motivation nicht stimmt. Die Regel ist aber, wie Jesus schon beklagt hat, dass zu wenige der Arbeiter sind, also derer, die etwas tun. Wie wir aber bisher schon festgestellt haben, befiehlt die Bibel, und Jesus selbst, Aktionen, schon deshalb, weil er sie selbst getan hat. Er fordert seine Jünger ganz konkret auf, so aktiv zu sein, wie er es war in seinem Erdenleben.
Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur. Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. Die Zeichen aber, die folgen werden denen, die da glauben, sind diese: in meinem Namen werden sie böse Geister austreiben, in neuen Zungen reden, Schlangen mit den Händen hochheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird's ihnen nicht schaden; auf Kranke werden sie die Hände legen, so wird's besser mit ihnen werden. (Markus 16 ff)

Und wenn wir heute allgemein diese Vollmacht nicht haben, sagt das nichts gegen das Prinzip. Und das lautet, dass Menschen auf allerlei Weise gerettet werden sollen. Paulus bekennt, dass er praktisch bereit ist alles zu tun, nur damit Menschen zum Glauben kommen. So schreibt er:

Denn obwohl ich frei bin von jedermann, habe ich doch mich selbst jedermann zum Knecht gemacht, damit ich möglichst viele gewinne

Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne. Denen, die unter dem Gesetz sind, bin ich wie einer unter dem Gesetz geworden - obwohl ich selbst nicht unter dem Gesetz bin -, damit ich die, die unter dem Gesetz sind, gewinne. Denen, die ohne Gesetz sind, bin ich wie einer ohne Gesetz geworden - obwohl ich doch nicht ohne Gesetz bin vor Gott, sondern bin in dem Gesetz Christi -, damit ich die, die ohne Gesetz sind, gewinne.

Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne. Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise einige rette.

Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, um an ihm teilzuhaben.

wisst ihr nicht, dass die, die in der Kampfbahn laufen, die laufen alle, aber einer empfängt den Siegespreis? Lauft so, dass ihr ihn erlangt.(1.Korinther 9, 19 - 24)
Paulus lehrt also genau nach diesem Prinzip: Setzt euch in Bewegung, startet durch, lauft, um des Evangeliums willen. Und das hat seinen guten Grund.

Was ist die Hauptaufgabe der Gemeinde?

Doch zweifellos die Verbreitung der Frohen Botschaft von Jesus Christus. Die Botschaft, dass es eine Erlösung von der Sünde gibt und jeder Gottes Kind werden kann, der seine Ewigkeit bei Gott im Himmel verbringt, wenn er vor Jesus Buße tut. Denn er hat uns durch Tod und Auferstehung gerettet. Aber wie soll das gehen? Wie bringen wir – einmal einfach gesagt – das Wort Gottes an den Mann/die Frau? Denn wir müssen Menschen erst einmal dazu bringen, uns anzuhören um ihnen das Wort sagen zu können. Erfahrungsgemäß kommen die Menschen aber nicht zu uns, nur weil wir ihnen am Sonntag eine Veranstaltung bieten in der Dinge geschehen und gesprochen werden, die sie gar nicht interessieren.

Was können wir tun, dass Menschen - im Bild gesprochen – stehen bleiben bzw. zu uns kommen und uns anhören? Denn die beste Predigt nutzt nichts, wenn sie keiner hört!

Was hat Jesus getan? Er hat Aktionen gestartet. Und das so spektakulär, dass die Menschen lange Wege in Kauf nahmen, um diesen Jesus zu erleben. Denn von ihm wussten sie, dass er keine langweiligen Predigten hielt, sondern von ihm wusste man – um es einmal im Jugend Jargon zu sagen - dass die Post abging! Taube konnten wieder hören, Gelähmte wieder gehen, Stumme reden, Blinde wieder sehen. Sogar Tote wurden aufgeweckt.

Mit fünf Broten und zwei Fuschen speiste er 5000 Menschen! Keine Frage, dass man das erleben wollte. Und von solch einem Mann hat man sich dann sicherlich auch gerne eine Predigt angehört. Und von den ersten Jüngern hören wie in der Apostelgeschichte etwas ganz ähnliches: Aktionen, Zeichen und Wunder begleiten ihren Weg

Ich habe 18 Jahre in einer missionarischen Gemeinde gearbeitet. Ich rede nicht vom 'grünen Tisch' sondern aus der Praxis. Wir haben jedes Jahr bis zu 50 Menschen getauft. Die Gemeinde ist in den Jahren von ca. 30 Gliedern auf über 650 gewachsen. Wie das möglich war? Wir haben uns in der Stadt bekannt gemacht durch Straßen Einsätze mit Theaterstücken, mit fetzigen Musikstücken und Anbetungsliedern. Wir haben in großen öffentlichen Sälen Musicals aufgeführt und manches Interessante haben wir uns einfallen lassen.

Dann auch wieder eine so simple Wahrheit: Die Leute müssen doch erst einmal wissen, dass es uns gibt, bevor sie zu uns kommen können.

So wurden wir in der Stadt bekannt mit dem Effekt, dass die Leute sagten: Eine Gemeinde die so interessante Sachen macht, möchten wir näher kennen lernen. Und so kamen sie in die Gottesdienste. Und hier fand eine ganz zentrale Predigt statt, neben einem interessanten Programm. Und hier haben sich Menschen bekehrt. Solche Gottesdienste müssen nicht in allen Einzelheiten jedem gefallen. Im Bild gesagt hat das jemand humorvoll-ernst formuliert:

Beim Angeln muss der Köder nicht dem Angler schmecken, sondern dem Fisch! Wir haben versucht die Gottesdienste so zu gestalten, das sich Fremde wohl fühlten, was wohl auch gelungen ist. Wir hatten sonntäglich lange Zeit mehr Besucher als wir Gemeindeglieder hatten.

Natürlich wurde das alles im Gebet vorbereitet und die einzige Motivation war, Menschen zu retten. Und dann hat Gott gesegnet. Wir sollten auch hier wieder ganz einfach und nüchtern denken und folgern. Wann kann Gott segnen? Nun, natürlich zunächst dann, wenn unsere Motivation stimmt und wir den Geist wirken lassen. Aber Gott kann nicht ins Blaue hinein segnen.

Wenn wir Sonntags in altbewährten Weise auf unserem angestammten Platz im Gottesdienst sitzen und 3 oder4 Lieder aus dem 17. Jahrhundert singen, die uns gefallen, (den Fremden aber kaum) wenn wir von der Predigt schon eine Stunde nach dem Gottesdienst oft nichts mehr davon wissen, was soll Gott da segnen, wie sollen da Menschen zum Glauben kommen?

Im Psalm 90 gibt es einen interessanten Hinweis:

Und der Herr, unser Gott, sei uns freundlich und fördere das Werk unsrer Hände bei uns. Ja, das Werk unsrer Hände wollest du fördern! (Psalm 90,17)

Was erbitten die Gläubigen hier? Dass Gott das Werk ihrer Hände fördere, also segne! Was sollte Gott wohl auch segnen, wenn wir nichts tun, nicht aktiv werden?

Eine 'ProChrist' Veranstaltung, um einmal etwas Besonderes zu benennen, kann Gott segnen. Sie kann u.U. auch daneben gehen. Aber eines steht fest, wenn es diese Veranstaltung nicht gibt, kann Gott sie auch nicht segnen. Und das gleiche gilt natürlich für jede, auch noch so kleine und unbedeutende Aktion, wenn sie nur im Namen Jesu und aus Liebe zu den Verlorenen gestartet wird. Ist das nicht logisch? Geradezu Simpel? Allerdings, aber wahr.

Gott segnet das Werk unserer Hände, also das, was wir tun!


Aber noch einen anderen Effekt müssen wir hier ansprechen. Bisher haben wir mehr vom allgemeinen gesprochen, was das ganze, hauptsächlich die Gemeinde betrifft.

Es scheint aber wichtig zu sein, dass wir uns auch ein paar ganz persönliche Fragen stellen und beantworten. Denn die Gemeinde ist schließlich das, was die Summe ihrer Glieder ausmacht. Ist jedes einzelne Glied geistlich, vom Geist erfüllt, beweglich und aufgeschlossen?

Und da sind wir ganz persönlich gefragt. Wie bin ich, wie bist du als Glied der Gemeinde? Bist du mehr Förderer oder Hemmschuh? Geht es dir bei der Gemeinde mehr um dich oder um die Gemeinde als ganzes und geht es dir um die verlorenen Menschen unserer Zeit? Oder um die Erfüllung deiner Bedürfnisse und Wünsche?

Könntest du dir die Aussage des Paulus in 1. Korinther 9 als eigene Aussage denken, wenn er betont, dass er allen alles geworden ist, damit er etliche für Christus gewinne? Oft verlieren wir die Fähigkeit zur Selbstkritik und werden ungewollt Bremser in der Gemeinde.

Ich erinnere mich an so manche eigenartige Aussage. Als unser Gemeindewachstum begann, und jährlich zwischen 20 und 50 Menschen neu zur Gemeinde kamen, erklärte eine Schwester, dass sie darüber gar nicht so froh sei. Schließlich sei die Gemeinde bisher ein so intimer, netter Kreis gewesen, wo man sich richtig wohlfühlte. Jetzt aber, bei den vielen neuen Leuten wisse man gar nicht, wie das werden soll. Ist dazu ein Kommentar nötig?

Ich erlebe Geimendeglieder, die voller Kritik sind. Die Musik ist zu laut, die Predigt zu leise und meistens zu lang. Die neuen Lieder sind musikalisch nichts wert, und die Gemeindeleitung macht so wie so was sie will. Wozu brauchen wir ein Anbetungsteam, ging doch bisher auch ohne und deren Lieder sind oft viel zu modern und früher war sowieso alles besser. Finden wir uns da irgendwo wieder? Sollte da nicht bei uns, bei mir und dir, etwas in Bewegung kommen?

Interessant, während ich diesen Artikel auf dem Computer schreibe, kommt mir – ich weiß nicht wie – der Refrain eines Liedes eines bekannten deutschen Liedermachers unter. Er heißt: Zeit, dass sich was dreht! Manchmal erfassen Leute auch außerhalb des Glaubens, worum es geht.
Vielen ist Mission, Evangelisation überhaupt kein Anliegen mehr. Natürlich weiß ich, dass manche Gemeinden zu bestimmten Zeiten einfach nicht in der Lage sind, eine evangelistische Aktion zu starten. Wie dankbar sollte man dann sein, dass es übergemeindliche Evangelisationen gibt wie das bereits erwähnte ProChrist. Aber auch hier hört man immer wieder Kritik. Nun, auch ich finde nicht alles gut daran. Aber Tausende zieht es an! Wo kommen so viele Menschen zum Glauben? Und wenn wir diese Aktion im Gebet und durch Besuche unterstützen, sind wir selbst in geistlicher Bewegung und aktiv.

Mal ganz ehrlich, wann hast du zum letzten mal in deinem Gebet an die Mission gedacht? Heute noch? Wunderbar. Wenn nicht, sollte das zu einer guten Gewohnheit werden. Und wo sich etwas bewegt, kann etwas Positives geschehen.

Vielleicht wird jemand sagen, ich finde das ja alles richtig. Aber ich kann wirklich kaum was in der Gemeinde tun aus ganz persönlichen Gründen.. Das gibt es natürlich. Aber da weiß ich einen guten Rat. Ich kenne eine Frau, die sich als Aufgabe nimmt, ein Jahr lang bewusst und inständig für eine oder mehrere Personen zu beten, dass sie zum Glauben kommen. Und tatsächlich haben sich einige bekehrt.

Eine ebenso gute Anregung möchte ich für alle Gemeinden geben, besonders aber an die, die aus bestimmten Gründen nicht evangelistisch tätig sein können. Wir haben damals in unserer Gemeinde grundsätzlich in jedem Gottesdienst und in jeder anderen Gemeindeveranstaltung um Gemeindewachstum gebetet. Wir haben das in der Art des sog. Bienenkorb Gebetes gemacht, indem sich jeweils 2 oder drei Leute auf ihren Stühlen zueinander gewandt haben und jeder ein kurzes Gebet mit der Bitte um Gemeindewachstum gesprochen hat. Dadurch lernt der einzelne das freie Beten und der Gedanke um Bekehrungen bleibt wach. Den Gästen kann man das erklären und ihnen sagen, dass sie statt dessen auch ein stilles Gebet sprechen können. Den 'Erfolg' dieser Aktion habe ich schon anklingen lassen, denn Gemeindewachstum hat mehrere Voraussetzungen.

Dadurch kam etwas in Bewegung in der Gemeinde. Jeder einzelne wurde immer wieder mit diesem Anliegen konfrontriert und angeregt, selbst aktiv zu werden, zu beten und zu handeln, indem man Freunde, Verwandte und Bekannte mitbrachte zu den Veranstaltungen und in die Gemeinde.

Lasst uns bedenken, Jesus ist darauf angewiesen, dass wir in Aktion treten, dass wir, jeder einzelne, in irgendeiner Weise missionarisch wirken. Denn, wie heißt unser Merksatz:

Jesus sendet nicht seine Engel, um das Evangelium zu verkünden. Er kommt auch nicht selbst um das zu tun. Er hat nur uns, seine Nachfolger beauftragt, die Frohe Botschaft weiterzusagen. Wenn wir es nicht tun, tut es niemand.

Welch eine hohe Verantwortung! Aber auch welch ein Vertrauen setzt Jesus da in uns.


Ich bin mir nicht sicher, wie der Hörer oder Leser dieser Ausarbeitung das ganze jetzt beurteilt. Vielleicht meint er doch, dass die Aktionen zu sehr im Vordergrund stehen. Das ist aber nicht der Fall, wenn die Sache wirklich geistlich gehandhabt wird. Nötig ist, und so haben wir es immer gehalten, dass wir intensiv gebetet haben, ob eine Aktion starten soll oder nicht.

Und wir haben nicht eher etwas unternommen, bis wir gemeinsam ein einstimmiges ' Ja' dazu sagen konnten. Vielleicht hatten wir einen gewissen Vorteil, dass wir oft auch eine prophetische Weisung bekamen, was die Entscheidung natürlich leichter machte. So haben wir auch keinen Flop erlebt. Denn wenn man ernstlich um Führung durch den Geist Gottes betet, wird man so oder so eine klare Antwort bekommen. Und dann wird das, was wir im Namen Jesu tun, das Werk unserer Hände, gesegnet. Und die Gemeinde wächst, es kommt was in Bewegung. Und dann ist der große Auftrag Jesu: Gehet hin und verkündet die Frohe Botschaft, erfüllt. Was könnten wir Besseres tun?


Beten wir darum, dass wir bei vielen Gemeinden sagen können:

Panta Rhei,

alles ist in Fluss, alles ist in Bewegung!

Der Geist Gottes treibt uns und so sind wir Gottes Kinder!!


Predigt von Robert Nowak im Juni 2006
, www.nowakpredigtbuch.de

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