Jesus kommt wieder!

Bibeltexte zur Predigt:
Apostelgeschichte Kapitel 1, Verse 9 - 11
Und da Jesus solches gesagt, wurde er aufgehoben zusehends, und eine Wolke nahm ihn vor ihren Augen weg. Und als sie ihm nachsahen, wie er zum Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Kleidern, welche auch sagten: Ihr Männer von Galiläa, was stehet ihr und sehet zum Himmel? Dieser Jesus, welcher ist aufgenommen gen Himmel, wird so wiederkommen, wie ihr ihn zum Himmel habt fahren sehen.
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1.Thessalonicherbrief, Kapitel 4, Verse 13 - 17:
Wir wollen euch aber, liebe Brüder, nicht im Ungewissen lassen über die, die da schlafen, auf dass ihr nicht traurig seid wie die anderen, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch, die da entschlafen sind, durch Jesus mit ihm einherführen.

Denn das sagen wir euch als ein Wort des Herrn, dass wir, die wir leben und übrigbleiben, bis zur Ankunft des Herrn, werden denen nicht zuvorkommen, die entschlafen sind. Denn er selbst, der Herr, wird mit befehlendem Wort, mit der Stimme des Erzengels und der Posaune Gottes herniederkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden auferstehen zuerst. Danach wir, die wir leben und übrigbleiben, werden zugleich mit ihnen hingerückt werden in den Wolken, dem Herrn entgegen in die Luft, und werden so bei dem Herrn sein allezeit.
So tröstet euch nun mit diesen Worten untereinander.

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Es gibt Kritiker der Bibel die lange behauptet haben: Jesus ist lediglich eine fiktive Gestalt. Das soll heißen: er hat nie existiert. Die Bibel bezeugt aber eindeutig: Jesus ist  in diese Welt gekommen!
Und auch die Kritiker müssen inzwischen akzeptieren, dass das  längst nicht mehr eine Frage des Glaubens ist, sondern eine historische Tatsache. Denn auch von außerbiblischen Schriftstellern wird das bestätigt: Jesus, eine historische Persönlichkeit! 
Eine andere biblische Aussage allerdings kann auf diesen Hintergrund natürlich nur geleugnet werden, die Aussage:

Jesus kommt wieder!

Als Jesu Erdenlaufbahn sich dem Ende näherte, nach seinem Kreuzestod und der Auferstehung, kam der Tag der Himmelfahrt, als Jesus zu seinem Vater in die himmlische Dimension zurückkehrte. Als die zurückgebliebenen Jünger, noch überwältigt von dem Ereignis, zum Himmel blickten, erschienen ihnen zwei Engel und verkündeten:

Dieser Jesus, welcher von euch weg gegen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn zum Himmel habt fahren sehen. (Apostelgeschichte 1, 11)

Und so wird sie - allen Spöttern zum Trotz - einmal historische Tatsache sein: 

Die Wiederkunft Jesu

Seit diesem Himmelfahrtstag und der Verheißung durch Engelmund leben wir als Christen in einem neuen Zeitalter:  In der Endzeit. Wir  warten  auf die 'Ankunft', auf das 2. Kommen Jesu. Natürlich kommen da Fragen auf: Wann kommt Jesus wieder? Niemand weiß Zeit und Stunde, sagt die Bibel ausdrücklich, aber sie sagt, dass er kommt! Was geschieht, wenn Jesus wiederkommt? Das ist noch nicht das Weltende, nicht das Endgericht. Es geht noch nicht grundsätzlich um Gerettet- oder Verlorensein. Aber es geht um eine vorzeitige Vereinigung der Gläubigen mit dem Vater-Gott, mit unserem Herrn Jesus. Der Apostel Paulus schreibt was geschehen wird:

Auf Befehl des Herrn wird die Stimme eines Erzengels  und eine göttliche Posaune erschallen, und ein Teil der Verstorbenen, die an Jesus geglaubt haben, wird aus den Gräbern auferstehen  und mit einem Teil der dann noch lebenden Gläubigen, zusammen  in einem Augenblick dem Herrn Jesus, der in den Wolken erscheint, entgegengerückt werden, der sie mitnimmt in die himmlische Herrlichkeit.

Die Entrückung findet statt!

Diese Tatsache hat seit dem Himmelfahrtstag die Gemüter und Gedanken der Menschen bewegt: Wie wird das im einzelnen sein?  Und vor allem, wen nimmt Jesus mit zu seinem Vater? Und ernsthafte Christen stellen sich die zweifellos wichtige Frage:

Werde ich dabei sein?

Natürlich können wir nicht sagen, der ja, und der nein, das weiß allein Gott, der Allherrscher. Dass aber nicht alle dabei sein werden, sagt die Bibel allerdings sehr deutlich:

Dann werden zwei auf dem Felde sein, einer wird angenommen, und der andere verworfen werden.
Zwei werden mahlen auf der Mühle; eine wird angenommen, eine wird verworfen werden.
( Matthäus 24, Verse 40 + 41)

  Auch in dem Gleichnis von den zehn Jungfrauen kommt zum Ausdruck, dass fünf dabei sein werden und fünf nicht! Wenn wir auch nicht sagen können, wer dabei sein wird, können wir doch anhand des biblischen Befundes einige Merkmale aufzeigen. Ich möchte drei solcher Merkmale nennen, von denen wir annehmen können, dass sie für jene Bedeutung haben werden, die Jesus mitnimmt. Hier können wir uns selbst prüfen.

Das erste Merkmal
Ob jemand bei dem zweiten Kommen Jesu, bei der Entrückung, mit dabei sein wird, entscheidet sich an seiner Reaktion auf das erste Kommen Jesu. Im Johannes Evangelium heißt es von Jesus:

Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, die an seinen Namen glauben. (Johannes 1, 11 + 12)

Wenn Jesus wiederkommt, um Menschen zum Vater heimzuholen, dann wird er natürlich die Kinder Gottes holen. Denn Kinder gehören zum Vater! Wer ist ein Kind Gottes? Manche Leute sagen, alle Menschen sind Gottes Kinder, weil er alle Menschen geschaffen hat. Aber das ist nicht die Aussage der Bibel. Alle Menschen sind Geschöpfe Gottes, aber Kinder Gottes sind nur die, die Jesu aufgenommen haben, wie der Bibeltext klar aussagt.
'Aufgenommen' heißt aber nicht nur glauben, dass es Gott, dass es Jesus gibt - das tun die Teufel auch, und zittern, sagt die Bibel - es heißt vielmehr, dass ich mich als Sünder erkannt habe, die Sünden bereut und zu Jesus gebracht habe, der für meine Schuld am Kreuz gestorben ist. Dieser Jesus soll nun der Herr meines Lebens sein. Diesen Vorgang bezeichnet die Bibel als "Bekehrung."

Wer eine Bekehrung erlebt hat, hat Jesus 'aufgenommen'. Wer ihn aufgenommen hat, ist ein Kind Gottes. Die Kinder Gottes wird Jesus sicherlich mit in die himmlische Herrlichkeit nehmen. Wer das, was Bekehrung bedeutet, bisher nicht erlebt hat, sollte sich nicht selbst beruhigen oder von Pseudo-Frommen beruhigen lassen nach dem Motto: Gott ist gut, Gott ist Liebe, also wird er schon niemanden zurücklassen oder verwerfen. Ja, Gott ist ein Gott der Liebe, darum hat er seinen Sohn für uns gegeben, aber wie man errettet wird, bestimmt ER ! Täuschen wir uns nicht, Gott ist auch der Richter! Auch die bloße Zugehörigkeit zu einer Kirche, auch  die Taufe oder andere kirchliche Handlungen sind nicht das Ausschlaggebende. Errettung ist allein an Jesus gebunden! Die Bibel sagt:

Nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr, werden in das Himmelreich kommen. (Matthäus7,21)
Und andererseits:
Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater , denn durch mich! (Johannes 14,6)

Ein anderer mag vielleicht sagen, ich weiß um meine Bekehrung. Ich gehe zum Gottesdienst, ich bete, lese die Bibel und führe sonst still mein Christenleben, das wird genügen. Ich warte auf das Kommen Jesu, aber bis dahin will ich in Ruhe und ungestört leben. Das  Warten auf das Kommen Jesu ist eine gute Verhaltensweise für einen Christen, aber nicht, wenn es nur in Ruhe und Beschaulichkeit geschieht. Auf Jesu Wiederkommen zu warten, hat wenig mit dem normalen Warten zu tun. Manche Christen tun das, im Beispiel gesagt, wie wenn man auf einen Zug wartet, der Verspätung hat, und wo es nur darauf ankommt, die Zeit zu vertreiben. Jemand hat es einmal treffend formuliert:

Das richtige Warten auf das Kommen Jesu geschieht mit der Sehnsucht des ganzen Herzens,
diesem Herrn zu begegnen und sich darauf vorzubereiten, bereit zu sein, wenn Jesus kommt.,

Das wird uns sehr deutlich, wenn wir
Das zweite Merkmal
eines echten  Wartens auf Jesus betrachten. Es besteht in der Bereitschaft für ihn.
Die Qualität eines Christenlebens und damit eines Glaubens, kann man daran messen, wie sehr jemand mit dem Kommen Jesu rechnet und sich darauf vorbereitet. Die ersten Christen lebten so sehr in der Erwartung des Herrn, dass sie manchmal sogar die Dinge des täglichen Lebens darüber vernachlässigten, weil sie damit rechneten, Jesus kommt bald, Heute oder Morgen. Maranatha: Der Herr kommt! war ihr liebster Gruß. Aber sie haben darüber nicht die Hände in den Schoß gelegt, sondern sie wussten um Jesu Wort und befolgten es : Handelt bis ich wiederkomme!

Wir warten nämlich nicht vorrangig auf ein Ereignis, sondern auf eine Person, auf Jesus, den Gottessohn, den Herrn  der Welt! Auf das Kommen einer hochgestellten Persönlichkeit aber muss man sich langfristig vorbereiten. Bei Staatsbesuchen in den Ländern können wir das immer wieder beobachten. Jede Einzelheit wird geplant und sorgfältig  vorbereitet.
Wir sprechen  mit Recht von der Gnadenzeit, in der Gott will, dass alle Menschen gerettet werden. Aber gerade deshalb ist Gnadenzeit auch eine Zeit der Entscheidung. Und alles, was zeitlich ist, geht einmal vorüber. Wenn Jesus wiederkommt, kommt er als der Richter, als der, der überprüft und beurteilt, wie der einzelne die Gnadenzeit genutzt hat. Dann ist er der, der trennt und scheidet. Wir haben das Wort noch im Ohr:

Einer wird angenommen, einer wird verworfen werden.
Aber auch ein anderes Wort könnte gesagt werden:
Recht so, du treuer Knecht,... gehe ein zu deines Herrn Freude (Matthäus 25,21)

  Deshalb können wir nicht nur passiv warten, es geht nicht um ein Ab-warten, sondern um ein Er-warten, und das heißt in der ständigen Bereitschaft für Jesus leben. Das bedeutet nicht, dass wir die normalen Dinge des Lebens vergessen oder vernachlässigen sollten. Wir haben von den ersten Christen gelernt, dass das auch nicht im Sinne Jesu ist. Jesus weiß, dass  wir Familie  und Beruf haben und darin treu sein müssen. Darum wird nicht jeder tagtäglich vollzeitlich im Reich Gottes arbeiten können. Darum geht es nicht, sondern um die ständige Bereitschaft. Wenn der Herr uns braucht, dass wir dann ohne zögern sagen: "Ja, Herr, hier bin ich, brauche mich"

Dann allerdings kann es durchaus sein, dass wir um des Reiches Gottes willen auf Vorteile verzichten. Auf eine bessere Arbeitsstelle vielleicht, die uns zwar mehr Geld, aber weniger Zeit für die Gemeinde bringt. Dass wir bereit sind an einen Wohnort zu ziehen, wo wir nicht gerne hin wollten, wo Gott aber eine Aufgabe für uns hat. Dass wir eine Arbeit in der Gemeinde  übernehmen,die wirklich nur Arbeit ist und durch die man nicht unbedingt Ehre und Anerkennung bekommt.

Ich weiß nicht, was und ob der Herr von uns einzelnen so etwas fordern wird, aber wenn er es tut, dann heißt es, bereit sein! In der früheren christlichen Jugendbewegung gab es den Spruch:

Allzeit bereit!

Darum geht es! In der Technik gibt es dafür ein schönes Beispiel. Bei den elektronischen Geräten, z.B. beim Fernseher, gibt es eine sogenannte 'Bereitschaftsschaltung.' Dann ist das Gerät zwar nicht auf Betrieb, aber auch nicht ausgeschaltet, es ist gewissermaßen in 'Wartestellung.' Ein leichter Druck auf die Fernbedienung, und man ist im Programm! Mit Menschen, die in dieser Bereitschaft leben, kann Gott etwas anfangen, die allezeit bereit sind für ihn! Wir finden in der Bibel manches Beispiel für Menschen, die ganz in der Bereitschaft für den Herrn gelebt haben. Am eindrücklichsten ist uns hier wohl das Geschehen um Maria, der Mutter Jesu, vor Augen. Offensichtlich ohne jede Vorbereitung wird sie plötzlich vor eine Entscheidung gestellt, die ihr Leben radikal verändern wird. Und sie erbittet keine Bedenkzeit, keine Zeit, um sich Rat zu holen, sondern sie sagt noch in dieser Stunde dem Engel und damit Gott:
Mir geschehe, wie du gesagt hast.

Das war zweifellos nur möglich, weil sie ständig in der absoluten Bereitschaft gelebt hatte, für den Herrn da zu sein.
In dem Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen, die auf den Bräutigam warten, heißt es, dass fünf nicht mit dem Bräutigam ziehen konnten, weil sie kein Öl in ihren Lampen hatten. Sie waren nicht vorbereitet! Die Bibelausleger haben sich immer wieder Gedanken darüber gemacht, was das Öl wohl symbolisieren solle und sind zu der Meinung gekommen, dass es um den Heiligen Geist gehe, was sicherlich richtig ist. Aber das Gleichnis lässt nicht den Schluss zu, dass diese törichten Jungfrauen nie den heiligen Geist gehabt hätten oder inzwischen ungläubig geworden wären. Sie warteten ja auch!

Wenn man über den Sinn dieses Beispiels nachdenkt, muss man meines Erachtens mehr danach fragen, wozu das Öl gebraucht wurde. Es sollte in die Lampen gefüllt werden, damit diese leuchteten. Aber ohne Öl kein Licht! Das Entscheidende, das man diesen Törichten vorwerfen kann, ist, dass sie nicht vorbereitet waren! Sie 'leuchteten' nicht, waren kein Licht in dieser Welt. Jesus aber hat gesagt: Ihr seid das Licht der Welt. Wenn der Heilige Geist vernachlässigt, betrübt und gedämpft wird, dann sind wir eines Tages ohne Leuchtkraft für das Evangelium. Und solche Nachfolger kann Jesus nicht gebrauchen.

Vorbereiten auf den großen Tag des Herrn - betonen wir das noch einmal - kann man sich nicht kurzfristig. Im Gleichnis kommt der Herr um Mitternacht. Wenn zu den törichten Jungfrauen gesagt ist, dass sie zu den Kaufleuten  gehen sollen um sich Öl zu kaufen, so heißt das vom Gleichnis her, dass sie sich nicht mehr rechtzeitig vorbereiten konnten, denn um Mitternacht hat wohl auch im Orient kein Geschäft geöffnet!

Wir wollen auch bedenken, dass dies alles nicht nur die Generation betrifft, die zur Zeit des Kommens Jesus leben wird. Wenn wir aus dieser Welt scheiden, ist unsere Möglichkeit der Vorbereitung zu Ende und entschieden, ob wir dabei sein werden, wenn sich die Gräber zur Entrückung öffnen, oder nicht.

Was bedeutet es nun, in der Bereitschaft für Jesus beständig zu leben? Wir haben schon erklärt, dass nicht jeder vollzeitlich  und direkt im Reich Gottes arbeiten kann. Aber eines können wir alle: Ein Zeugnis sein für den Herrn. Die Bibel sagt, dass jeder Christ eine Gabe bekommen hat. Das muss nichts Spektakuläres sein. Vielleicht hat jemand die Gabe zu trösten, oder einzuladen, oder zu helfen wo Not ist, für andere zu beten und vieles mehr ist denkbar. Wie oft haben wir in ganz normalen Gesprächen die Möglichkeit, auf Jesus hinzuweisen. Nutzen wir wirklich alle Möglichkeiten?  Mit unserer Gabe sollen wir dienen. Und alle Gaben und Fähigkeiten sollen letztlich dazu dienen, dass Menschen durch das Evangelium zum Glauben an Jesus kommen und  das ewige Leben erlangen. Darum sagt Jesus zu seinen Jüngern: Ich will euch zu Menschenfischern machen! Denken wir wieder an den wichtigen Satz:

Jesus sendet nicht seine Engel, um das Evangelium zu verkünden. Er kommt auch nicht selbst , um das zu tun. Er hat nur uns, seine Nachfolger beauftragt, die Gute Nachricht weiter zu sagen. Wenn wir es nicht tun, tut es niemand!!

Lasst uns  für  den Herrn  wirken, ehe es zu spät ist. Damit es uns nicht gehen möchte,  wie es der Dichter in einem Lied beschreibt:

Muss ich gehen mit leeren Händen, 
so vor meinen Herrn zu stehen?
Kann ich keine Seel' ihm bringen,
keine einzige Garbe ihm?

Und zum Schluss, nachdem er die verlorenen Jahre beklagt hat, schreibt er:

Oh, ihr Christen, wirket emsig,
wirket wie der Tag noch winkt,
werbet Seelen für den Heiland,
eh' auch euch die Sonne sinkt!

Wir haben noch Zeit und Gelegenheit, für den Herrn dazusein. Tun wir es!

Das dritte Merkmal
In Bezug auf das Kommen Jesu betrifft Die Gemeinde. Hier geht es um zwei wichtige Punkte.

Erstens:
Im Gleichnis von den zehn Jungfrauen geht es um eine Hochzeit, um den Bräutigam, und damit auch um die Braut, die er heimführen will. In der Offenbarung wird ebenfalls von der Braut gesprochen, die Jesus holen wird. Aus der Bibel können wir entnehmen, dass wir, die Gemeinde Jesu, die Braut darstellen, die er einmal seinem Vater vorstellen möchte. Darum ist es so wichtig, dass wir als Gemeinde die Merkmale einer Braut Jesu tragen. Paulus beschreibt die Merkmale dieser Gemeindebraut:

Jesus liebt die Gemeinde und hat sich selbst für sie gegeben, auf dass er sie heiligte...  auf dass er sie sich selbst darstellte als eine Gemeinde, die herrlich sei, die nicht habe einen Flecken und Runzel oder etwas dergleichen, sondern dass sie heilig sei und unsträflich.  (Epheser 5, ab Vers 22)

Deshalb ist es wichtig zu wissen, ob wir als Gemeinde wirklich die Merkmale einer Braut tragen. Gibt es da Kriterien? Von den ersten Christen, also der jungen Gemeinde, heißt es:

Sie waren täglich und stets beieinander einmütig ...
und fanden Wohlgefallen  beim ganzen Volk... die Menge der Gläubigen aber war
ein Herz und eine Seele! (Apostelgeschichte 2, 46 + 47 und Kapitel 4, 32)

Finden wir heute noch solche Gemeinden, wo man 'ein Herz und ein Seele' ist, die 'Wohlgefallen hat beim ganzen Volk'  hat und die stets 'einmütig beieinander' ist? Wie oft hört man dagegen von Streit und Unversöhnlichkeit in  Gemeinden. Wie selten ist man wirklich einmütig. Wie selten haben Gemeinden einen guten Ruf beim Volk! Und vielleicht das Schlimmste: Diese von der Bibel genannten Gemeindetugenden   werden von vielen Gemeinden nicht einmal mehr angestrebt. Statt Einmütigkeit ist demokratische Abstimmung an der Tagesordnung mit Gegenstimmen und Enthaltungen. Streit und Auseinandersetzungen werden als freie Meinungsbildung gepriesen.  Die Folge: Die Menschen, die um uns herum leben, sagen: Christentum? Nein Danke! Bei den ersten Christen war die Folge ihres christusgemäßen Handelns:

Der Herr aber tat hinzu täglich, die gerettet wurden, zu der Gemeinde... und mit großer Kraft gaben die Apostel   Zeugnis   von   der  Auferstehung des     Herrn Jesus. (Apostelgeschichte 2, 47)

Was können wir tun, um hier entgegen zu steuern? Kommen wir zu

 Zweitens:
Es geht um jeden einzelnen!
Rufen wir uns zunächst die einfache aber so wichtige Erkenntnis in Erinnerung:
Die Gesamtgemeinde kann nicht anders und nicht besser sein, als die Summe ihrer Glieder!

Die Gemeinde ist ein Organismus, wie ein Leib, sagt die Bibel. Ein Leib besteht aus vielen Gliedern. Aber viele Glieder bedeutet: viele einzelne Glieder. Und wenn ein Glied krank ist, sagen wir in der Regel nicht etwa: meine Hand ist krank, sondern mit Recht: „Ich bin krank, der ganze Körper ist krank.“ Wenn eine Glied schwach ist, ist der ganze Leib geschwächt. Merken wir, wie wichtig das einzelne Glied ist, wie wichtig dein/mein geistlicher Zustand für den Zustand der ganzen Gemeinde ist? Für den einzelnen bedeutet es,  dass er in der Heiligung fortschreitet. Und ohne Heiligung, sagt die Bibel, wird niemand den Herrn sehen. Was bedeutet Heiligung? Zunächst, ganz allgemein, dass wir so leben, dass Jesus Gefallen daran haben kann. Konkreter gesagt: Dass wir die Wesens- und Charakterzüge annehmen, die wir bei Jesus finden. Die Bibel fordert uns dazu auf:

Lasset uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus. (Epheser 4,15)

Heiligung bedeutet, sauber und klar zu leben. Ich kannte einen jungen Mann, der seinen Eltern zum ersten Male seine Braut vorstellte. Das Mädchen trug einen hellen Mantel der ganz schmuddelig war. Wir können uns denken, dass diese Braut bei den Eltern nicht sehr willkommen war. Heiligung bedeutet, dass wir unser   Leben, unser Gemeindeleben, unsere Gottesdienste so gestalten, dass Jesus Freude daran haben kann. Wir fragen meist nur danach, ob es mir, ob es uns gefällt! Dabei sollten wir eines bedenken:

Nicht ich bin wichtig in der Gemeinde, aber wichtig ist,
dass  durch mich Jesus in der Gemeinde verherrlicht wird.

Wir sollen als Christen, als Gemeinde, ein Anreiz sein für Außenstehende, Gott zu suchen und zu finden. Wir erinnern uns: Wenn die Bibel von der Braut spricht, meint sie die Gemeinde. Stellen wir als Ortsgemeinde wirklich Leib Jesu dar, sind wir wie eine Braut? Oft stoßen wir uns an Äußerlichkeiten: ob man diese oder jene Lieder singt, ob man im Stehen oder im Sitzen singt, ob man das 'Vater unser' in jedem Gottesdienst beten sollte, ob man beim Beten niederkniet, die Hände faltet oder erhebt, ob man das Abendmahl aus einem Kelch oder aus vielen Einzelkelchen darbietet, und viele solcher Dinge mehr.

Dabei weiß niemand, welches Lied Gott am besten gefällt! Und darauf kommt es doch an. Niemand weiß, in welcher Stellung der Herr ein Gebet lieber hört! Oder doch? Nun, wir wissen, dass es ihm nicht auf die äußeren Formen ankommt, sondern auf das Herz. Das allein ist entscheidend! Aus dem Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner, (Lukas 18) das der Herr Jesus erzählt, wird ganz deutlich, dass es ihm nur auf das Herz, auf die  Gesinnung ankommt, in der man betet! Würden wir alle als Gemeindeglieder das berücksichtigen, gäbe es weniger Streit und Uneinigkeit und mehr Verherrlichung Gottes! Dann würden Gemeinden mehr den Brautcharakter tragen, den Jesus sich wünscht.

Er möchte einmal seine Gemeinde, seine Braut, dem Vater vorstellen, und er möchte sich nicht blamieren mit einer Braut, die schmutzige Kleider trägt, die ein belastetes Gewissen hat, sondern er möchte, wie wir es im Epheserbrief gelesen haben, dass sie  herrlich sei. Dass er sagen kann: "Sieh Vater, ich bringe dir meine Braut, die ich mir erwählt habe." Und ER möchte, dass der Vater sie dann betrachtet und sagen kann:
"Ja, mein Sohn, sie ist genau so, wie ich sie mir vorgestellt habe."

Dass das so sein kann, dazu kann jeder einzelne von uns beitragen, indem er in der Heiligung lebt. Natürlich können wir nicht von uns aus heilig werden. Aber im Epheserbrief haben wir ja gelesen, dass Jesus grundsätzlich seine Gemeinde  geheiligt hat. An uns liegt es, diese von Jesus erkaufte Heiligkeit zu bewahren und in ihr fortzuschreiten. Dabei hilft uns der Heilige Geist. Aber bei allem ernsthaften Bemühen wissen wir, dass nicht unsere guten Werke uns würdig machen dabei  zu sein wenn Jesus kommt, sondern allein die Erlösung durch sein Blut gibt uns die Gewissheit:

Ja, ich werde dabei sein, wenn Jesus wiederkommt.
Denn ich bin ein Kind des lebendigen Gottes,
berufen, ewig in seiner Gegenwart zu leben.

Und so kann es für uns wahr werden, was die Bibel verheißt: Durch Jesus gewaltiges Wort werden wir, die Gläubigen auferweckt, oder, wenn wir noch leben, unmittelbar, ohne zu sterben, mit allen Heiligen   zu  Jesus  in   die   Luftregionen entrückt  werden,  in  die Gemeinschaft mit Vater, Sohn und Heiligem Geist. Dann werden wir alle unsere Lieben,
die im Glauben an den Herrn Jesus gelebt haben, wiedersehen. Und alle, die so viel gelitten haben,   sie alle werden in der Gegenwart Gottes leben, und er, Gott selbst, wird alle Tränen abwischen von ihren Augen und sie alle  werden zur ewigen Freude in Gott berufen.


Welch ein Augenblick wird das sein!


Spätestens hier werden wir erkennen, es hat sich gelohnt, nach Gottes Geboten zu leben, sich in diesem Leben vorzubereiten auf das Kommen Jesu, auf die Ewigkeit. Wenn wir in dieser grundsätzlichen Bereitschaft leben und wirken, dann können wir sicher freudiger und sehnsüchtiger mit einstimmen in die Worte der Offenbarung:

Und der Geist und die Braut sprechen: Komm!
 Und wer es hört, der spreche: Komm!  
Und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.
Es spricht, der solches bezeugt: 
Ja, ich komme bald.
Amen, ja komm, Herr Jesus!
(Offenbarung  22, 17 + 20)

AMEN !

Predigt von Robert Nowak  www.nowakpredigtbuch.de