Was kommt nach dem Tod ?

Und was erwartet uns in der Ewigkeit?
Bibeltext:
Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst.
Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir:
Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.
(In Lukas 23, 38, Jesus zu dem sogenannten Schächer am Kreuz)

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Die Frage: „Was kommt nach dem Tod,“ ist für einen Christen natürlich besonders interessant und bewegt die Gemüter immer wieder neu. Wir wollen heute versuchen, eine möglichst verbindliche Antwort darauf zu bekommen. Über diese Frage gibt es zwei vorherrschende Theorien:
1. Theorie: Der Mensch hat keine unsterbliche Seele, sondern er ist Seele, wenn er stirbt ist er „ganz tot“ Erst in der Auferstehung wird er wieder lebendig.

2. Theorie: Der Mensch hat eine unsterbliche Seele, die im Tod sofort zu Gott gebracht wird während der Leib im Grabe ist.


Die Tatsache allerdings, dass es zwei sehr unterschiedliche Theorien gibt zeigt deutlich, dass es offenbar eine eindeutige Aussage darüber in der Bibel nicht gibt. Alles, was wir also darüber sagen können sind Vermutungen und Folgerungen und damit „Lehrmeinungen,“ die nicht als biblische Lehre verkündet werden dürfen.

Natürlich ist es nicht verboten, über solche Dinge nachzudenken. Im Psalm 119 erklärt der Psalmist, dass er Tag und Nacht über Gottes Gebote nachsinnt und Vorteile im Glauben dadurch hat. Alles was also im Nachfolgenden geschildert wird, sind keine absoluten und damit bindende Glaubenssätze, sondern eben nachdenkenswerte Überlegungen. Da es nun einmal verschiedene Theorien zu diesem Thema gibt, müssen wir vorbehaltlos prüfen, welche Theorie den Grundaussagen der Bibel am nächsten kommt. Betrachten wir unter diesem Gesichtspunkt die Theorien.


Bei der Theorie 1 handelt es sich um die sogenannte „Ganztod“ Theorie, bei der 2.Theorie um die Unsterblichkeit der Seele.

Wir wollen versuchen herauszufinden, was für die einzelnen Theorien spricht. In Bezug auf die Unsterblichkeit der Seele wird oft angeführt, dass es im Neuen Testament keine Stelle gibt, die davon redet, dass die Seele unsterblich sei. Ein Theologe hat in diesem Zusammenhang erklärt, dass dies wohl auf die Tatsache zurückgeführt werden könnte, dass zur biblischen Zeit die Annahme, dass die Seele unsterblich sei, für jeden Gläubigen selbstverständlich war, weil auch das AT davon ausgeht. Und was selbstverständlich ist, wird oft in der Bibel nicht mehr besonders erwähnt.


Die „Ganztod“ Theorie erklärt also, dass der Mensch nicht eine Seele hat sondern eine Seele ist. Zwar geht man davon aus, wie es sowohl im klassischen Altertum geglaubt und im Alten und Neuen Testament und auch in der Psychologie angenommen wird, dass der Mensch aus Körper, Geist und Seele „besteht.“ Die „Ganztod“ Beführworter sagen aber eben, dass der Mensch nicht eine Seele hat, die gewissermaßen selbständig existieren kann, sondern dass sie untrennbarer Bestandteil des menschlichen Lebens sei und mit Körper und Geist für immer verbunden bleibt. Das hätte zur Folge, dass beim Tod des Menschen alles stirbt, nicht nur der Leib und der Geist, sondern eben auch die Seele. Wenn der Mensch „ganz tot“ ist, ist ja auch seine Persönlichkeit ausgelöscht, es gibt ihn nicht mehr. Wenn er in der Auferstehung wieder lebendig gemacht wird, so ist die Frage, ob er dann noch die gleiche Persönlichkeit ist, die er vor seinem Tod war, oder ob er – wie z.B. im Hinduismus - ein neues Leben mit einer neuen Identität bekommt.
Das Problem liegt darin, dass bei der Wiedergeburt der anderen Religionen der Mensch ja kein Bewusstsein seiner Existenz von seinem angeblichen vorherigen Leben hat und nicht einmal weiß, ob er ein besseres oder schlechteres Schicksal bekommen hat und was in einem nächsten Leben auf ihn wartet.

Ganz anders ist es, wenn ich weiß, dass ich nach meinem Tod als Persönlichkeit erhalten bleibe und zwar durch meine Seele, die nicht stirbt sondern zu Gott zurückkehrt.

Die Bibel zeigt klar, dass sie solche Annahmen bestätigt. Bei der Verklärung Jesu (Matthäus 17, 2 + 3) sehen die Jünger Mose und Elia als leibliche Personen, die auch von den Jüngern als die Personen erkannt werden, die sie zur Zeit ihres Erdendaseins waren.

Im Gleichnis vom reichen Mann und armen Lazarus werden sowohl der Reiche wie auch Lazarus geschildert als Menschen, deren Identität auch in der Ewigkeit fest steht. Denn der Reiche erkennt ja auch Abraham und Lazarus, obwohl ja alle drei den Tod gestorben sind und eigentlich nicht in der Ewigkeit sein dürften, wenn die „Ganztod“ Theorie stimmte, denn dann würden sie ja in ihren Gräbern liegen und nach Körper Geist und Seele tot sein.


Interessaant ist in diesem Zusammenhang auch, das Jesus berichtet, dass Lazarus bei seinem Tod „von den Engeln getragen wurde in den Schoß Abrahams“ (Lukas 16, 22) und zwar offensichtlich direkt nach seinem körperlichen Tod. Während der Reiche offensichtlich in der Hölle war - oder im Totenreich - und das, obschon er nach der Ganztod-Theorie mit Körper und Geist und Seele im Grabe hätte liegen müssen, und genau so auch Lazarus und Abraham.


Davon geht das Gleichnis aber nicht aus. Also muss wohl „Etwas“ von ihnen in der Loslösung von ihrem Körper in die Ewigkeit gelangt sein. Das muss nicht unbedingt mit Seele bezeichnet werden. Das Wort Seele hat ohnehin verschiedene Bedeutung und kann auch mit „Leben“, mit „Ich“. „Persönlichkeit,“ und ähnlichen Begriffen übersetzt werden


Wichtig ist in diesem Zusammenhang nur, dass offensichtlich in allen „Etwas“ nicht tot war, obwohl sie gestorben waren, was an das Jesus Wort erinnert, der gesagt hat:

Wer an mich glaubt wird leben, obgleich er stürbe. (Johannes 11, 25)


Auch folgender Gedanke spricht für die ewige Seele. Die Bibel lehrt klar, dass, wer an Jesus glaubt, ewiges Leben hat, nicht erst nach dem Tod, sondern spätestens in der Wiedergeburt durch den Heiligen Geist. Würde die Seele aber im Sterben mit getötet und der Mensch ganz tot sein, wäre das ewige Leben unterbrochen und eben nicht ewig. Allein schon diese Tatsache spricht eindrücklich gegen die „Ganztod“ Theorie. Der bekannte englische Prediger Spurgeon hat im Zusammenhang mit diesem Problem einmal gesagt: Ich wäre sehr enttäuscht, wenn das ewige Leben nicht ewig wäre.

Dann gibt es das Ereignis bei der Kreuzigung Jesu.
Jesus sagt zu dem Verbrecher am Kreuz, dem sogenannten 'Schächer', der sich an Jesus mit der Bitte wendet, dass er an ihn denken möge, wenn Jesus in sein Reich kommt. Jesus antwortet ihm:

Heute noch wirst du mit mir im Paradiese sein (Lukas 23, 43)


Das sagt klar aus, dass dieser Mann, obgleich er heute stirbt und morgen in Grabe anfangen wird zu verwesen, 'heute' mit Jesus im Paradiese sein wird. Hier haben es die „Ganztod“ Vertreter recht schwer. Man versucht, das ganze irgendwie symbolisch zu deuten, dass damit nicht der heutige Tag gemeint sei. Andere sagen, dass der Satz auch lauten könnte: „Ich sage Dir heute, du wirst mit mir im Paradiese sein.“ Dann könnte auch die fernere Zukunft gemeint sein. Das ist aber eine für die meisten Ausleger unhaltbare Übersetzung. Ich habe in acht verschiedenen Übersetzungen nachgeschlagen, keine braucht diese Formulierung. Denn dass Jesus zu dem Schächer „heute“ spricht würde doch nie erwähnt werden, da es doch selbstverständlich ist.

Ich füge hier eine Aussage aus der „Wuppertaler Studien Bibel“ an. Hier wird die Meinung vertreten von Fritz Rienecker, der sicher als kompetent in dieser Angelegenheit angesehen werden kann. Es geht um die Aussage Jesu zu dem Schächer am Kreuz:
Jesus ließ das Gebet des Schächers nicht einen Augenblick ohne Antwort. Der Herr versprach ihm weit mehr als er begehrte, erbat und ausdenken konnte. Der Herr versprach ihm das Paradies, und zwar noch heute und in der er Gemeinschaft mit ihm.

Ungereimt ist die Satzverbindung: Ich sage dir heute, um das Weilen mit Jesus im Paradies auf eine unbestimmte Zeit hinauszuschieben. Dem Wortlein 'heute' eine solche Bedeutung beizumessen, entspricht gar nicht dem Sprachgebrauch des Lukas Evangeliums.

Jesus spricht zu dem Schächer von dem Zustand, in dem die Seelen der Gläubigen durch ihr Sterben eingehen. Wie das selige Fortleben der Frommen aus dem Alten Testament nach dem Tode ein Ruhen in 'Abrahams Schoß' ist, so gehen die an Jesus Glaubenden im Augenblick ihres Sterbens ins Paradies um 'mit Christus zu sein.'


Wir wollen noch einmal betonen, wenn die „Ganztod“ Theorie stimmt, dann liegen Petrus und Paulus noch heute „ganz tot“ in Ihren Gräbern und warten nun schon seit fast 2000 Jahren auf ihre Begegnung mit Jesus und das, wo gerade Paulus erklärt hat, dass er gerne abscheiden, sterben möchte um bei Christus zu sein.
Und damit dürfte er wohl kaum gemeint haben, dass er tot eine unendliche Zeit im Grabe liegen werde. Wenn diese Theorie stimmt, befände sich zur Zeit kein Mensch - außer Elia und Henoch, die ja nicht gestorben sind - im Himmel, weil ja dann alle die, die gestorben sind, mit Leib, Seele und Geist, im Grabe liegen und „ganz tot“ sind und natürlich in diesem Zustand keinerlei Kontakt weder mit Menschen noch mit Gott haben können. Eine sehr eigenartige Vorstellung, aber absolut logisch.

Und was ist mit Jesus selbst. War er die 3 Tage nach seinem Tod auch ganz tot, ausgelöscht als Persönlichkeit, ohne Bewusstsein und Seele? Wie konnte er dann während dieser Zeit in das Totenreich fahren um den Verstorbenen (die ja eigentlich tot im Grabe liegen müssten!!) das Evangelium predigen?

Hier noch ein recht aufschlussreicher Bibelvers aus Johannes 8, 51:

Wahrlich, wahrlich ich sage euch: So jemand mein Wort wird halten, der wird den Tod nicht sehen ewiglich.


Wenn wir diesen und ähnliche Bibelverse ernst nehmen, dann bedeutet das letztlich, dass ein Christ nie wirklich 'tot' ist. Tot, ohne Bewusstsein und Seele also, ist lediglich sein materieller Körper, weil dieser ganz der dritten Dimension angehört und in der höheren Dimension Gottes nicht bestehen kann.

So berichtet die Bibel ja, dass, als Gott den Menschen schuf, er diesen aus irdischem Material schuf, aus der Erde. Die Materie ist aber weder lebendig noch ewig. Darum blies Gott dem ersten Menschen seinen ewigen Odem ein, dadurch wurde der Mensch lebendig. Und Gottes Odem kann doch nur das sein, was wir „Seele“ nennen. Sollte das Ewige Gottes, das, was durch seinen Odem in den Menschen kam, sterblich sein? Die Vorstellung ist unhaltbar.


Der leibliche Tod ist dann der Übergang der ewigen Seele in die Dimension Gottes. Der materielle Körper wird dann in der Auferstehung nachgeholt, wobei er zuvor neu gestaltet wird, so dass er auch in der Dimension Gottes bestehen kann. Paulus schreibt in diesem Zusammenhang davon, dass die Toten, die in Jesus gestorben sind, bei seiner Wiederkunft aus den Gräbern auferstehen, zu Jesus in die Wolken entrückt werden zusammen mit den dann noch lebenden Gläubigen und dass im selben Augenblick ihre und die Leiber der dann noch lebenden Gläubigen umgewandelt werden in einem geistlichen Leib. Leib und Seele werden hier wieder vereint.(1. Korinther 15, 51 ff). Den sogenannten zweiten Tod, der die endgültige Trennung von Gott bedeutet, werden sie natürlich auch nicht erleiden, weil sie ja durch Jesu Blut errettet sind.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Tatasache, dass, wenn Paulus die Verstorbenen meint, er oft nicht von den Toten redet, sondern von denen, die da schlafen. Der Ganztod-Zustand dürfte aber kaum mit 'schlafen' vergleichbar sein. Auffallend ist auch, dass im Alten Testament immer wieder gesagt wird, dass der Verstorbene sich versammelt zu seinen Vätern, was ja kaum bedeuten kann, dass sie gemeinsam im Grabe liegen, sondern dass sie auch in der Ewigkeit Gemeinschaft miteinander haben werden.

Fassen wir zusammen,

wenn wir ehrlich und korrekt sind – und das sollten wir als Christen immer und unbedingt sein - dann müssen wir in Bezug auf unserer Fragestellung erklären, dass die Bibel keine klare und eindeutige Auskunft über das Leben nach dem Tod gibt. Deshalb - das sei noch einmal betont - kann jeder darüber seine Meinung sagen, dies aber nicht als biblische Lehre darstellen. Andererseits können und dürfen wir uns Gedanken darüber machen, wie das sein könnte, da ja in der Bibel Körper, Geist und Seele oftmals erwähnt werden. Und aus den biblischen Befunden können wir natürlich folgern und uns eine Meinung bilden.

In unserem Fall ist meine Folgerung die, dass es für die „Ganztod“ Theorie keinen wirklichen Anhalt in der Bibel gibt außer der Feststellung, dass von einer unsterblichen Seele nicht direkt gesprochen wird. Das dürfte aber für eine fundierte Meinung einfach zu wenig sein. Denn die Tatsache, dass etwas nicht erwähnt wird, sagt doch in keinem Fall aus, dass es das Betreffende nicht gibt.

Wenn z.B. in einem Reisebericht über Wien der Stephansdom nicht erwähnt wird, heißt das doch nicht, dass es ihn nicht gibt. Für die Existenz einer unsterblichen Seele (wobei wir uns auf den Begriff 'Seele' nicht unbedingt festlegen) gibt es, wie wir gerade in dieser Abhandlung gezeigt haben, sehr viele Hinweise, so dass eine solche Annahme durchaus vertretbar erscheint.

Aber wir wollen eben auch dafür festhalten, dass es eben nur eine Folgerung ist und keine konkrete Aussage der Bibel. Daraus darf man in keinem Fall eine Lehre machen, sondern es darf immer nur ein Denkanstoß bleiben. Letztlich ist allein wichtig, dass wir in der Bibel unmissverständliche Aussagen darüber haben, dass der Mensch, der im Glauben zu Jesus gekommen ist, seine Sünden bekannt und bereut und Vergebung erlangt hat und nun Jesus Herr seines Lebens sein läßt, auf jeden Fall seine Ewigkeit in der Gegenwart Gottes, im Himmel, verbringen wird.


Aber da wir uns nun schon so intensiv mit der Frage beschäftig haben, was gewissermaßen direkt nach dem Tod kommt, ist es sicher auch interessant einmal in der Bibel zu recherchieren:

Was erwartet uns in der Ewigkeit?

Hier wollen wir uns auch wieder von Bibelworten leiten lassen.

Dabei ist es sicher gut, wenn wir zuvor eine Bibelstelle betrachten, die eine Zentral-Bibelstelle zu diesem Thema darstellt. Wir finden sie in 1. Korinther 2, 9. Es heißt dort in der Heiligen Schrift:

»Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.«


Diese Stelle macht uns klar, dass eine konkrete Schilderung der Ewigkeit nicht möglich ist, weil sich dort alles eben in einer ganz anderen Dimension abspielt, zu der wir nicht nur keinen Zugang haben, sondern die wir uns nicht einmal vorstellen können. Dennoch versucht die Bibel, uns einen Eindruck von der Ewigkeit zu geben, indem sie Bilder gebaucht, die aus unsrerer Dimension stammen und die uns zumindest eine Ahnung von dem geben, was auf uns wartet.

Wir wollen deshalb im Folgenden möglichst viel von dem anführen, was die Bibel in klaren Worten sagt, und das ist schon recht viel.

Zunächst können wir sagen, dass Gott in einer Dimension wohnt und herrscht,

die die Bibel „Himmel“ nennt.

So heißt es in Psalm 2, 4 von Gott:
Aber (Gott) der im Himmel wohnt. Und Jesus selbst hat uns ja beten gelehrt: Unser Vater im Himmel.

Was die Bibel über den Himmel insgesamt sagt, ist in guter Weise im Lexikon der Bibel zusammengefasst und soll hier wiedergegeben werden:
Die Wohnung Gottes (der Himmel) ist zugleich die ewige Heimat Christi. Er ist aus dem Himmel herabgekommen (Johannes 3,13. 31) und nach der Auferstehung dorthin zurückgekehrt. Er sitzt nun zur Rechten Gottes und wird von dort einst wiederkommen. Der Himmel ist auch der Aufenthaltsort der Engel.

Schließlich wird der Himmel einmal die Wohnung der Erlösten sein, deren Namen im Himmel aufgeschrieben sind. Diese Stätte, die ihr Bürgerrecht, ihr Schatz, ihr Lohn ist, versteht die Bibel als einen Ort der Herrlichkeit, in dem alles in einer für das menschliche Denken nicht fassbaren Vollendung und Schönheit sein wird. Das Leben, der Dienst vor Gott, die Anbetung Gottes; und die Herrlichkeit werden dort niemals enden.


Dass alle wirklich Gläubigen in den Himmel kommen werden, dafür verbürgt sich Jesus selbst. So sagt er:

In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn's nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten?
Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin. (Johannes 14, 3)

Wir werden also in der Ewigkeit nicht in irgendeiner Ecke des Himmels als Zuschauer fungieren, sondern werden eine 'Stätte,' eine Wohnung vorfinden, die Jesus selbst uns bereitet hat. Welch eine Aussicht! Und wir werden nicht nur im Himmel wohnen, wo Gott sich von Zeit zu Zeit einmal. zeigt, sondern die Bibel sagt durch Johannes:

Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein. (Offenbarung 21, 3)

Gott wird also bei uns wohnen, mitten unter uns. Das bedeutet doch, wir werden leben in dem gleichen Ambiente wie Gott, werden damit in der Qualität des göttlichen Lebens leben. Und alles, was uns hier Kummer, Leid und Schmerzen bereitet hat, wird dort nicht mehr sein. Und alles Negative wird einfach hinweg sein, weil Gott selbst nicht nur unter uns wohnt, sondern uns zubereitet für ein Leben in der Ewigkeit. Er selbst wird sich darum kümmern, dass wir von allem befreit werden, was uns noch an Schwerem anhangen mag. Da heißt es weiter im Wort Gottes:

Denn das Lamm mitten auf dem Thron wird sie (die Erlösten) weiden und leiten zu den Quellen des lebendigen Wassers, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein, denn das Erste ist vergangen ... siehe, ich mache alles neu (Offenbarung 7,17 + 21. 4)

Das muss man erst einmal richtig begreifen! Kannst du dir das vorstellen? Gott wird durch die Reihen gehen und persönlich die Tränen abwischen. Gehörst du zu denen, die in ihrem Leben so viel Leid erdulden mussten? Die mehr geweint als gelacht haben? Vielleicht wirst du dann manchmal gefragt haben: Mein Gott, Warum? Und das ist nur zu begreiflich. Und vielleicht hast du manchmal mit Gott gehadert, dass dir das alles widerfährt, wo bleibt da die Gerechtigkeit?

Aber in diesem Augenblick, wenn der Herr zu dir kommt, und dir deine Tränen ganz persönlich abwischt, dann wirst du sagen: All das Schwere, das ich durchlitten habe, war nichts gegen das, was Gott an mir jetzt getan hat. Paulus hat etwas davon zumindest geahnt wenn er sagt:

Ich bin ganz sicher, dass alles, was wir jetzt erleiden, nichts ist, verglichen mit der Herrlichkeit, die wir einmal erfahren werden.(Römer 8,18)


Was werden wir sonst in der Ewigkeit tun und erleben?
Auch darüber berichtet die Bibel. Natürlich werden wir mit den Engeln Gott loben, so wie es in dem alten Lied so poetisch geschildert ist:
Dann sing ich dir im höhern Chor viel tausend Halleluja vor

Aber auch etwas sehr Gewichtiges wartet auf uns. Paulus teilt uns das mit:

Wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? (1.Korinther 6,2)
Wisst ihr nicht, dass wir über Engel richten werden? (1.Korinther 5,12)

Das ist höchst erstaunlich, dass Gott uns für solche Aufgaben würdig hält. Aber wir wissen, das diese Würde nur begründet ist in dem Blute Jesu, denn nur durch ihn, durch seine Gnade, sind wir, was wir sind: Kinder und Geliebte Gottes. Und noch ein weiteres teilt uns die Bibel mit:

Und seine Knechte werden ihm dienen und sein Angesicht sehen, und sein Name wird an ihren Stirnen sein. Und es wird keine Nacht mehr sein, und sie bedürfen keiner Leuchte und nicht des Lichts der Sonne; denn Gott der Herr wird sie erleuchten, und sie werden regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.


Es wird also im Himmel ein ganz aktives Leben geben, geprägt von der Anbetung Gottes, der Gemeinschaft in Vater, Sohn und Heiligem Geist und erfüllt mit Aufgaben des Regierens und Richtens in der Welt Gottes. Und es wird auch feierlich sein durch die engste Gemeinschaft mit unserem Gott. So lesen wir in der Bibel, Jesus selbst sagt es:

Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir. (Offenbarung 3, 20)


Man verzeihe mir, wenn ich das ein bisschen menschlich ausschmücke, aber der Gedanke liegt ja nahe: Wenn Jesus mit uns, den Aber-Millionen Gläubigen, die in die Herrlichkeit Gottes eingegangen sind, Abendmahl feiern wird, was wird das für eine Zeit sein? Ein unübersehbare Schar an weiß gedeckten Tischen, stelle ich mir vor, wo wir noch einmal der Opfertat Jesu in ganz besonderer Weise gedenken. Denn Abendmahl ist ja das Erinnerungs-Mahl an Jesu Leiden und Erlösung. Welch ein Jubel und Dank mag da aufsteigen? Auch das kann man nur erahnen. Und eine letztes, vielleicht wichtigstes Ereignis, wird uns in der Bibel beschrieben, wenn es um das Erleben der Gläubigen im Himmel geht:

Lasst uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Braut hat sich bereitet. (Offenb. 19, 7)

Dieser Gedanke sprengt endgültig unsere Vorstellungskraft: Jesus wird Hochzeit halten mit seiner Braut. Und mit der Braut ist sicherlich die Gemeinde gemeint. Gemeinde, zu der wir gehören. Was kann man sich darunter vorstellen? Eines sicherlich, dass das ein Bild dafür ist, dass wir in der Ewigkeit so sehr mit Jesus verbunden sind, von ihm geliebt werden, dass das nur durch ein Bild von der engsten Verbindung von Menschen hier auf Erden dargestellt werden kann, im Bild von Braut und Bräutigam.
Ich denke, dass das genügen sollte an Gedanken und Verheißungen Gottes an uns im Himmel. Wir haben uns in diesem Exkurs mit der Frage: Was kommt nach dem Tod? relativ ausgiebig beschäftigt. Aber, wenn wir aufgefordert würden, möglichst kurz, vielleicht in einem Satz zu beschreiben, was auf diese Frage: Was kommt nach dem Tod? für einen Gläubigen? zu sagen wäre, könnten wir ohne weiteres eine klare und eindeutige Antwort geben. Sie lautet:

Nach dem Tod kommt das Leben, das wirkliche Leben, göttliches Leben,
ewiges Leben, Wunderbar, Halleluja
Amen

Predigt von Robert Nowak www.nowakpredigtbuch.de