Jesus: Lamm und Löwe

Bibelstellen:
Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünden trägt
Johannes 1, 29

Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda,
die Wurzel Davids, aufzutun das Buch und seine sieben Siegel.
Offenbarung 5, 5

Es gibt Kritiker der Bibel die erklären, dass es in der Bibel offensichtliche Widersprüche gebe und dass deshalb ihre Aussagen allgemein nicht glaubwürdig seien. Es könnten nicht zwei gegensätzliche Aussagen wahr sein. Als Beispiel wird u. a. aufgeführt, dass Gott einmal als der liebende Vater dargestellt wird und zum anderen mal als der Richter aller Welt.

Beides zugleich könne er ja wohl nicht sein. Ebenso verhält es sich mit der Aussage, dass von Jesus einmal gesagt wird, dass er Lamm Gottes und ein anderes mal, dass er der Löwe von Juda sei. Auch hier könne schließlich nicht beides stimmen, weil es ja Gegensätze sind.

Zunächst müssen wir zugeben, dass diese Aussagen tatsächlich so in der Bibel stehen und dass sie auch nach allgemeinem Verständnis Gegensätze darstellen. In der Wissenschaft kann es so etwas nicht geben. Nichts kann 'sowohl als auch' sein.

In einem Lexikon habe ich den Satz gefunden:
Wo immer es zwei Naturen ein und derselben Sache geben mag,
in der Physik ist dies denk-unmöglich.

So gibt es in der Wissenschaft den Satz vom ausgeschlossenen Dritten. Er besagt, in einer Formel ausgedrückt: a gleich b, oder nicht b. In entsprechenden Büchern wird das einfache Beispiel aufgeführt: Jan ist blond oder nicht blond. Er kann nicht 'blond' und 'nicht blond' zugleich sein. Das trifft ja auch normalerweise auf alles zu, was wir kennen. Das kommt ja auch in unserem normalen Sprachgebrauch durch das kleine Wort 'oder' zum Ausdruck, wenn wir zum Beispiel sagen, eine Sache ist entweder heiß oder kalt, hell oder dunkel.

Allerdings ist es inzwischen zu einen Einbruch gekommen, der alles in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt Und tatsächlich handelt es sich dabei gerade um das Licht. Nun hat man immer schon versucht herauszufinden, was Licht eigentlich ist. Dem Wesen des Lichtes nach kann es nur Welle sein oder Teilchen-Struktur haben. Nach unserer Formel hieße das also: Licht (a) ist Welle (b) oder nicht Welle (b). Ist es Welle, dann kann es nicht Teilchen sein. Ist es Teilchen, kann es nicht Welle sein. Nun hat man bei der Erforschung des Lichtes etwas Eigenartiges festgestellt: Bei einer bestimmten Art des Experiments zeigte sich Licht als Welle, bei einer anderen als Teilchen. Da schien irgendwie ein Fehler vorzuliegen.
Schließlich stellte man fest, was eigentlich nicht sein konnte und doch war: Licht ist sowohl Welle als auch Teilchen. Das musste man akzeptieren, obwohl das nicht in das wissenschaftliche Denken hinein passte. Das heißt nun für die allgemeine Praxis, dass Gegensätze nicht immer bedeuten müssen, dass eine Aussage davon falsch ist, sondern es zeigt, dass sich manches erst im sowohl als auch erklärt.

Das wirkliche Wesen des Lichtes zeigt sich also erst, wenn man beide Erscheinungsweisen als gegeben akzeptiert!

Interessant ist noch: ob sich das Licht als Welle oder als Teilchen zeigt, hängt davon ab, mit welcher Art von Experiment man in die Erforschung ging, in welcher Art man sich sozusagen dem Licht näherte. Das ist und war nun ein interessanter Sachverhalt, bestätigt er doch genau das, was die Bibel schon immer erklärte, dass nämlich ein Wesen oft nur dann ganz zu erklären und zu erfassen ist, wenn man akzeptiert, dass es zwei Naturen hat. Das beginnt schon da, wo die Bibel bezeugt, dass Jesus sowohl wahrer Mensch als auch wahrer Gott war und ist.

Von daher ist es erklärlich, dass sich uns Gott auch in zwei Naturen offenbart, zum Beispiel eben als liebender Vater und als Richter der Welt. Und bei Jesus, dass er sich uns offenbart als Lamm und Löwe.

Gerade in den zwei Naturen erkennen wir, wer Gott wirklich ist.

Versuchen wir deshalb speziell Jesus besser zu erkennen, indem wir seine zwei Naturen, Lamm und Löwe, näher betrachten.
1. Jesus, das Lamm Gottes

Was soll uns das nun sagen, dass Jesus als das Lamm dargestellt wird. Zunächst wollen wir festhalten, dass es wirklich so in der Bibel steht und zwar mehrmals:

Als Jesus vorüberging, richtete Johannes (der Täufer) seinen Blick auf ihn und sagte: Seht, das Lamm Gottes! (Johannes 1, 36)

und, ebenfalls wird durch Johannes dem Täufer von Jesus gesagt:
Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünden trägt! (Johannes 1, 29)

Auch im Buch der Offenbarung ist mehrmals vom Lamm die Rede, wobei es sich aus dem Zusammenhang ergibt, dass sich diese Aussage auf Jesus bezieht. Hier ein Beispiel. Der Seher Johannes berichtet:

Und ich sah: Zwischen dem Thron und den vier Lebewesen und mitten unter den Ältesten stand ein Lamm; es sah aus wie geschlachtet. (Offenbarung 5,6)

Und hier haben wir auch schon einen deutlichen Hinweis darauf, was das Bild vom Lamm in Bezug auf Jesus bedeuten soll. Das Lamm, bzw. das Schaf, ist das ideale Opfertier. Es galt in Israel als reines Tier und war deshalb für alle Arten von Opfern zu verwenden. Wenn Jesus nun als das Lamm Gottes bezeichnet wird, so soll damit gesagt sein:
Jesus ist das ideale Opferlamm für die Sünden der Welt!

So sagt die Bibel tatsächlich, dass Gott schon vor Grundlegung der Welt Jesus als das Opferlamm auserwählt hat.
So heißt es im 1. Petrusbrief 1, 18 – 20:

Denkt daran, was es Gott gekostet hat, euch aus der Sklaverei der Sünde zu befreien, aus einem sinnlosen Leben, wie es schon eure Väter geführt haben.
Christus hat euch losgekauft, aber nicht mit Gold, sondern mit seinem eigenen kostbaren Blut, das er als unschuldiges, reines Lamm Gottes für uns geopfert hat.

Sicherlich werden hier wieder alte Fragen laut. Die Frage, ob es wirklich nötig war, dass Gott Jesus um unseretwillen einen solch elenden Tod sterben lassen musste. Dazu müssen wir ein bisschen gründlicher in der Bibel recherchieren. Dabei stellen wir fest: Jesu Tod wurde nach Aussage der Bibel notwendig, wegen der Sünde, die sich zuerst gezeigt hat im Sündenfall der ersten Menschen. Was ist da wirklich geschehen?

Drei Dinge müssen hier ganz klar gesehen werden:

1. Dass Adam und Eva gegen ein Gebot Gottes verstießen, war neben dem Ungehorsam eine bewusste Trennung von Gott. Sie sagten mit ihrem Ungehorsam, ihrer Sünde - und Sünde ist alles, was sich gegen Gott richtet – dass sie Gottes Autorität als alleinigen Herrscher nicht mehr anerkannten. Sie wollten das erlangen, was die Schlange – der Teufel – ihnen vorgegaukelt hatte:
...wenn ihr von diesem Baum esst, werdet ihr sein wie Gott!! (1. Mose 3,5)
Das war es! Ihr eigentliches Vorhaben war also, sich an Gottes Stelle zu setzen.

2. Gott konnte nicht mehr mit diesen Menschen zusammenleben. Denn Gott konnte unmöglich Gemeinschaft haben mit Geschöpfen, die gegen ihn rebellierten, ihn vom Thron stürzen wollten. Dass Adam und Eva das Paradies verlassen mussten war nicht vorwiegend Strafe Gottes, sondern die logische Folge ihres sündigen Handelns.

Manchmal kommt die Frage auf, warum Gott den ersten Menschen die Sünde nicht einfach verziehen hat, wodurch dann doch vielleicht ein Neuanfang möglich geworden wäre. Nun ist es eine einfache und logische Tatsache, dass man nur dem vergeben kann, der sich selbst schuldig spricht, sein Vergehen einsieht und Besserung verspricht und um Vergebung bittet. All das finden wir bei Adam und Eva nicht. Eva entschuldigt ihre Sünde mit der Verführung durch die Schlange und Adam seine Sünde mit der Verführung durch seine Frau, der Frau, wie er trotzig argumentiert:

„Die du, Gott, mir gegeben hast.“ (2. Mose 3, 12)
Gott ist demnach schuldig! Also keine Spur von Reue und Buße und Neuanfang.

3. Noch etwas ist wichtig. Mit ihrer Trennung von Gott geschah etwas sehr Entscheidendes mit Adam und Eva: Sie verloren das eigentlich Göttliche in sich. Adam und Eva hatten im Paradies freien Zugang zu Gott.

Sie konnten sich ihm nähern, ihn sehen, ihn hören, mit ihm sprechen. Im Beispiel gesagt verloren die ersten Menschen durch den Sündenfall gewissermaßen die „Organe,“ die es ihnen möglich machten, mit Gott Gemeinschaft zu haben. Sie wurden praktisch taub und blind gegenüber Gott. Jetzt galt für sie die biblische Aussage:

Gott wohnt in einem Licht, zu dem niemand zukommen kann. (1.Timotheus 6,16)

Die Trennung von Gott war vollkommen und endgültig.
Der Mensch hatte sich nicht nur allgemein von Gott getrennt, sondern er hatte sich von dem Gott getrennt, von dem die Bibel sagt: Er ist das Leben. Das heißt, nur wer in Verbindung mit Gott steht, hat Leben, dauerhaftes Leben.

Auch hier wollen wir wieder bedenken, dass Gott die Menschen gewarnt hatte: Wenn ihr von diesem Baum esst, müsst ihr des Todes sterben. Auch hier wieder – und es ist wichtig das zu begreifen – geht es wiederum nicht vorwiegend um eine Strafe Gottes und keineswegs um Gottes Rache, sondern um die logische Folge des Handelns des Menschen:

Wer sich vom Leben trennt, verliert das Leben und geht in den Tod!

Das ist praktisch ein geistliches Gesetz, das sich aus der Natur der Sache ergibt. Gott hat also dieses Gesetz gewissermaßen nicht „gemacht“ sondern es ergibt sich – wiederholen wir – aus der Natur der Sache in dem Sinne, dass, wenn es regnet, man nass wird. Nässe folgt logischerweise auf Regen. Es ist weder Zufall noch Strafe, sondern logische Folge meines Handelns, wenn ich mich in den Regen begebe, dass ich nass werde. So ist es nur logische Folge meines Handelns, dass meine Trennung von Gott, den Tod bringt! Trennung vom Leben – Trennung von Gott - bedeutet logischerweise den Tod!

Und es ist nun verständlich, dass die ersten Menschen auch ihren Nachkommen nichts Göttliches mehr vererben konnten. Damit wurden ihre Nachkommen – und das heißt im Endeffekt die ganze Menschheit – in die Folgen des ersten Sündenfalls hineingezogen. Manche Theologen sprechen hier von der Erbsünde. Der Begriff scheint mir aber nicht das Richtige zu treffen. Denn Sünde kann immer nur ein persönlicher Akt sein. Man könnte wohl treffender sagen, dass die Menschheit nach Adam geistlich behindert sind. Es fehlen ihnen, wie wir eben festgestellt haben, die „Organe“ die ihnen Verbindung mit Gott ermöglichen. Man darf wohl davon ausgehen, dass der Heilige Geist von ihnen gewichen war. Sie haben ihre Gottes Kindschaft verloren. Sie sind nicht mehr Kinder Gottes, sondern nur noch seine Geschöpfe. Das trifft bis auf den heutigen Tag für alle Menschen zu. Da es in dieser Welt aber nur zwei Gewalten gibt ist man immer einer unterstellt, ob man das will, oder nicht. Die erste Macht ist der allmächtige Gott, die andere ist die Macht Satans. Jeder Mensch ist einer dieser Mächte untertan. Wer nicht an die Erlösung durch Jesus glaubt von dem sagt die Bibel:

wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden. (Markus 16,16)
Da allen Menschen das Göttliche fehlt, sind sie dem Teufel und damit der Verlorenheit ausgeliefert. Das gilt aber nicht automatisch, sonst müssten wir die Erbsünde anerkennen, was ja dazu geführt hat, dass die Säuglingstaufe eingeführt wurde. Denn wenn Babys schon mit Sünde belastet wären, kämen sie im Falle ihres Todes in die Hölle. Das soll dann die Taufe verhindern, die nach protestantischer und katholischer Lehre den Säugling zum Christen macht. Die Bibel sagt aber eindeutig, dass niemand um des anderen willen verdammt wird:

Zu derselben Zeit wird man nicht mehr sagen: »Die Väter haben saure Trauben gegessen, und den Kindern sind die Zähne stumpf geworden,“ sondern ein jeder wird um seiner Schuld willen sterben. (Jeremia 31 29 – 30)

So ruft Jesus auch die Kinder zu sich:

Lasset die Kinder zu mir kommen. (Matthäus 19, 14)

Das hätte er sicher nicht getan, wenn sie persönlich Sünder wären. Und er tauft sie auch nicht, sondern segnet sie!! Und dass von Jesus Gesegnete nicht verloren gehen, leuchtet doch wohl schnell ein. In diesem Segen bleiben sie bewahrt, bis sie sich selber entscheiden können, ob sie Jesus nachfolgen wollen, indem sie ihre ganz persönliche Sünden unter das Kreuz bringen.
Wie sieht nun der Ausweg aus diesem Dilemma aus?
Auch hier wieder sagen Kritiker, dass Gott doch den Menschen einfach vergeben könnte. Wir haben oben ausgeführt, warum das schon aus sachlichen Gründen nicht möglich ist. Ferner müssen wir bedenken, wenn der Mensch geistlich behindert ist, dann hilft ihm keine Vergebung - so wenig einem Gelähmten im Rollstuhl die Vergebung etwas nutzt – sie bedürfen beide der Heilung, der Erlösung von ihrer Behinderung, sie brauchen einen Heiland, der sie heil macht, ihre Behinderung hinwegnimmt. Und sie brauchen, dass ein Opfer gebracht wird, womit ihre Sünde gesühnt wird, denn alle haben gegen Gottes Gebote verstoßen, niemand ist davon ausgenommen. Das sagt die Bibel auch ganz klar.
Sie sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben
sollten (Römer 5, 29)
Die Folge der Sünde: Trennung von Gott und ewige Verdammnis, weil man ohne Gott verloren ist, muss aufgehoben werden. Wenn das nicht erfolgt, ist der Sünder, also jeder Mensch, verurteilt, eine Ewigkeit ohne Gott zu verbringen. Die Bibel nennt diesen Zustand Hölle.

Aber Gott wollte nicht, dass eine ganze Menschheit verloren ging, Menschen, die er aus Liebe erschaffen hatte und die er auch als gefallenen und sündigen Menschen liebt. Darum musste ein Ausweg gefunden werden, wie die Folgen der Sünde aufgehoben werden konnten. Der Mensch selbst konnte nicht für seine Sünde büßen, dass wäre sein Todesurteil gewesen. Die einzige Möglichkeit war die, dass ein anderer für die Schuldigen starb.
Das konnte wiederum nur jemand sein, der selbst nicht unter dem Todesurteil stand, der nie gesündigt hatte. Dieser Mensch war aber auf der ganzen Erde nicht zu finden. Deshalb zeugte Gott einen neuen Menschen: Jesus, der von Gott gezeugt wurde, und damit göttlich ist und von einer Frau geboren wurde und damit menschlich ist. Da er von Gott gezeugt worden ist, traf für ihn die Bezeichnung : Böse von Jugend auf, nicht zu. Aber als Mensch musste er beweisen, dass er - so eigenartig das klingen mag - des Opfertodes würdig bzw. „brauchbar“ war.
Im Alten Testament durften nur fleckenlose, reine Tiere dem Herrn geopfert werden.

Dazu musste Jesus beweisen, dass er auch bei starker Versuchung nicht in Sünde fallen würde. So wurde Jesus in seinem Erdenleben massiv versucht. Ganz besonders kommt uns dabei die Versuchung in Erinnerung, die in der Wüste stattfand. Aber selbst seine schlimmsten Feinde mussten zugeben, dass ihm keine Sünder nachzuweisen war. Damit traf ihn auch kein Todesurteil und darum konnte er auch stellvertretend für alle Menschen büßen indem er den Opfertod am Kreuz starb. Sagen wir es noch einmal:
Jesus war das ideale Opferlamm Gottes. Aber damit waren nicht alle Probleme Gottes beseitigt. Denn am Kreuz starb ja nicht nur der Mensch Jesus, der von Maria geboren wurde, sondern da starb ja auch der Sohn Gottes, den Gott durch den Heiligen Geist gezeugt hatte. Nun war es undenkbar, dass Jesus, eine Person des dreieinigen Gottes, wirklich im Tod geblieben wäre. Dann wäre er nicht mehr die Dreieinigkeit gewesen, welche die Bibel eindeutig lehrt. Wir müssen dabei bedenken, dass der Mensch grundsätzlich nicht seine Existenz verliert. Wenn das so wäre, könnte er nicht auf ewig verdammt werden. Dann wäre tatsächlich mit dem Tode alles aus. Dann gäbe es kein Gericht, keine Gnade, keine Strafe, aber auch keine Erlösung und keine himmlischen Freuden. Tod bedeutet nach biblischen Zeugnis, dass der Sünder vollkommen von Gott getrennt wird. Und genau das hat Jesus ja erlebt. Denn wegen seiner Gottverlassenheit hat er ja am Kreuz so verzweifelt gerufen:
„Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Markus 15, 34)
Dabei müssen wir bedenken, dass am Kreuz ja der Sünder Jesus hing. Wenngleich er ohne Sünde war, hat ihn Gott doch um unseretwillen zum Sünder gemacht, wie es heißt:
Denn er (Gott) hat den, (Jesus), der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde
gemacht. (1. Korinther 5, 21)

Er bekam die Schuld aller Menschen durch alle Zeiten aufgeladen. Und damit eben auch meine und deine Schuld. Als solch massiver Sünder musste Jesus von Gott getrennt werden. Bis zu diesem Punkt hatte der Teufel allen Grund, zu frohlocken. Denn Jesus, die dritte Person Gottes, war gestorben. Der Kampf gegen Tod und Teufel schien von Gott verloren.
Gott hat aber genau das Gegenteil bewiesen, indem er Jesus aus dem Tod holte. Wenn Gott, wenn Jesus wirklich alle Gewalt Himmel und auf Erden hat, wie Jesus das selbst gesagt hat, dann ist er auch Herr über den Tod.
2. Jesus, der Löwe aus Juda
Und hier kommt unsere zweite Aussage zum Tragen, die im Titel der Predigt genannt wird: Jesus, Lamm und Löwe. Der Löwe ist Sinnbild für Kraft und Macht und Herrschaft. Zwar wird auch beim Teufel das Bild vom Löwen gebraucht, wenn es heißt: Der Teufel geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann. Hier wird aber nicht gesagt, dass er ein Löwe ist, der also die Kraft, die das Bild versinnbildlicht, auch hat, sondern er ist nur wie ein Löwe, der sich gewissermaßen dafür ausgibt ohne es wirklich zu sein. Von Jesus heißt es aber ausdrücklich, dass er der Löwe aus Juda ist. Der Löwe ist der absolute Herrscher der Savanne. Er ist jedem anderen Tier an Kraft überlegen. Er ist der König der Tiere. Kein Tier wagt es, sich ihm zu nähern. In einem alten Volklied heißt es: „Wenn der Löwe in der Wüste brüllt, dann erzittert das tierisch Heer.“ Denn der Löwe hat keinen natürlichen Feind, er ist allen überlegen. Er kann jedes andere Tier töten. Genau das trifft auch auf Jesus zu.
So heißt es in der Bibel an einer Stelle:

Du glaubst, dass nur einer Gott ist? Du tust recht daran; die Teufel glauben's auch und zittern. (Jakobus 2, 19)
Sie zittern, weil sie wissen, dass Jesus der unumschränkte Herrscher im ganzen Universum, im Himmel und auf Erden ist. Niemand ist ihm überlegen. Kein Feind kann ihm etwas anhaben. Auch den Teufel hat er besiegt. Und dass das alles Tatsache ist, hat er dadurch bewiesen, dass er aus dem Tode auferstanden ist. Und als der Löwe aus Juda hat er auch die Macht, zu erlösen oder zu verdammen. Darum wird mit Recht in der Bibel Jesus als der Löwe aus Juda bezeichnet. Der Messias, der Herrscher, der von Urzeiten her aus dem Volk der Juden auserwählt war, der Retter aller Welt zu sein. Damit bestätigt sich, was die Bibel sagt:
Das Heil kommt von den Juden. (Johannes 4,22)

Und das begreifen wir sofort, wer Macht hat über den Tod, dem größten Feind Gottes, der hat auch Macht über alle anderen Gewalten, mögen sie Hölle, Tod oder Teufel oder sonst wie heißen. Und wenn er den Tod besiegt hat, über ihn herrscht, dann ist es begreiflich, dass er auch dich und mich aus dem Tod holen kann. Und dass Jesus der allmächtige Löwe von Juda ist zeigt sich besonders darin, dass er den Widersacher Gottes, den Teufel einmal binden wird in der Hölle. Damit ergibt sich für uns alle eine sehr wichtige Frage: Wer ist Jesus für dich, ist er das Lamm Gottes, das der Welt Sünde trägt, oder ist er der Löwe von Juda, dem sich niemand ohne Todesgefahr nähern kann Der dich aber auch aus den Klauen Satans reißen kann, wie ein Löwe seine Beute. Um das richtig zu begreifen hilft uns noch einmal das Beispiel vom Licht. Wir hatten festgestellt, dass das Licht zwei Naturen hat: Welle und Teilchen. Wie sich aber Licht dem einzelnen offenbart, so haben wir festgestellt, hängt von der Art des Experimentes ab, mit dem man Licht erforscht. Es hängt gewissermaßen also davon ab, wie man sich dem Licht nähert. Genau das gilt für das Leben eines jeden Menschen in Bezug auf Gott. In welcher „Art“ sich Gott dir offenbart, hängt davon ab, in welcher „Art“ du dich Gott näherst. Bist du der reuige Sünder, der mit der Bitte zu Jesus an das Kreuz kommt: Herr vergib mir meine Schuld, sei der Herr meines Lebens. Errette mich aus den Klauen Satans und mache mich zu einem Kind Gottes.
Wenn du in dieser Haltung zu Jesus kommst, dann ist er für dich das Lamm Gottes, das auch deine Sünden trägt. Dann vergibt er alle Sünde und erfüllt dich mit dem Heiligen Geist. Dann ist er auch für dich der Löwe aus Juda, der dich aus den Klauen Satans und des Todes reißt. Wenn wir zuvor gesagt haben, dass der Mensch durch die Sünder geistlich behindert ist, dass ihm gewissermaßen die „Organe“ fehlen um mit Gott in Kontakt zu treten, dann wird genau diese Behinderung durch den Heiligen Geist in der Wiedergeburt aufgehoben.
Dann gilt auch für dich das Bibelwort Römer 8,16:
So bezeugt der Geist (Gottes) selber unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind.
Dann können und dürfen wir ihn wirklich „Abba, lieber Vater“ nennen und dann werden wir auch in der Ewigkeit mit dem Gott der Liebe verbunden sein.
Aber viele Menschen nähern sich Gott in ganz anderen Art. Sie wollen eigener Herr ihres Lebens sein. Sünde ist für sie ein Fremdwort. Jesus, sein Opfertod und seine Auferstehung sind für sie gegenstandslos und werden oft sogar geleugnet. Dann wird Gott nicht der „Abba-Vater“, sondern der Richter. Und Jesus ist dann der Löwe von Juda, vor dem Du nicht bestehen kannst, der Macht hat auch zu verdammen. Aber Gott will Rettung!Und so hat Gott mehr für unsere Errettung getan, als man von ihn erwarten könnte: Hat er doch aus Liebe zu uns seinen Sohn als das Opferlamm dahin gegeben an das Kreuz. Er verdammt niemanden. Letztlich verdammen wir uns selbst. Genau das sagt die Bibel im Johannes Evangelium:

Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde. Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er glaubt nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. (Johannes 3, 17 + 18)

Wer möchte Gott da noch etwas vorwerfen? Das ist frohes, wirkliches Evangelium, Frohe Botschaft. Darum, wenn du Kind Gottes bist, dann danke ihm immer wieder von ganzen Herzen dafür. Wenn du keine Beziehung zu Jesus hast, dann nutze diese Stunde wo du diese Predigt hörst oder sie vielleicht liest. Komme zu Jesus, lass dir vergeben von dem Lamm Gottes, lass dich erretten von dem Löwen von Juda, von Jesus, damit du mit allen Gläubigen froh und dankbar sagen kannst: Abba, lieber Vater!

Amen

Predigt von Robert Nowak www.nowakpredigtbuch.de

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