Kommet, bleibet, gehet

Bibeltexte:

Matthäus 11, 28 / Johannes 15, 5 / Markus 16, 15

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Wenn jemand Christ geworden ist, dann ist er nicht fertig in seinem geistlichen Stand, sondern er muss eine Entwicklung durchlaufen vom jungen noch unreifen Christen zum erwachsenen, reifen Christen, der hinwächst zu dem, der das Haupt ist, Jesus Christus. Der bekannte chinesische Christ Wachtman Nee hat diese Entwicklung einmal in drei Stufen eingeteilt: Kommet, bleibet, gehet. Um diese drei Begriffe soll es nun auch heute in der Predigt gehen.


1.Kommet

Seit dem Sündenfall ist diese Welt im Elend. Alle Versuche diese Welt zu heilen, sind gescheitert. Viele haben sich versucht, Kaiser und Könige, Diktaturen und Demokratien ebenso wie  gutwillige Weltverbesserer. Aber am wirklichen Übel der Welt hat niemand grundlegend etwas geändert. In vielen Teilen der Welt herrscht große Not und auch im Leben des einzelnen gilt das gleiche. Dabei rechnen viele nicht mehr mit einer Besserung.

Gott aber hat für diese Welt ein großartiges Angebot bereit:

Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.
(Matthäus 11, 28)

Wir leben in einer Welt, in einem Staat, wo jeder von diesem Angebot Gottes weiß. Es ist für alle offen. Aber Gott zwingt und bedrängt letztlich keinen. Jeder kann seinen Weg gehen, auch ohne Gott.

Damit aber jeder kommen kann, dafür ist Jesus an das Kreuz gegangen.

Seit Jesu Tod und Auferstehung steht Gottes Vaterherz für alle offen. Aber Gott läuft auch keinen nach. Aber er macht sein Angebot, wir müssen uns entscheiden. Beim reichen Jüngling wird das ganz klar. Obschon er angesprochen ist, will er nicht zu Jesus kommen. Und Jesus lässt ihn gehen. Denn wo ein Mensch nicht will, ist alles Mühen umsonst. In dieser Situation sind heute viele Menschen in unserer Umgebung, oft sehen wir es bei den eigenen Angehörigen. Sie kennen Jesus und sein Angebot, gehen aber nicht den letzten Schritt. Das ist für uns eine schwere Situation.

Aber es bleibt eine Hoffnung. Wir leben in der Gnadenzeit und das Angebot Jesu: Kommet her zu mir alle, bleibt bestehen. Wir dürfen die Hoffnung für unsere Angehörigen und Bekannten, die wir so gerne im Glauben sehen möchten, nicht aufgeben. Gott kann auch die härteste Seele erweichen. Ich erinnere mich eines Falles aus unserer vorigen Gemeinde. Wir hatten mehrere gläubige Frauen, deren Männer nicht zum Glauben gekommen waren. Wir haben dann angefangen in sogenannten Gebetsnächten für diese Männer zu beten. Ein Mann schien uns ein besonders harter Brocken zu sein. Er war Polizeibeamter, streng und verschlossen. Der wird den Schritt nie machen und kommen, dachten wir.

Und dann geschah das Wunder. Gerade dieser Mann war der erste, der sich bekehrte und sich taufen ließ und der bis heute ein treues Gemeindeglied ist. Die ganze Familie ist zum Glauben gekommen. Das kann Gott tun, wenn wir dran bleiben in unserem Gebet. Einige Männer kamen dann noch später dazu. Ein Mann war dabei, der sich nach jahrzehntelangen Gebeten seiner Ehefrau gerade an seinem 70. Geburtstag entschied.

Trotz aller Gleichgültigkeit dem Angebot Jesu gegenüber übt sein Ruf: Kommet her zu mir alle... eine ungeheure Anziehungskraft aus. Der heilige Geiste zieht die Menschen zum Vaterherz. Zur Zeit hören wir gute Nachrichten aus Russland. Viele Menschen bekehren sich und viele Gemeinden werden gegründet. Welch eine Kraft das Ziehen des Heiligen Geistes hat, haben wir vor kurzen noch erlebt in unserer Arbeit mit den deutschen Aussiedlern aus Russland. Wir hatten zweimal einen russischen Chor eingeladen und als Abschluss hielt der Leiter eine evangelistische Predigt.

Der Saal war mit ca. 500 Personen überfüllt. Alle hörten gespannt auf die einfache Predigt vom verlorenen Sohn. Und dann geschah das Wunder. Bei dem Aufruf nach vorne zu kommen und den Glauben zu bekennen und Jesus anzunehmen, kamen über die Hälfte der Anwesenden nach vorn, also zwischen 200 und 300 Personen. Das kann Gott heute noch tun unter Menschen, die ein Leben lang atheistisch gelebt haben. Was war das für eine Freude! Wir wollen dankbar sein für das Angebot Jesu, dass noch Gnadenzeit ist und das Wort weiter gilt:

Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. (Johannes 5, 37)

Lasst uns glauben, dass auch bei uns noch einmal Erweckungsluft wehen wird. Wir waren bisher so reich und satt, dass wir scheinbar die Hilfe Gottes nicht nötig hatten und die Menschen nicht nach Gott fragten. Vielleicht muss eine schwere Zeit uns erst wieder bewusst machen, dass unser Volk Gott braucht!

Für uns bleibt noch die Frage wichtig, ist das erste Kommen zu Jesus bei mir  wirklich richtig verlaufen. Habe ich tiefe Reue und Buße erlebt, sind wir wiedergeboren im Heiligen Geist und erfüllt mit demselben. Es gibt Christen, die diesen Prozess nicht richtig durchlaufen haben und die im Glauben Behinderte sind. Für alle gilt das Wort, dass wir jederzeit neu zu Jesus kommen können und jeder, der den Vater bittet auch jederzeit mit dem Heiligen Geist neu erfüllt werden kann. Darum gilt der Aufruf jetzt dir ganz persönlich: Komm zu Jesus, damit du errettet wirst zu einem ewigen Leben!

2. Bleibet.

Für uns, die wir zu Jesus gekommen sind, gilt nun das Wort: Bleibet! Jesus sagt:

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun. (Johannes 15, 5)

Bleiben erscheint zunächst vielleicht sehr inaktiv. Aber es bedeutet, einen bestimmten Besitzstand zu wahren. Wir wurden bei unserer Bekehrung mit dem Heiligen Geist erfüllt, das ist klare biblische Lehre, auch wenn uns das nicht immer so bewusst ist. Es geht darum, im Geiste zu bleiben, geistlich zu bleiben, in Jesus zu bleiben.

Jesus sagt in dem Wort, wie wichtig das Bleiben ist. Wenn wir innerlich Abstand von Jesus gewinnen, wenn wir nicht in seiner Gemeinschaft bleiben, können wir nichts tun! Wir können dann nichts tun für das Reich Gottes. Denn Jesus sagt: Ohne mich könnt ihr nichts tun. Aber das heißt nicht, dass wir grundsätzlich nichts tun könnten, sondern es heißt ausdrücklich: Ohne mich könnt ihr nichts tun!

Aber mit Gott, sagt David einmal, können wir Mauern überspringen,

also geistliche Hindernisse beseitigen. Und Paulus schreibt einmal:

Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht: Christus. (Philipper 4,13)

Bleiben, das heißt auch bleiben da, wo Jesus uns hingestellt hat, in meiner Gemeinde, bei den Brüdern und Schwestern. Das meine ich auch in Bezug zur Ortsgemeinde. Heute ist eine Tendenz da, die Gemeinde zu verlassen oder sich zu spalten, wenn etwas nicht nach unserem Willen läuft. Das ist nicht in Jesu Namen. In Jesus bleiben bedeutet vornehmlich auch bleiben an seinen Leib zu dem wir örtlich gehören. Nicht weglaufen wenn Schwierigkeiten kommen, sondern bleiben, durchhalten, bis sich in Liebe und durch Gebet die Situation ändert. Dann können wir Frucht bringen für die Ewigkeit.

Aber das wirkliche Bleiben wird in der Bibel noch näher beschrieben, so wie es die ersten Christen verstanden und praktiziert haben.

Sie blieben aber beständig in der Apostel Lehre und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet. (Apostelgeschichte 2, 42)

Betrachten wir die einzelnen Punkte näher:

a) Die Lehre.
Ich stelle leider immer wieder fest, dass viele Christen in geistlichen Dingen recht unwissend sind. Sie wissen oft zu den einfachsten Grundbegriffen der Bibel, z.B. über Bekehrung, Glaube und Taufe wenig zu sagen. Das sind aber die Grundpfeiler der Erkenntnis. Wir müssen die Bibel kennen, wenn wir damit leben und anderen von Jesus sagen wollen.

Dabei genügt es nicht, dass wir selber die Bibel lesen, sondern dass wir auch durch die von Gott gesetzten Lehrer - die eigentlich eine Geistesgabe haben sollten - uns belehren lassen. Das können neben dem Pastor auch begabte Gemeindeglieder sein. Diese Lehre erhalten wir hauptsächlich in der Bibelstunde. In vielen Gemeinden finden diese nicht mehr statt, weil niemand kommt. Wir brauchen aber die Lehre als geistliche Nahrung, sie ist die gesunde Kost, die uns geistlich am Leben erhält. Es geht auch um ein sich Auseinandersetzen mit Gottes Wort. Hauskreise sind eine gute Ergänzung, aber kein unbedingter Ersatz.

Auch die Predigt ist Lehre, darum ist ein regelmäßiger Gottesdienstbesuch so wichtig. Ich habe in meinem Leben noch nie schuldhaft eine Bibelstunde oder einen Gottesdienst versäumt, es sei denn, ich war krank oder hatte einen sehr triftigen Grund. Und Gott sei Dank gibt es dazu auch noch positive Beispiele. Wir waren in Eckernförde nur ein kleiner Kreis von etwa 20 Leuten, hatten aber jede Woche Bibelstunde. Wir waren oft über 20 Personen und noch nie unter 10! Und wir haben erlebt, wie sich Personen in ihren Charakter und in mancher irriger Auffassung gewandelt haben und angenehme Teilnehmer und gehorsame Christen geworden sind, durch die Bibelstunde! Darum gilt es: Bleiben unter der Lehre.

b) Gemeinschaft
Gemeinschaft ist zunächst ein innerer Vorgang. Es ist die Liebe unter den Geschwistern, die uns zusammenhält. Wo Liebe ist, da ist auch Gott, und wo Gott ist, da ist auch Gemeinschaft. Gemeinschaft entsteht da, wo man gemeinsame Erlebnisse hat, in der gleichen Gesinnung lebt und etwas von Gott erwartet. Gemeinsame Erlebnisse werden aber nur da gemacht, wo man gemeinsam betet und glaubt. Diese Liebe unter den Geschwistern hält uns auch zusammen, wenn wir räumlich getrennt sind, wie es ja im Alltag der Fall ist. Denn auch im Privaten dreht sich dann alles um Jesus.

Es ist im Vergleich wie bei einem Atom. Die Elektronen kreisen alle um den Kern. Genau genommen befinden sich zwischen dem Kern und den Elektronen große Abstände, aber eine geheime Kraft hält sie untrennbar zusammen so dass ein Körper entsteht. Wo Liebe unter den Geschwister ist, ist eine geistliche Kraft am Werke und erst in dieser Atmosphäre geschehen Zeichen und Wunder. Denn da ist wirklich Leib Jesu.

 Warum erlebten die ersten Christen so vielfache Wunder? Weil sie eins waren im Glauben an den Herrn Jesus. Weil sie blieben in der Gemeinschaft. Es heißt von ihnen:

sie waren ein Herz und eine Seele (Apostelgeschichte 4, 32 ) und:

sie hatten Gnade bei dem ganzen Volk und der Herr tat hinzu täglich, die gerettet wurden zu der Gemeinde. (Apostelgeschichte 3, 47)

Gestörte Beziehungen in einer Gemeinde müssen um Gottes willen in Ordnung gebracht werden. Sonst ist Jesus nicht die Mitte und ohne ihn können wir nichts tun, haben wir schon zitiert. Als die Jünger einmütig zusammen sind und beten, geschieht das Wunder der Pfingsten und Pfingsten ist der Geburtstag der Gemeinde. Wenn zerstörte Beziehung geheilt werden, kommt neu der Geist Gottes und es können Dinge geschehen, von denen man sonst kaum zu träumen wagte. Es bleibt dabei:

wer sagt er liebe Gott und hasst seinen Bruder, der ist ein Lügner. (1. Johannes, 4. 20)

Wo aber wahre Gemeinschaft ist, da ist Frieden und Segen. Oft aber finden wir Geschwister, die sehr kritisch der Gemeinde gegenüber stehen weil sie vermeintlich Ungutes oder auch berechtigtes Falsche sehen. Oft sind dann sogar ihre Gebete kritisch. Darunter leidet die Gemeinde. Nur Liebe kann eine Situation verändern. Solange du kritisch denkst und betest, kann sich die Situation nur verschlimmern!

c) Brotbrechen - Abendmahl -
Im Abendmahl haben wir die engste Gemeinschaft mit Jesus, durchleben wir seinen Tod noch einmal. Es ist eine heilige Handlung die uns verpflichtet, klar und rein in das Abendmahl zu gehen. Wenn jeder, der am Mahl teilnimmt, vorher sein Gewissen prüft und unbereinigte Dinge ausräumt und Sünde vor Jesus bekennt, dann sind wir zumindest in diesen Minuten wirklich die Gemeinschaft der Heiligen: Denn wenn wir um Vergebung bitten, wird sie uns auch sofort gegeben. Sonst, sagt Paulus, isst man sich selbst zu Gericht und Schaden entsteht an unserer Seele. Beim Abendmahl nehmen wir alle das gleiche Brot und das gleiche Getränk zu uns als Leib und Blut Jesu und bezeugen damit, dass wir eines Sinnes sind, dass jeder diesen Herrn und den Bruder liebt von ganzen Herzen und von ganzer Seele. Darin liegt eine Kraft!

c) Das Gebet.
In den meisten Gemeinden haben wir zu wenig Gebetsgemeinschaft. Ich meine solche Stunden, wo ausschließlich gesungen und gebetet wird. Anbetungsstunden und Fürbittestunden. Ich habe schon erwähnt, dass wir in unserer früheren Gemeinde sog. Gebetsnächte eingerichtet hatten, wo wir praktisch nur gebetet haben, oft mehrere Stunden. Wir hatten viele Gebetserhörungen. Warum ist das Gebet so wichtig?

Wir Christen haben nur eine Waffe im Kampf gegen alles Böse, das ist das Gebet.

Wo zwei eins werden worum sie bitten wollen, das soll ihnen widerfahren von meinem himmlischen Vater, sagt Jesus in Matthäus 18, 19

Dabei müssen wir auf die richtige innere Gebetshaltung achten. Nicht das Gebet an sich hat eine große Verheißung, sondern da, wo bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Die Bibel sagt, die Heiden plappern viel und bekommen nichts, uns aber soll auf das Gebet hin gegeben werden. In der Bibel gibt es dafür interessante Beispiele. Es heißt im Jakobusbrief:

Betet füreinander, dass ihr gesund werdet. Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist. Elia war ein schwacher Mensch wie wir: und er betete ein Gebet, dass es nicht regnen sollte, und es regnete nicht drei Jahre und sechs Monate. Und er betete abermals, und der Himmel gab Regen, und die Erde brachte ihre Frucht. (Jakobus 5,16-18)

Das Gebet eines Mannes vollbrachte ein großes Wunder. Welche Möglichkeiten ergeben sich aus solch einer Gebetshaltung. Dabei wird betont, dass Elia kein besonderer Mensch war, er war schwach im Glauben, wie auch wir oft. Aber er vertraute nicht seinem schwachen Gebet, sondern seinem starken Gott! Wir wagen oft gar nicht zu bitten, weil wir uns zu schwach vorkommen, aber auch wir haben einen starken Gott. Das Beispiel Elia lehrt uns: Wer betet, kann erhört werden, auch wenn er sich schwach vorkommt.

Besonderer Segen liegt auf dem gemeinsamen Gebet wie uns das schon zitierte Bibelwort sagte: wo zwei eins werden. Dann sagt die Bibel, dass wir anhaltend beten sollen, Gott sogar bestürmen dürfen, wir dürfen unverschämt sein in unseren Bitten. Denn damit dokumentieren wir die Ernsthaftigkeit unseres Anliegens!  Welch eine großartige Möglichkeit für uns als gläubige Gemeinde. Und wie viel ungenützte Möglichkeiten liegen da noch vor uns.

3. Gehet
Wenn wir dieses eine Wort hören, kommt uns wohl unwillkürlich der Missionsbefehl Jesu in den Sinn:

Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur. (Markus 16,15)

Ich stelle fest, dass ich kaum eine Predigt halten kann, wo nicht etwas von Evangelisation vorkommt. Aber ich denke, dass das kein Nachteil ist. Und auch meinen Standardsatz zur Evangelisation muss ich immer wiederholen. Jeder sollte ihn sich fest ins Herz prägen, weil er so wichtig ist:

Gott schickt nicht seine Engel um das Evangelium zu verkünden, er kommt auch nicht selbst um Menschen zum Glauben zu rufen, sondern er hat nur uns, seine Jünger, mit der Verkündigung der frohen Botschaft beauftragt. Wenn wir es nicht tun, tut es niemand !!

Es gibt zwei Säulen in der Gemeinde, die das ganze geistliche Gebäude tragen. Das ist einmal die Stärkung der Geschwister im Glauben, wie es in Gottesdiensten und Bibelstunden und Gruppenstunden geschieht. Die andere Säule ist die Evangelisation. Wo diese beiden Säulen stark sind, gibt es auch Gemeindewachstum.
Man könnte fragen, was ist die beste Evangelisationsmethode.

Viele Gemeinden entscheiden sich für die klassische Evangelisationsmethode, wo man einen von Gott besonders zur Evangelisation befähigten Mann ruft, der das Wort verkündet. Das ist ein guter biblischer Weg, denn es heißt ausdrücklich im Wort Gottes:

Und Gott hat etliche gesetzt zu... Evangelisten. (Epheser 4,11)

Aber darüber hinaus ist die beste Evangelisationsmethode eine intakte Gemeinde wo die Liebe zu den Verlorenen brennt. Ich kannte eine Gemeinde, in der sich ungewöhnlich viele Menschen bekehrten. Wenn man die Leute ansprach was sie zu dieser Gemeinde gezogen hat, dann antworteten sie:

Man spürt, dass hier Liebe ist. Gerade die Ungläubigen, die sich unbewusst nach Gottes Nähe sehnen, brauchen unsere Liebe, die Liebe zu den Verlorenen. Darum dürfen wir in den Menschen um uns herum nicht nur die böse Welt sehen, sondern ein ungeheures Potential an Menschen, die sich bekehren können.

Das andere ist, dass wir gute, gehaltvolle, interessante und schöne Gottesdienste haben sollten und Gruppen wo man die Neubekehrten auffangen kann. Viele Christen sind der Meinung, dass alles ‘drum herum’ im Gottesdienst nicht nötig sei. Das trifft für die Gläubigen in der Gemeinde vielleicht zu. Aber wenn wir Ungläubige in den Gottesdiensten haben wollen - und nur die können sich ja bekehren - dann müssen unsere Gottesdienst anziehend sein. Warum sollten sonst Gäste kommen! Ein wichtiger Merksatz in diesen Zusammenhang:

Die beste Predigt nutzt nichts, wenn sie niemand hört.

Deshalb müssen wir Gottesdienst haben, zu denen die Leute gerne kommen. Und je mehr kommen, desto mehr können sich bekehren!! Übrigens: schon der Psalmist schreibt im Psalm 27, 4:

Eines bitte ich vom Herrn, das hätte ich gerne: dass ich bleiben könne mein Leben lang, zu schauen die schönen Gottesdienste des Herrn.

Und ein Punkt sollte noch erwähnt werden: Evangelisation kostet Geld und wir sollten keine Mark scheuen und fleißig opfern, weil dadurch Menschen gewonnen werden können. Wir alle sind berufen zu evangelisieren. Aber nur wer selbst gekommen ist und in Jesus geblieben ist, kann auch hingehen.

Fassen wir zusammen und frage sich jeder persönlich:

1.Kommet: Da erhebt sich die Frage: haben wir Jesus echt erlebt in Reue und Buße und in Wiedergeburt und Erfüllung mit dem Heiligen Geist. Dann können wir auch in der Gemeinde damit rechnen, dass der Heilige Geist andere in die Gemeinde zieht und wir erleben, wie Menschen zum Glauben kommen.

2. Bleibet: Sind wir an und bei Jesus geblieben, sind wir bei der gesunden Lehre, in der Gemeinschaft und dem Brotbrechen und dem Gebet geblieben, dann sind wir reife Christen, die Gott auch gebrauchen kann hinzugehen um Menschen zum Glauben zu rufen.

3. Gehet: Ist unser Herz beseelt von dem Gedanken hinzugehen im weitesten Sinne des Wortes, um Evangelisation möglich zu machen. Dann hat der lebendige Gott in Jesus seine Freude an uns.

Und was wäre eine schönere Lebensaufgabe, als Jesus eine Freude zu machen. Dass das unser inniges Verlangen ist, wünsche ich uns allen.

Amen !

Predigt von Robert Nowak, www.nowakpredigtbuch.de

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