Die Gemeinde in 4 Bildern

Herde, Baustelle, Braut, Leib

Johannes 10, 11
Ich bin der gute Hirte
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Matthäus 16,18
Du bist Petrus der Fels, und auf diesen Felsen will ich bauen meine Gemeinde.
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Offenbarung 22, 7
Und der Geist und die Braut sprechen: komm!
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Epheser 1, 22 + 23
Die Gemeinde welche da ist sein Leib
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Als Christen sind wir berufen zur Gemeinschaft. Wir sollen kein geistliches Single Dasein führen, sondern gemeinsam vor Gott stehen. Damit das möglich wird, hat Gott die Gemeinde geschaffen, die durch den heiligen Geist hier auf Erden gegründet wurde.

Ich bin mir nicht sicher, ob alle Christen den richtigen Blick für Gemeinde haben.

Manche Christen, habe ich den Eindruck, betrachten Gemeinde mehr wie einen Verein, zu dem man nun einmal gehört, wo man seine Freunde und Bekannte hat, wo man manche sympathisch findet und andere nicht so sehr, wo man gerne einmal hingeht wenn man Lust und Laune dazu hat.

Das ist aber nicht das Bild, das die Bibel von der Gemeinde Jesu zeichnet. Es ist ein sehr komplexes Bild mit vielen Farben und Facetten, man müsste viele Beispiele und Bilder brauchen um ein komplettes Bild zu bekommen.

Ich möchte heute wenigstens einmal 4 Bilder für Gemeinde zeigen, die uns klar manchen können, was Gemeinde im Sinne des Neuen Testaments sein soll.

Das erste Bild:

Gemeinde als Herde Jesu.
In Johannes 10, 11 sagt Jesus :

Ich bin der gute Hirte

Wenn Jesus unser Hirte ist, dann sind wir seine Schafe, sind wir als Gemeinde die Herde. Was ist nun das Typische einer Herde. Der  Begriff Herde signalisiert, dass man zusammengehört. Eine Schafherde ist zusammen Tag und Nacht. Natürlich können und sollen wir das in diesem tatsächlichen Sinne nicht sein. Aber es geht um das Zusammengehörigkeitsgefühl. Wir sind nicht nur Gemeinde wenn wir Sonntags zum Gottesdienste zusammenkommen, sondern auch wenn wir des Alltags unseren Berufen und Tätigkeiten nachgehen. So, wie wir z.B. ja auch als Familien tagsüber in der Regel nicht beisammen sind, aber doch Familie bleiben.

Ist uns das bewusst, dass wir so untrennbar zusammengehören? Alles was wir auch im Laufe der Woche tun, tun wir als Gemeindeglieder. Wir präsentieren damit Gemeinde und damit auch Jesus, der ja der Hirte ist, in unserer Umwelt! Welch eine große Verantwortung haben wir da! Ein zweiter wichtiger Gedanke: In einer Herde ist jedes Schaf wichtig. Wenn der Hirte des Abends die Herde in die Hürden treibt, das sind Steinwälle in denen die Schafe vor wilden Tieren geschützt sind, dann lässt er sie einzeln durch den schmale Einlass hineinlaufen und zählt sie. Er achtete darauf, dass ihm auch nicht eines verloren gehe.

Jesus gebraucht das Gleichnis von dem Hirten der 100 Schafe hat und feststellt, dass ihm eines verloren gegangen ist. Was tut er dann? Geht er zur Tagesordnung über und sagt auf eines mehr oder weniger kommt es nicht an?  Nein, er lässt die 99  in der Hürde zurück und sucht solange, bis er das eine verlorene und verirrte Schaf wiedergefunden hat!

Und es wird ausdrücklich gesagt, dass er sich sehr darüber freut! Über das e i n e  Schaf! So wichtig ist Jesus jedes einzelne Gemeindeglied. Dabei wird die Frage, warum das Schaf abgeirrt ist, vielleicht aus eigener Schuld, aus Leichtsinn, gar nicht gestellt. Entscheidend ist, dass es nicht mehr bei der Herde ist und für die Herde wiedergewonnen werden soll.

Wie wichtig ist uns der andere, der Bruder, die Schwester in der Gemeinde. Wie gehen wir mit Schuldiggewordenen um, mit solchen, die sich von der Gemeinde entfernt haben? Suchen wir sie wiederzugewinnen wie Jesus das tut? Und das wir dann nichts nachhalten, sondern uns freuen über den Wiedergefundenen. Erst dann sind wir wirklich Gemeinde Jesu.

Es gibt noch eine gewisse Schwierigkeit in der Herde Jesu. Die Bibel lehrt, dass Jesus der gute Hirte ist. An anderer Stelle wird er der 'Erzhirte' genannt, man könnte sagen der 'Oberhirte'. Denn Gott hat als Hirten in der Gemeinde Menschen gesetzt, die Gemeinde führen und leiten sollen.
Im Epheserbrief 4, 11 lesen wir:

Er - Gott - hat gesetzt in der Gemeinde etliche zu Hirten.

Das sind bei uns die Ältesten, die Gemeindeleiter, die Pastoren. Diese sollen nicht über die Gemeinde herrschen, sondern sie weiden, versorgen. Aber wenn sie das tun, dann sind sie zweifacher Ehre wert, sagt Gottes Wort. Darum wird der geistliche Stand einer Gemeinde auch immer daran zu messen sein, wie gehen wir mit unseren Hirten um. Halten wir sie besonders wert?

Oder machen wir ihnen das Leben schwer? Die Bibel sagt, dass sie einmal Rechenschaft über jedes einzelne Gemeindeglied ablegen müssen, dass wir es ihnen aber  nicht schwer machen sollen. Es ist leicht, Jesus als den guten Hirten anzuerkennen und ihm gehorsam zu sein. Aber wie ist es mit der Achtung vor den menschlichen Hirten der Gemeinde. Lassen wir diese Frage im Raum stehen und möge sich jeder einzelne darin prüfen. 


Das zweite Bild:

Gemeinde als Baustelle
Im Epheserbrief 2, 19 - 21 heißt es:

So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, dass Jesus Christus der Eckstein ist, auf welchen der ganze Bau ineinander gefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn; auf welchen auch ihr miterbaut werdet zu einer Behausung Gottes im Geist.

Und zu Petrus sprach der Herr in Matthäus 16,18:

Du bist Petrus der Fels, und auf diesen Felsen will ich bauen meine Gemeinde.

Die Gemeinde ist  eine Baustelle, Jesu Baustelle! Er baut und wir sind seine Mitarbeiter. Welch eine Ehre: Mitarbeiter Gottes! Was fällt einem zuerst auf, wenn man eine Baustelle betrachtet? Viele gute, fleißige, qualifizierte Arbeiter! (Hoffentlich!!)

Die Gemeinde Jesu krankt daran, dass zu wenig Arbeiter da sind. Schon Jesus selbst beklagt in Matthäus 9,37:

Die Ernte ist groß, aber wenige sind der Arbeiter.

Jeder Christ sollte auch ein potentieller Mitarbeiter in der Gemeinde sein. In der Gemeinde gibt es immer was zu tun, angefangen vom Gebetsdienst bis zum Reinigungsdienst und zur Verkündigung.

Dabei ist die Gemeinde nicht Baustelle im Sinne eines Hauses, das man anfängt zu bauen und das dann nach ein oder zwei Jahren fertiggestellt ist, sondern es ist eine Baustelle wie eine heilige Stadt, zumindest wie ein Tempelgelände, wie wir im Text gelesen haben, wo es immer etwas zu tun gibt, die nie fertig wird. Wo ist deine Arbeitsstelle hier in der Gemeinde? Frage doch einmal, ob man dich nicht gebrauchen kann! In der Gemeinde Gottes braucht man immer Arbeiter und keiner soll arbeitslos sein.

Ein zweites ist auf einer Baustelle von großer Wichtigkeit: Das Geld. Ohne Geld gibt es keine Baustelle. Und wir bauen keine Kate, kein Schlichthaus, sondern etwas Großartiges, das ist äußerlich und innerlich gemeint,  eben einen schönen Tempel, eine heilige Stadt. Einen Ort, wo Menschen die Gegenwart Jesu spüren und erleben sollen. In vielen Gemeinden spricht man nicht gerne über Geld. Warum eigentlich nicht? 
Gemeinde braucht Geld, viel Geld für vielfältige Aufgaben.

 Wie kommt die Gemeinde an das nötige Geld? Natürlich dadurch, dass wir es geben. Ich stelle immer wieder mit Erstaunen fest, dass es Gemeindeglieder gibt, die nichts zahlen. Das ist Sünde! Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist und Gott was Gottes ist, sagt Jesus.

Der Kaiser, der Staat, sorgt schon dafür, dass er sein Geld bekommt, Kirchensteuer haben wir nicht - Gott sei Dank - wir sind wirklich auf die freiwilligen Beitrage der Gemeindeglieder angewiesen. Ich bin schon oft gefragt worden, wie viel muss man denn als Gemeindebeitrag geben? Nun, von müssen im eigentlichen Sinne kann keine Rede sein, denn wir stehen nicht mehr unter dem Gesetz.

Die Israeliten, die unter dem Gesetz Gottes standen, mussten den Zehnten geben. Wir stehen nicht mehr unter dem Gesetz, aber unter einem neuen Gebot: Dem Gebot der Liebe. Und Liebe tut mehr, als das Gesetz es verlangt. Ein Gottesmann hat einmal gesagt, und da ist was dran, wenn alle Gemeindeglieder den Zehnten geben, hat eine Gemeinde keine finanzielle Not.

Es wäre interessant einmal die tatsächlichen Beiträge zu vergleichen mit dem was einginge, wenn jeder den Zehnten gäbe, freiwillig, weil die Gemeinde es braucht. Welch ein Unterschied käme da wohl zutage? Ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel, dass ich einmal frei und offen auch über Geld gesprochen habe. Aber bei einem Bau braucht man Geld, sonst geht nichts!

Ich hoffe, keiner macht es so wie jener Mann, der gefragt wurde, wie viel Geld er für Gott gibt und der sagte: Wenn ich mein Geld bekomme, schmeiße ich es in die Höhe. Was oben bleibt gehört Gott, was runter kommt gehört mir.

Das dritte Bild:

Gemeinde als Braut Jesu
In der Offenbarung 22, 7 heißt es:

Und der Geist und die Braut sprechen: komm!

Die Braut, so sehen es alle Bibelausleger, ist die Gemeinde. Welch eine schönes Bild, welch ein herrlicher Gedanke: Wir, die Gemeinde, die Braut Jesu, er der Bräutigam. Wie sehr muss er uns lieben, wenn das Bild von der Braut gebraucht wird! Das bedeutet doch, alle seine Gedanken, seine Sorgen gelten uns, der Gemeinde. Tag und Nacht denkt er an uns. Jesus liebt die Gemeinde und ist ihr treu! Welch ein inniges Verhältnis wird hier beschrieben und wir wollen nicht vergessen hier ist von Jesus, dem Gottessohn die Rede. Was bedeutet das nun für uns, als Einzelne, die wir Gemeinde darstellen? Doch dies: dass auch unsere Gedanken , unser Sorgen und all unser positives Tun, ihm alleine, unserem Bräutigam, gelten sollten. Und Jesus wird seine Braut, die Gemeinde einmal heimholen zu sich und seinem Vater.

Paulus spricht in diesem Zusammenhang von der Entrückung der Gläubigen. Dann will Jesus seine Braut dem Vater vorstellen. Dann möchte er sagen: Siehe Vater, das ist sie, meine Braut, die ich mir erwählt habe und die ich von ganzem Herzen liebe. Und natürlich möchte er, dass sie dem Vater wohlgefällt. Ist es möglich, dass wir dem Herrn, dem Vater Gott gefallen als Brautgemeinde? Im Epheserbrief Kapitel 5 ist beschrieben, wie diese Braut aussehen soll, aber auch, was Jesus schon getan hat, damit sie dem Vater gefallen kann. Da heißt es:

Christus hat geliebt die Gemeinde und hat sich selbst für sie gegeben, auf dass er sie heiligte und hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, auf dass sie sich selbst darstelle als eine Gemeinde die herrlich sein, die nicht habe einen Flecken und Runzel oder etwas dergleichen, sondern dass sie heilig sei und unsträflich.

Eine hohe Erwartung, eine zu hohe? Welche Gemeinde kann so rein und fleckenlos sein? Hat Jesus sich zu viel vorgenommen? Nein, er hat ja schon gereinigt und geheiligt wie wir gerade gelesen haben. Das Problem liegt nur darin, diesen Zustand zu erhalten und da, wo er verloren gegangen ist, ihn wieder herzustellen. Und dazu gibt es einen Weg, den jeder beschreiten kann. Der Weg heißt Buße!

Das mag überraschen und nicht unbedingt freudig stimmen. Natürlich, Buße ist schwer aber zugleich auch befreiend. Buße ist wie ein geistliches Vollbad, das rein und fleckenlos macht. Vielleicht ist es nützlich, hier einmal eine kleine Exkursion über Buße einzuschieben, weil hier oft auch Fehler gemacht werden.  Buße geschieht nicht nur bei der Bekehrung, sondern hat immer zu erfolgen, wenn Sünde geschehen ist.

Ein Grundsatz lautet: Sünde erkennen, Sünde bekennen, Sünde hassen, Sünde lassen!

Das Erkennen erfolgt anhand des Wortes Gottes. Dabei sind nicht nur die Zehn Gebote der Maßstab, sondern vor allem auch das Gebot der Liebe. Das wird oft viel zu wenig beachtet denn hier sind alle die Sünden zu finden die oft in der Gemeinde aber auch in Familie und anderen Beziehungen so viel Leid anrichten: die Zungen-Sünden, Lieblosigkeit, Unfriede, Ungeduld, Unfreundlichkeit und viele ähnliche Dinge. Das muss erkannt und akzeptiert werden.

Zum Zweiten geht es um das Bekennen. Auch hier werden oft Fehler gemacht. Wem muss ich etwas bekennen? Erstens natürlich dem Herrn. Alles Vergehen, auch gegen Menschen, ist Sünde gegen Gott, denn er erließ die Gebote. Zweitens muss die Sünde bekannt werden im sogenannten
Tatkreis“, das heißt bei allen, die von der Tat wissen oder direkt betroffen sind.

Einige Beispiele: Wenn ich schlechte Gedanken über jemanden hatte, die nur ich und Gott weiß, dann bekenne ich nur vor Gott. Ein Geständnis vor dem Betreffenden würde in nur unnötigerweise kränken und beunruhigen. Habe ich allerdings mit anderen darüber geredet, muss ich bei allen auch Buße tun und gegebenenfalls auch bei den Betreffenden, wenn er davon erfahren hat.

Wir wollen ehrlich sein, es kommt immer wieder vor, auch in der Gemeinde, dass wir uns durch Worte oder Taten kränken und verletzten. Das ist menschlich, kann aber nicht die Haltung einer Braut Jesu sein. Buße macht wieder rein und froh und ist deshalb letztlich eine fröhliche Sache, denn es gibt ja auf Buße Vergebung und Versöhnung.

Hier kann es noch zu einem Problem kommen, nämlich dann, wenn man persönlich gekränkt und beleidigt worden ist und gerne wieder in Frieden mit dem Betreffenden käme. Dieser aber sieht oft seine Schuld nicht nur nicht ein, sondern spricht sogar uns selbst schuldig. Das ist ein schwieriger Zustand, denn wir können dann nicht von Bruder zu Bruder vergeben und es kommt dann auch nicht zu einer Versöhnung. Das ist bitter und nicht im Sinne Jesu. In solch einem Fall bleibt einem nichts anderes übrig als dem Betreffenden vor Gott zu vergeben in der Hoffnung, dass er irgendwann seine Schuld einsieht und die Versöhnung sucht.

Ein anderes Problem kann dadurch entstehen, dass sich keine Vergebungs Gewissheit einstellen will und der Teufel uns weiter verklagt. Dann ist es oft nötig, die Sache vor einem Seelsorger zu bekennen und um Vergebung zu bitten. Dann haben wir den Teufel vor Zeugen verraten und können uns darauf berufen, wenn er uns wieder verklagen will. Nein, können wir dann sagen, ich habe vor Zeugen bekannt und vor Zeugen Vergebung von meinem Gott erhalten, dann hat Satan keine Macht mehr über uns.

Das vierte Bild:

Gemeinde, Leib Jesu
Die Bibel sagt klar, dass die Gemeinde Leib Jesu ist, er das Haupt und wir die Glieder.
Z.B. Epheser 1, 22 + 23:

Gott hat alle Dinge unter Jesu Füße getan und ihn gesetzt zum Haupt der Gemeinde über alles, welche da ist sein Leib, nämlich die Fülle des, der alles in allem erfüllt.

Die Hauptaussage: Jesus ist Herr, Haupt der Gemeinde. Darum muss in der Gemeinde ausschließlich der Wille Jesu geschehen. Aber wichtig ist auch der Gedanke, dass die Gemeinde grundsätzlich von Jesus geführt und geleitet wird. Wir sind deshalb in allen Dingen letztlich ihm verantwortlich. Wenn wir eine Arbeit in der Gemeinde durchführen, muss uns bewusst sein, dass wir einen klaren Auftrag von Jesus bekommen haben und nicht nur als Hobby unseren Dienst betrachten.

Dass Jesus das Haupt der Gemeinde ist, ist auch ein großer Trost. Wir wissen, dass auch der Himmel in unsere oft so irdischen Geschäfte eingreift. Und in Jesus haben wir einen Leiter, der in absoluter Liebe seine Gemeinde regiert. Manchmal mögen wir uns wundern, dass es in der Gemeinde nicht noch irdischer zugeht. Er hält oft seine Hand über Situationen die wir verdorben haben und alles kann letztlich in der Gemeinde wieder gut werden.

Denn von Jesus wissen wir, dass er in absoluter Liebe regiert, denn er ist als Herr und Haupt der Gemeinde für sie an das Kreuz gegangen. Und Jesus hat nach seiner Himmelfahrt den Vater gebeten, dass er den Heiligen Geist senden möchte und der Heilige Geist hat Gemeinde gegründet. Darum muss in der Gemeinde die Geistesleitung eine besondere Bedeutung haben. Wir müssen dem Haupt Jesus durch den Heiligen Geist auch die Möglichkeit geben, in der Gemeinde zu regieren. Oft wird in der Gemeinde so gearbeitet, als wenn Jesus und der Heilige Geist weit, weit weg wären und alles geht sehr menschlich zu. Das entspricht aber nicht dem Bild von Gemeinde als Leib Jesu.

Und darauf müssen wir nun zu sprechen kommen. So wichtig es ist, dass wir Jesus als Haupt der Gemeinde bekennen, ist zu beachten, dass unser Thema jetzt heißt Gemeinde als Leib Jesu. Was bedeutet das? Zunächst: Wenn das Bild von der Herde schon sagte, dass wir zusammengehören, so sagt das Bild vom Leib, dass wir von einander abhängig sind so wie der Leib von den einzelnen Organen und Gliedern. Da ist jedes Glied wichtig.

Kein Mensch käme bei seinem eigenen Leib auf die Idee zu sagen, das Glied ist nicht so wichtig, das kann ich gut entbehren oder vernachlässigen. Sondern wir sorgen dafür, dass alle Glieder, der ganze Leib, gut versorgt wird. Denn ein Glied braucht das andere, alle gemeinsam bilden erst den Leib.

So soll es auch in der Gemeinde unter den Gliedern sein. Paulus beschreibt das in 1.Korinther 12 so anschaulich:

Denn auch der Leib ist nicht e i n Glied, sondern viele,... es kann das Auge nicht sagen zu der Hand, ich bedarf dein nicht oder wiederum dass Haupt zu den Füßen, ich bedarf euer nicht,... und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit, und wenn ein Glied wird herrlich gehalten, so freuen sich alle Glieder mit. Ihr seid aber der Leib Christi und Glieder, ein jeglicher nach seinem Teil.

Ein wichtiger Gedanke: wir bedürfen einander, einer ist für den anderen wichtig, auch wenn er das nicht so unmittelbar empfindet.

Noch eine anderer Gedanke drängt sich auf, wenn wir reden von der Gemeinde als Leib Jesu: Wer die Gemeinde sieht und erlebt, soll und muss sehen und erleben können, wie Jesus ist! Ist uns das bewusst? Jemand hat einmal gesagt, wenn wir Leib Jesu sind, dann sind wir auch seine Hände und Füße, die hingehen müssen Gutes zu tun, die Hände die sich falten zum Gebet als wenn es Jesu Hände wären und wo dann in seinem Namen große Dinge geschehen können. Das ist in der Kirchen- und Gemeindegeschichte auch immer wieder vorgekommen und wir dürfen auf außergewöhnliche Taten Jesu hoffen, daran glauben, wenn wir so Leib Jesu darstellen.

Wir haben nun an 4 Bildern versucht, Gemeinde darzustellen, wie sie ist oder wie sie sein sollte. Es waren viele Gedanken, die uns vor Augen geführt worden sind. Dennoch ist es kein vollständiges Bild von Gemeinde Jesus. Aber vielleicht war doch der eine oder andere Gedanke dabei, der uns angeregt hat, uns zu verändern in dem Sinne, dass wir bessere Glieder am Lieb Jesu werden wollen. dann wäre um den Reiches Gottes willen schon viel gewonnen.

Amen !

 Predigt von Robert Nowak,  www.nowakpredigtbuch.de
Heikendorf bei Kiel, 17.11.96

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