Warum gibt es die Hölle ?(5)

Vorbemerkung:

Auf der Homepage www.nowakpredigtbuch.de
befinden sich 5 Vorträge über Warum-Fragen in Bezug auf den christlichen Glauben.
Es wird empfohlen, zuerst das Vorwort zu lesen,
unabhängig davon, welche Ausführung zuerst gelesen wird.
Die einzelnen Vorträge sind zwar in sich abgeschlossen,
beim Lesen aller Beiträge ergibt sich aber wohl ein besseres Verständnis.

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Bibeltext:
Lukas 12, 5

Wie kann ein Gott der Liebe eine Hölle dulden, so wird oft kritisch gefragt. Andere scherzen damit, als wenn es sich um eine Fiktion , ein Märchen, eine Erfindung der menschlichen Phantasie handeln würde, die man nicht ernst zu nehmen brauche. Die Bibel sagt aber eindeutig, daß es sie gibt, die Hölle. Jesus sagt im Lukas Evangelium 12, Vers 5:

Fürchtet euch vor dem, der ... auch Macht hat, zu werfen in die Hölle.

Zunächst erfahren wir, für wen die Hölle bereitet ist, Jesus sagt es im Zusammenhang vom Endgericht:

Gehet hin von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln. (Matthäus 25, 41)

Wie wir im Kapitel "Warum gibt es das Böse", festgestellt haben, wird sich herausstellen, daß der Teufel ein unverbesserlicher Feind Gottes ist und bleibt, dessen ewiges Anliegen es bleiben wird, Gott die Herrschaft streitig zu machen. Was das nicht nur für Gott, sondern auch für uns Menschen bedeuteten würde, braucht wohl kaum näher ausgeführt zu werden. Dass deshalb die Hölle der richtige Ort für diese Wesen ist, wird man nicht nur bestreiten können, sondern, wenn man ehrlich ist und richtig nachdenkt, wird man dankbar sein, daß Gott diese Möglichkeit geschaffen hat, weil sie uns davor bewahrt, unter die schreckliche Herrschaft Satans zu kommen.

Worum es geht, kann vielleicht an einem Beispiel noch deutlicher gemacht werden. Wir alle wissen um die schrecklichen Taten der Terroristen, die oft genug mit ihren blutigen Anschlägen unschuldigen Menschen das Leben genommen haben. Wenn wir uns vorstellen, daß solch eine Person unverbesserlich an ihren terroristischen Ideen und ihren Ausführungen festhält, werden wir wohl alle gerne akzeptieren, ja geradezu befreit sein, wenn diese Person sicher hinter Gefängnismauern verwahrt wird, wo sie kein Unheil mehr anrichten kann.

Aus dem von Jesus geschilderten Endgericht geht aber hervor, daß auch Menschen in die Hölle kommen können. Niemand von uns kann sagen, wer in die Hölle kommen wird, das ist ganz allein Gott vorbehalten. Wir können aber genau sagen, wer nicht dort zu finden sein wird: alle, die ihre Sünden bereut, sie zu Jesus gebracht haben und ihn als Herrn ihres Lebens anerkannt haben. Denn so sagt die Bibel:

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind. (Römer 8,1)

Bevor man weiter kritisch über die Frage reflektiert, warum es eine Hölle gibt und das ungerecht findet, sollte man sich noch einmal bewußt machen, daß es das einfachste in dieser Welt ist, mit Sicherheit diesem Ort zu entfliehen: indem man sein Leben Jesus anvertraut. Warum um Gottes willen, sträubt man sich dagegen. Gott hat nicht das geringste Interesse daran, einen Menschen in der Hölle zu sehen. Vielmehr:

Gott will nicht, daß jemand verloren gehe, sondern daß sich jedermann zur Buße kehre. 
(2. Petrus 3,9)

Und erinnern wir auch noch einmal daran:

So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einzigen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben. (Johannes 3.16)

Wenn wir uns weiter ins Bewusstsein rufen, daß Gott die personifizierte Liebe und absolute Gerechtigkeit ist, wird niemand in der Hölle sein, der es nicht im tiefsten Sinne des Wortes verdient. In der Hölle werden nur Freiwillige sein, die absolut unbelehrbar und unbußfertig Gottes Angebot zur Versöhnung abgelehnt haben. Niemand wird durch ein oberflächliches Urteil oder einer Bagatelle wegen für eine Ewigkeit verdammt werden. Das können wir diesem Gott der Liebe und Barmherzigkeit wohl zutrauen. Und die, die Gottes beharrliche Feinde bleiben, haben diesen Ort und diesen Zustand dort nicht nur verdient, sondern bekommen genau das, was sie ihr Leben lang gewollt haben: ein Leben ohne Gott !

Um das zu verstehen, müssen wir erklären, was die Hölle als Ort des Zustandes ist. Zunächst ist festzustellen, daß die Hölle nicht der Herrschaftsbereich des Teufels ist, sondern sein Verbannungsort, wo er keine Macht hat, sondern selbst unter Strafe gestellt ist. Der Teufel regiert also nicht in der Hölle, wie das landläufig oft angenommen wird. Wenn die Bibel von der Hölle oder anderen geistlichen Dingen oder Zuständen redet, gebraucht sie Bilder, von denen wir wissen, daß sie nicht in allem konkrete Dinge meinen, wenn sie zum Beispiel von Feuer redet, oder von dem Wurm, der nie stirbt u.ä.

Ich glaube am besten kann man beschreiben, was Hölle ist, wenn man bedenkt, daß die Hölle der Ort sein wird, der zwar unter der absoluten Herrschaft Gottes steht, der alleine erlöst und verdammt, aber eben der Ort ist, der im tiefsten Sinne des Wortes 'gottlos' ist. Nichts, was an Gott erinnert, wird dort sein. Das heißt auch, dass alles, was von Gott ausgeht und nur von Gott oder über Gott zu haben ist, dort nicht vorhanden sein wird. Das bedeutet, daß dort nicht sein werden z.B.: Liebe Freude, Friede, Freundlichkeit, Geduld, Gütigkeit, kurz alles das nicht, was wir als gut und erstrebenswert halten und was für das Zusammenleben von empfindenden und denkenden Wesen wichtig ist, um ein Leben lebenswert zu machen.

Wo das alles nicht vorhanden ist, das wissen wir schon ansatzweise aus dem Leben in dieser Welt, ist die Hölle. Genau das, nämlich die Abwesenheit Gottes, die Forderung, dass er keinen Einfluss auf ihr Leben nimmt, dass sie diesen Gott nicht anerkennen brauchen, haben jene, die dann in der Hölle sein werden, sich stets gewünscht und danach gelebt. Im Grunde bekommen sie das, was sie gewollt haben.

Manchmal wird nachgefragt, ob wirklich nur die in den Himmel kommen - und dem zu Folge alle anderen in die Hölle - die eine bewusste Entscheidung für Jesus getroffen haben. Noch einmal sei es betont, niemand kann sagen, wer in die Hölle kommt, das unterliegt allein dem Urteil Gottes. Was geschieht mit den 'Heiden' also denen, die fest eingebunden im guten Glauben einer anderen Religion gelebt haben und denen, die entweder nie, oder nie richtig, von Jesus gehört haben oder auf Grund ihrer Lebensumstände keine Entscheidung für ihn treffen konnten? Das sind allerschwierigste Fragen.

Aber wir haben uns ja vorgenommen, aufrichtig zu sein und alle Fragen versuchen wollen zu beantworten. Im Matthäus Evangelium Kapitel 25 geht es darum, dass Gott richtet. Diese Ausführungen lassen den Schluss zu, daß Gott nach verschiedenen Kriterien richtet. Ein Bibelausleger schreibt dazu:

Unsere Gedanken werden nur vorläufige Antworten sein. Der Hauptgedanke dieser Worte Jesu vom Völkergericht wird der sein, daß der Menschensohn einem jeden vergelten wird nach seinem Handeln und Wandeln.

Dieser Gedanke erscheint durchaus vollkommen gerecht, denn jeder Mensch weiß, was gut und böse ist. So schreibt der Philosoph Kant von dem „moralischen Gesetz“, das in uns ist. Und außerdem weiß jeder genau, wie er behandelt werden möchte und kann daran sein Handeln an anderen ausrichten. Wie sagt schon das Sprichwort: Was du nicht willst das man dir tu, das tu auch keinem anderen zu! In der Bibel heißt es ähnlich:

Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch (Matthäus 7, 12)

Solche Wort müssen aber im Gesamtzusammenhang gesehen werden und dürfen nicht zu der Meinung führen, dass gute Werke die Himmelstüre öffnen. Die Lösung kann also nicht heißen: Jesus oder gute Werke, sondern Jesus und dann ihm zur Ehre gute Werke zu tun. Wer von Jesus wusste, - und das ist in unseren Breitengraden jeder - und sich nicht für Jesus entschieden hat, sollte nicht leichtsinnig auf eine billige Gnade hoffen, sondern sein Leben vor Jesus in Ordnung bringen. Es kostet nichts, weil es Jesus alles gekostet hat!

Wir können abschließend nur noch einmal ausdrücklich betonen, dass Gott die Liebe und absolute Gerechtigkeit ist und deshalb niemand in der Verdammnis sein wird, der es nicht im vollsten Umfang verdient.

Der sicherste Weg, diesem Ort zu entgehen ist für alle, die mit der Bibel in Berührung kommen eben der, Jesus das Leben zu übergeben. Noch einmal: Gott hat die Errettung so einfach gemacht. Ein einfaches Eingeständnis der Schuld und eine Übergabe des Lebens an Jesus retten unbedingt.

Deshalb sollten wir nicht darüber spekulieren, wer in die Hölle kommt oder nicht, sondern selbst den Weg zur Errettung beschreiten, dann lösen sich alle Probleme. Denn wer in Christus die Liebe Gottes erfahren hat, versteht plötzlich, dass Gott auch in dieser schwierigen Frage genau das Richtige tun wird, das jeder aufrichtig denkende Mensch auch akzeptieren wird.

Vielmehr sollten wir als praktizierende Christen alles daran setzen, Menschen aus dem Herrschaftsbereich des Teufels zu befreien, indem wir missionarisch tätig bleiben.

Lasst uns deshalb die Ausführungen über „Warum-Fragen“ abschließen mit dem Satz, den ich immer wieder anführen möchte, weil er so wichtig ist und weil er uns als Gläubige in die Pflicht ruft:

Jesus sendet nicht seine Engel in diese Welt um das Evangelium zu verkünden.
Er kommt auch nicht selbst um das zu tun,
sondern er hat nur uns, seine Nachfolger damit beauftragt,
die Frohe Botschaft weiterzusagen.
Wenn wir es nicht tun, tut es niemand!
Welch eine hohe Verantwortung hat Jesus uns damit auferlegt.
Aber welch ein großes Vertrauen zeigt sich darin auch uns gegenüber.

Predigt von Robert Nowak, www.nowakpredigtbuch.de

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