Gelobt sei Gott

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus,
der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat
zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung
Jesu Christi von den Toten
(1. Petrusbrief 1, Vers 3)

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Zu unserer heutigen Bibelbetrachtung dient uns der eben gelesene Vers aus dem 1. Petrusbrief und wir wollen ihn Stück für Stück betrachten. Zunächst werden wir mit hineingenommen in die Aufforderung:
Gelobt sei Gott.
Die vornehmste Aufgabe eines Menschen ist die, Gott zu loben. Unsere Väter im Glauben haben das formuliert mit den Worten: Gott zu loben ist unser Amt. Das bedeutet nicht, dass wir nur aus amtlichen Pflichtgefühl heraus ihm Lob bringen, sondern dass wir treu darin sind und ein selbstverständliches, heiliges Bedürfnis verspüren sollten, Gott zu loben. Wo Gottes Lob zu kurz kommt, hinkt die Nachfolge, gibt es keine lebendige Gemeinde. Was hat es mit der Aufforderung zum Lobe Gottes auf sich? Zwei wichtige Dinge sind hier zu bemerken.

1. Unser Lob gefällt Gott
Obwohl Gott unseres Lobes nicht bedarf, freut er sich über unsere Anbetung. Wenn im Alten Testament die Rede davon ist, dass Gott Lob- und Dankopfer dargebracht wurden, heißt es oft, dass es ihm 'ein lieblicher Geruch' war, also etwas, was ihm gefiel und wohltat, was er gern hatte. Denn im Loben und Preisen erkennen wir ja an, dass er wirklich der Gott ist, von dem schon im Alten Testament gesagt ist: Die Güte, die Liebe, die Barmherzigkeit und die vielen Eigenschaften, die sonst noch von Gott gesagt sind. Und ich glaube, dass Gott sich über unsere Anbetung deshalb besonders freut, weil es die selbstloseste Art ist, zu Gott zu kommen. Ansonsten bedrängen wir Gott immer wieder mit unseren Bitten: Herr erhöre mich... Vater erfülle mir bitte dies... Gott wende doch jenes von mir ab usw. Das ist sicher legitim, die Bibel fordert uns ja auch zum Bitten auf. Aber letztlich dreht sich dabei alles um uns. Beim Loben und Danken aber erfährt Gott die Anerkennung, die ihm gebührt. Wie sehr muss ihn das erfreuen. Endlich geht es einmal nur um ihn, unseren wunderbaren Gott!

2. Loben nutzt uns
Wenn wir Gott loben, haben wir davon besonderen Nutzen. Das ist uns wahrscheinlich kaum bewusst, die Bibel bestätigt das aber. Da gibt es einige interessante Beispiele. Im 2. Buch der Chronik Kapitel 5 ab Vers 12 wird die Einweihung des Tempels beschrieben. Hunderte Sänger und Instrumentalisten waren aufgeboten, und als sie gemeinsam mit Liedern und Musik den Herrn lobten, da heißt es: Die Herrlichkeit Gottes erfüllte das ganze Haus!
Ja, es stimmt:
Gott wohnt im Lobgesang seiner Kinder!

Neutestamentlich dürfen wir deshalb sicher davon ausgehen, dass da, wo eine Gemeinde in Einheit Gott lobt, der Heilige Geist besonders wirkt. Eine andere sehr aufschlussreiche Situation wird uns im 2. Buch der Chronik im 20. Kapitel ab Vers 19 beschrieben.
Der König Israels, Josaphat, wird von einem übermächtigen Feind bedroht. Er betet mit dem ganzen Volk zum Herrn und bekommt die Zusage des Sieges. Aber wie soll das geschehen? Dann tut der König etwas sehr Eigenartiges und Riskantes. Er stellt einen großen Chor zusammen und läßt diesen vor dem Heer mit Lobgesang hergehen. Eigentlich unverantwortlich. Denn im Normalfall wäre der Chor als erstes niedergemacht worden, denn er war ja unbewaffnet! Aber Gott wohnt im Lobgesang seiner Kinder, da muss es Sieg geben. Gott legte dem Feind einen Hinterhalt und Israel siegte und dem Chor wurde kein Haar gekrümmt. Welche Macht des Lobgesangs!

Vom König Saul erfahren wir, dass er Gott ungehorsam wurde und seit dieser Zeit an Depressionen litt, von einem bösen Geist gequält wurde. Und was tun seine Berater? Rufen sie einen Arzt oder Therapeuten, einen Dämonen Austreiber? Nein, sie rufen den Sänger und Harfenspieler David, den späteren König von Israel, der meisterlich sein Instrument beherrscht und geistliche Lieder zu singen weiß . Und wenn der König geplagt wurde, spielte David ihm auf und er böse Geist wich von Saul. Wo gelobt und gepriesen wird, hält sich der Teufel nicht gerne auf.
Das heißt für uns: Schwierigkeiten ändern sich unter dem Lobgesang der Gotteskinder.

Im Neuen Testament erleben genau das Paulus und Silas in der Gefangenschaft. Während sie in ihrem Gefängnis, im Stock liegend, nicht jammern und weinen, sondern Gott loben, erschüttert ein Erdbeben das Gefängnis und befreit die Gefangenen und diese führen obendrein den Kerkermeister mit seinem Haus noch zum Glauben an Jesus: Welch eine Macht des Lobpreises!
Deshalb wundert es uns nicht, wenn Petrus in dem zuvor gelesenen Bibelvers uns zum Loben auffordert. Anbetung und Lobpreis sind keine beliebigen Zugaben im Leben eines Christen und des Gottesdienstes, sondern wo sie fehlen, fehlt unter Umständen etwas ganz Entscheidendes: Gottes Kraft und Gegenwart!

Petrus macht uns dann noch auf einen wichtigen Umstand aufmerksam indem er erklärt, welcher Gott Lob verdient:
Der Vater unseres Herrn Jesus Christus.
So sagt es ausdrücklich unser Bibeltext. Das ist der Gott, der Jesus, um unseretwillen an das Kreuz gehen ließ.
Gott zu loben bedeutet, ihn anzubeten. Und es ist inzwischen eine weit verbreitete Meinung, dass, wenn man überhaupt an Gott glaubt, es unerheblich ist, an welchen Gott man glaubt. Die Meinung ist nicht ganz neu, auch wenn sie jetzt wieder besonders intensiv vertreten wird. Schon Friedrich der Große, der Preußenkönig, soll gesagt haben: Jeder soll nach seiner Fasson selig werden. Heute begegnet uns diese Argumentation wieder verstärkt, weil sowohl der Buddhismus wie auch der Islam und der Hinduismus in unserem Land auf dem Vormarsch sind.

Und von vielen wird erwartet oder sogar gefordert, dass wir als Christen die 'Götter' dieser Religionen akzeptieren. Das können wir als Christen aber nicht. Wir können allerdings sehr wohl den Menschen, die in diesen Religionen leben, unsere Achtung entgegenbringen. Aber unser Glaube und unsere Glaubensquelle, die Bibel, sagt uns eindeutig, dass wir nur einen Gott anbeten und akzeptieren sollen: Den Vater unseres Herrn Jesus Christus. So sagt es ausdrücklich unser Bibeltext. Warum ist das wichtig?
Im Römerbrief erklärt Paulus, dass Jesus der Erstgeborene unter vielen Brüdern ist. Das heißt, das wir, die wir uns zu ihm bekehrt haben, Jesu Brüder sind. Aber Jesus ist Gottes Sohn. Und wenn Jesus Gottes Sohn ist und wir seine Brüder sind, dann muss logischerweise Jesu Vater auch unser Vater sein. Und so ist es auch! Deshalb dürfen wir zu diesem Gott, dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, Abba, lieber Vater sagen. Wir haben wirklich allen Grund, diesen Gott zu loben! Auch hier müssen wir wieder betonen, das gibt es in keiner anderen Religion. Unser Gott ist im wahrsten Sinne des Wortes einmalig.
Das bedeutet aber auch, wer Jesus nicht anerkennt als Sohn Gottes, der kann niemals den wahren und einzigen Gott anbeten. Denn natürlich gib es nur einen Gott, wie von vielen eingestanden wird. Aber dieser Gott ist eben der Vater unseres Herrn Jesus Christus!

Lob und Dank bringt man jemanden entgegen um seiner Eigenschaften willen oder um seiner Taten, die er an uns getan hat. Bei dem Gott der Bibel finden wir beides. Er hat durch die Zeiten, über Jahrtausende - das Alte Testament berichtet uns davon - seinem Volk seine unendliche Liebe bewiesen. Und er hat für uns die größte Tat getan, die ein Gott für Menschen tun kann. Dass er nämlich seinen Sohn Jesus, wie wir schon erwähnt haben, am Kreuz für unsere Schuld büßen ließ. Darum beten wir ihn an, nicht nur, weil ihm als Gott grundsätzlich Anbetung gebührt, sondern weil er sie aufgrund seiner Eigenschaft und seiner Taten verdient. Betonen wir noch einmal: keine andere Religion hat so etwas zu bieten!
Petrus macht uns dann aufmerksam auf:

Die große Barmherzigkeit Gottes
Was bedeutet Gottes Barmherzigkeit an uns? Uns Menschen gegenüber bedeutet es vornehmlich Gottes unerschöpfliche, helfende Liebe, ja sein erbarmendes Mitleid uns gegenüber. In dem Wort Barmherzigkeit stecken die beiden Begriffe 'Erbarmen' und 'Herz.' Barmherzig ist einer, der ein Erbarmen hat für die Verlorenen, Ein Herz für Menschen die es nicht verdienen, denen er sich aber dennoch zuwendet. Gott hat uns sein erbarmendes Herz zugewandt, die wir um unserer Sünde willen für eine Ewigkeit verloren waren. Aber er brachte es im wahrsten Sinne des Wortes nicht über sein Herz, uns verloren zu geben sondern
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben. (Johannes 3, 16)

Dabei müssen wir betonen, dass es ausdrücklich heißt: Gott hat die Welt geliebt, eine Welt, die voller Sünder ist! Dieser Gott hat wirklich etwas für uns getan, ihm kann man leicht Lob und Dank bringen. Dann erinnert uns Petrus daran, was Gott in seiner Barmherzigkeit an uns wirkt, er verweist dabei auf:

Die Wiedergeburt durch den Heiligen Geist.
Diese hat zwei Aspekte.
Erstens, eine geistliche

Was bedeutet Wiedergeburt im Heiligen Geist? Zunächst sagt die Bibel:

Es sei denn, das Jemand von neuem geboren werde, sonst kann er das Reich Gottes nicht sehen. (Johannes 3, 3)


Das Geschehen in der Wiedergeburt ist damit nicht so etwas wie ein „Sahnehäubchen“ auf das Christsein, sondern offensichtlich heilsnotwendig, denn es heißt ja, dass sonst der Betreffende nicht in das Reich Gottes kommen kann.
Hätten wir nur die Sündenvergebung ohne Wiedergeburt, könnten wir zwar mit einem ruhigen Gewissen gegenüber Gott leben, aber weitere Auswirkungen für unser Leben hier und jetzt und für die Ewigkeit, hätte das nicht. Wir wären dann zwar mit Gott versöhnt, aber Kinder Gottes wären wir nicht.
Machen wir uns an einem Beispiel klar, worum es geht. Wenn ein Mensch wegen einer Straftat im Gefängnis sitzt, vielleicht weil der jemanden bestohlen hat, dann kann er sich in Reue an den Geschädigten wenden und um Vergebung bitten. Und wir wollen einmal annehmen, dass der Geschädigte ihm vergibt. Dann kann der Verurteilte sich zwar eines guten Gewissens erfreuen, aber im Gefängnis wäre er noch immer. Um aus dem Gefängnis zu kommen müsste er befreit werden, erst dann könnte er ein Neues Leben beginnen.

Wer zu Jesus kommt, der erfährt Vergebung von seiner Schuld und bekommt ein gutes Gewissen. Aber er ist immer noch in seinem alten Leben gefangen, er kann nicht einfach von neuem beginnen. Wirklich neu kann er nur werden, wenn Gott durch die Wiedergeburt ihn zu einem neuen Menschen macht. Denn sonst ist er kein Kind Gottes. Und im Himmel werden nur Kinder Gottes zu finden sein.

Aber unsere natürliche Geburt macht uns zwar zu Geschöpfen Gottes, aber nicht zu seinen Kindern. Denn Kinder Gottes können natürlich nur die sein, die durch Gott gezeugt und nicht nur erschaffen worden sind. Das geschieht aber nur durch den Heiligen Geist in der Wiedergeburt. Sind wir aber Kinder Gottes, gehören wir auch rechtmäßig in sein Reich, in den Himmel. Kinder gehören zum Vater! Das allein wirkt die Wiedergeburt. Wir sehen daran, wie wichtig die Wiedergeburt tatsächlich ist.

Zweitens
Diese Wiedergeburt hat auch Auswirkungen auf unser Erdenleben. Wenn es heißt:

Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden, (2. Korinther 2, 17)


so bezieht sich das auch auf unser leibliches Leben. Wie haben wir uns das vorzustellen? Ein Beispiel: Ein Mensch ist zum großen Teil das, was in seiner

Genstruktur festgelegt ist. Wie groß er werden kann, welche Farbe seine Augen und Haare haben, ob er von athletischen oder eher von zarten Körperbau sein wird, ob er musikalisch ist oder andere Begabungen hat, wie intelligent er sein wird, ist darin festgelegt. Manche Eigenschaften entwickeln sich unabhängig von äußeren Einflüssen in jeden Fall. Z.B. die Haar - und Augenfarbe. Anders ist es schon bei der Körpergröße. Bei ständiger Unterernährung wird man das vorgegebene Ziel nicht erreichen. Ähnlich ist es bei den Begabungen. Je nach Förderung kann aus der musikalischen Begabung ein Virtuose werden oder ein mittelmäßiger Musiker. Von Beethoven berichtet man, dass sein Vater ihn am Klavier festgebunden hat, damit er ständig übte. Dem jungen Beethoven wird das sicher nicht gefallen haben aber eben deshalb ist er wahrscheinlich eben ein Beethoven geworden. Man muss schon etwas tun, zu seiner Entwicklung.

Bei der Wiedergeburt können wir uns vorstellen, dass wir so etwas wie eine neue geistliche Genstruktur bekommen.


Das heißt neue geistliche Entwicklungsmöglichkeiten werden uns eröffnet. Grundsätzlich geht es darum, dass wir uns hineingestalten lassen in das Wesen Christi nach dem Bibelwort:
Ein jeder sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war. (Phillipper 2. 5) Einiges mag sich von selbst entwickeln, an dem meisten aber sind wir beteiligt. Wie groß mein Glaube wird hängt mit davon ab, wie ich zur Gemeinde stehe, wie tief meine Liebe zu Jesus ist , das alles entwickelt sich nach Gesetzen, die ich in der Hand habe. Höre ich Gottes Wort, pflege ich Gemeinschaft im Geist. Wie stehe ich zu meinen Nächsten und zu meinen Schwestern und Brüdern in der Gemeinde? Das alles wird meine geistliche Persönlichkeit bestimmen. Dafür bin ich verantwortlich.

Dass es sich geistlich entwickeln kann, ist durch die Wiedergeburt bestimmt. Dafür haben wir zu danken. Denn dadurch kommt auch die herrliche Gewissheit des Heils, die Gewissheit der Erlösung von Sünde und Schuld. Und wir wollen bedenken, die Wiedergeburt vermittelt uns den Heiligen Geist, der in uns wohnen soll. Deshalb ist die Wiedergeburt solch ein wichtiger Vorgang, denn, erinnern wir uns:
Ohne Wiedergeburt können wir nicht in das Reich Gottes kommen.
Unser Text sagt uns noch, dass wir durch die Wiedergeburt noch zu einem weiteren berufen sind:
...der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer

Lebendigen Hoffnung
Was bedeutet das ? Nun, alles was wir empfangen haben, haben wir im Glauben empfangen, auf Hoffnung. Das will sagen, wir sehen das Empfangene nicht, aber wir haben die Hoffnung, dass es einmal sichtbare Wirklichkeit wird. Aber wir alle wissen, dass sich nicht jede Hoffnung erfüllt. So gibt es viele Arten der Hoffnung. Z.B. eine vage Hoffnung, eine Hoffnung gegen alle Vernunft, eine aussichtslose Hoffnung.
Unser Bibelwort redet nicht von diesen Hoffnungen, sondern von einer lebendigen Hoffnung. Was bedeutet diese? Hoffnung, sagt auch Gottes Wort, ist immer auf das gerichtet, das man nicht sieht. Was man sieht, braucht man nicht mehr zu hoffen. Lebendige Hoffnung sieht zwar auch noch nicht das Ziel, aber die Auswirkungen sind schon deutlich erkennbar und geben eine gewisse, eben eine lebendige Hoffnung.

Lebendige Hoffnung ist am besten zu vergleichen mit einer Mutter, die ein Kind erwartet.
Man sieht das Kind noch nicht, aber an verschiedenen Auswirkungen ist es ganz klar, dass ein Kind geboren wird. Selbst äußere, in diesem Fall körperliche Anzeichen lassen eindeutig den Schluss zu, ein Kind ist unterwegs. Die Mutter ist in 'Guter Hoffnung'. Es kann an der Tatsache, dass ein Kind geboren wird, nicht der geringste Zweifel bestehen, obwohl man das Kind selbst nicht sieht. Und dennoch ist es im wahrsten Sinne des Wortes eine 'lebendige Hoffnung'

So ist es auch mit den Verheißungen Gottes an uns. Obwohl wir nicht sehen, wissen wir es: Alles ist Ja und Amen! Nun könnte jemand mit Recht sagen: Bei dem Beispiel mit dem Kind gibt es wirklich untrügliche Zeichen auf die Geburt hin. Aber wie ist es mit unserer Hoffnung auf die Verheißungen Gottes? Gibt es diesen Gott wirklich, kann man ihn erfahren und Hilfe von ihm erwarten? Nun, jeder ernsthafte Christ hat eine lebendige Hoffnung dadurch, dass er, obwohl er Gott nie gesehen hat, doch Erfahrung mit und durch ihn hat.
Ich habe über 20 Jahre als Gemeindeleiter und Pastor gearbeitet und habe sehr viele Menschen zum Glauben kommen sehen. Und alle haben bezeugt: „Ich habe bei meiner Bekehrung Gott erlebt indem ich totalen Frieden bekam, eine große Freude mich ergriff und ich eine tiefe Gewissheit bekam, dass ich Kind Gottes bin.“ Das alles weist darauf hin, dass es einen lebendigen Gott gibt, denn solche Wirkungen kommen nicht von selbst, sind nicht Psychologie, sondern geschehen durch eine lebendige Kraft Gottes.
Drüber hinaus wollen wir uns fragen, welches denn das größte Objekt unserer Hoffnung ist. Worauf hoffen wir am meisten, was sehen wir am wenigsten? Nun, ich glaube das ist die Auferstehung von den Toten. Haben wir in Bezug auf unsere Auferstehung eine lebendige Hoffnung, gibt es dafür untrügliche Anzeichen? Unser Text sagt uns, dass unser lebendige Hoffnung begründet ist durch

Die Auferstehung Jesu Christi von den Toten
Was bedeutet das für uns: Die Auferstehung von den Toten?
Zunächst wollen wir bedenken, dass praktisch alle Religionen in irgendeiner Weise ein Leben nach dem Tode versprechen. Wodurch unterscheidet sich nun unsere Auferstehungshoffnung von den Versprechungen anderer Religionen? Nun, bei diesen ist die Grundlage ihrer Hoffnung eben nur ein verbales Versprechen. Aber es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass Auferstehung jemals geschehen ist oder geschehen könnte! Es ist damit nur eine vage, ungewisse Hoffnung, im Grunde eine aussichtslose Hoffnung. Ganz anders ist es bei der christlichen Auferstehungshoffnung. Sie wird uns im Worte Gottes nicht nur versprochen, sondern es wird der Beweis angetreten, dass Auferstehung möglich, ja schon geschehen ist, durch Jesus Christus.
Er ist auferstanden.

Und wenn er zu uns sagt:
Ich lebe, und ihr sollt auch leben, dann haben wir die Gewissheit, dass der, der selbst aus dem Tode auferstanden ist, auch uns aus dem Tod holen kann und holen wird! Denn durch seine Auferstehung hat er bewiesen, dass er Herr ist über Leben und Tod. Allerdings könnte man hier einwenden, dass es ja schon mehrere Totenauferweckungen gegeben hat, die uns sowohl im Alten wie im Neuen Testament beschrieben werden. Allerdings haben diese Geschehnisse keine Auswirkung auf unser Leben und Sterben gehabt. Denn dabei ist zu bedenken, dass es sich bei diesen Auferweckungen jeweils um Personen gehandelt hat, die ebenso menschlich waren wie du und ich. Und so gewaltig diese Taten waren, hatten sie doch nur lokale Bedeutung. Alle Auferweckten mussten irgendwann wieder den Tod schmecken.

Mit Jesus aber starb und auferstand aber nicht ein Mensch wie du und ich,
sondern der Sohn Gottes!



Und deshalb musste Jesus nicht wieder in den Tod. Das beweist seine Himmelfahrt. Er fuhr unter den Augen seiner Jünger, glaubhaften Zeugen, in den Himmel auf, als der Lebendige! Hier ist nicht nur ein Kampf gewonnen worden sondern es wurde ein Krieg entschieden, der Tod wurde besiegt. Wenn Satan Interesse daran hatte eine Auferstehung zu verhindern, dann war es diese: Die Auferstehung Jesu, des Sohnes Gottes. Und er konnte sie nicht verhindern. Und die Bibel sagt uns, dieser Jesus, der zu seinem Vater in den Himmel aufgefahren ist, sitzt nun zur Rechten Gottes. Und von dort wird er wiederkommen um uns, seine Gemeinde, zu sich zu holen. Aber auch: zu richten die Lebendigen und die Toten! Lasst uns abschließend noch einmal das Petruswort in Erinnerung rufen, auf das sich unsere Predigt heute bezieht:

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung
durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.


Der ganze Bibelvers sagt uns letztlich insgesamt, dass wir Gott Lob und Preis bringen sollen. Denn alles was genannt wird: Das wir einen barmherzigen Gott haben, das wir wiedergeboren sind, eine lebendige Hoffnung haben und durch die Auferstehung Jesu die Gewissheit auf ein ewiges Leben in der Gemeinschaft mit Gott, ist alles Grund zu loben. Und es ist gut, dass wir mit unseren Worten, mit unseren Lieden in Chören und Singgruppen Gott Lob und Preis bringen. Und ich bin überzeugt, das Gott Freude daran hat.

Und dennoch meine ich, dass es dabei nicht bleiben sollte. Sondern wir sollten so leben, dass es für andere sichtbar wird, dass eine Wiedergeburt stattgefunden hat, dass wir in der Auferstehungshoffnung anders leben als andere. Dazu haben wir die Kraft des Heiligen Geistes empfangen! Darum soll durch uns die Frucht des Geistes sichtbar werden die da ist:
Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut,
Selbstbeherrschung. (Galater 5, 22)
Wenn wir das ein Stück vorleben, werden auch Menschen um uns her fragend werden nach diesem Gott, der solches an uns durch Jesus zu tun vermochte! Dann erfüllen wir auf ganz besondere Weise den Befehl Jesu:
Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur. (Markus 16, 15)
Denn das ist unser wichtigster und vornehmster Auftrag, den uns Jesus selbst erteilt hat. Und Jesus hat sich in dieser Beziehung ganz von uns abhängig gemacht. Denn es ist tatsächlich so, wie ich es immer wieder zitiere in einem Satz der lautet:

Jesus sendet nicht seine Engel in diese Welt um das Evangelium zu verkündigen. Er kommt auch nicht selbst um das zu tun, sondern er hat nur uns, sein Jünger beauftragt, die Frohe Botaschaft weiterzusagen. Wenn wir es nicht tun, tut es niemand. Welch hohe Verpflichtung, aber auch welches Vertrauen setzt Jesus da in uns.

Ist es nicht ein schöner Gedanke, dass unser Leben ein Lobpreis zu Gottes Ehre sein kann, wenn wir durch unser Leben dem Herrn ein Dankopfer darbringen indem wir mit Händen Mund und Herzen ganz für Ihn da sind so dass wir hoffen dürfen, dass auch unser Leben dem Herrn 'ein lieblicher Geruch' ist!
Dann sind wir wirklich ‘fromme’ Menschen, das heißt nämlich nützlich für das Reich Gottes. Und dann hat unser Leben einen Sinn, der uns fröhlich und getrost sein läßt, in der Freude wie auch im Leid.
Amen

Predigt von Robert Nowak, www.nowakpredigtbuch.de

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