Weisheit und Erkenntnis

Bibeltext: Kolosserbrief 2, 3:

In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis

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Unser heutiger Bibeltext zur Predigt steht im Kolosserbrief Kapitel 2 Vers 3, es handelt sich dabei um die Losung für das Jahr 2001 und lautet:

In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis.

Ich habe mich gefragt, wie man am besten an diesen Text herangehen könnte und ich meine, dass wir es so machen sollten, wie wir es mit einer Aussagen aus dem sogenannten ‘normalen Leben’ tun würden.

Also, wenn wir erfahren würden, dass ein gewisser Herr X Y, der auch Hinz oder Kunz heißen könnte, mehrere Schätze verborgen hält, was würden wohl die meisten, die davon wüssten, tun? Nun, Schätze, das ist klar, sind außerordentlich kostbare Dinge. In diesem Fall vielleicht Geld, Silber oder Gold, edle Steine oder Schmuck, jeder würde gerne so etwas besitzen. Was müsste man logischerweise tun, um an diese Schätze heranzukommen? Nun, man müsste versuchen, mit diesem Herrn X Y in Verbindung zu kommen, um auf die eine oder andere Weise über ihn an den Schätzen zu partizipieren, also daran teilzuhaben.

Genau so sollten wir es mit diesem Bibeltext machen. Weisheit und Erkenntnis sind für jeden intelligenten Menschen kostbare Gaben, eben Schätze. Aber wer könnte von sich behaupten, dass er sie hätte? Wie nötig ist es, dass Leute aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sie hätten! Aber auch in jedem Alltagsleben in Ehe und Familie und besonders im Raum der Gemeinde sind sie unwahrscheinlich wichtig. Nun wird uns in diesem Bibeltext gesagt, wo sie zu finden sind:

In Christus liegen verborgen alle Schätze...!

Da sie verborgen sind, muss man versuchen, an diesen Christus ‘heranzukommen’, mit ihm in Verbindung zu treten, denn nur bei ihm sind sie offensichtlich zu finden. Wie aber wird man mit diesem Christus bekannt? Nun, es gibt nur eine Quelle, die uns verlässlich über ihn Auskunft geben kann: Die Bibel. Sie berichtet ausführlich über ihn. Sie erklärt, dass dieser Jesus Christus der Gesandte Gottes ist, ja mehr noch, dass er der Sohn des lebendigen Gottes ist. Der Sohn Gottes, der aus dem Himmel auf diese Erde gekommen ist um von der Liebe Gottes zu uns Menschen zu berichten, ja, der für unsere Sünden, die uns von Gott trennen, am Kreuz gestorben ist, damit wir mit ihm und durch ihn Verbindung mit Gott bekommen können.

Nun wird vielleicht der aufmerksame und unvoreingenommene und auch in positiver Weise kritischer Hörer oder Leser sagen: Kann man denn dieser Bibel wirklich trauen? Stimmt das alles, was sie über diesen Christus sagt? Denn wenn es stimmt, dass er der Sohn Gottes ist, und das bedeutet dann ja, dass er selbst Gott ist, dann darf man wohl voraussetzen, dass er in Bezug auf Weisheit und Erkenntnis besondere Einblicke haben müsste. Denn unabhängig von der Art der Religion schreiben wir einem Gott naturgemäß Weisheit und Erkenntnis zu. Ich gebe zu, diese Frage bringt jeden, der predigt, ein bisschen in Bedrängnis. Denn nur damit, dass ich behaupte, es ist so, wird man sich sicher nicht zufrieden geben.
Vielleicht überzeugt es den einen oder anderen, dass in unserer Welt fast zwei Milliarden Menschen aufgrund der Bibel an diesen Jesus glauben. Können sich zwei Milliarden Menschen irren? Aber ich weiß, es bedeutet für jeden einzelnen Menschen ein ganz persönliches Erleben, Jesus nahe zu kommen, an ihn zu glauben, also ihm zu vertrauen. Jedoch ist damit keinerlei Risiko verbunden, denn niemand der Jesus anruft, wird enttäuscht. Denn wer zu Jesus betet, dem schenkt er Erkenntnis über Gott und über sich selbst und erfährt damit die Realität des Glaubens.

Aber vielleicht ist es gut, erst einmal ein Stück zu ergründen, was Erkenntnis und Weisheit in Jesus bedeuten. Es heißt in unserem Text zwar, dass sie in ihm verborgen sind, dass bedeutet aber nicht, dass er sie einem ernstlich Fragenden und Suchenden nicht offenbaren würde, das tut er durch seinen heiligen Geist.

Wenden wir uns zuerst dem zweiten Begriff zu:

Erkenntnis

In unserem Bibeltext heißt es:

In Christus liegen verborgen alle Schätze der Erkenntnis.

Was beinhaltet der Begriff Erkenntnis? Nun, er hat natürlich etwas mit erkennen, kennen lernen, zu tun. Erkenntnis bekommen bedeutet, Gewissheit zu bekommen über die Wahrheit, über die Wirklichkeit einer Sache oder einer Person. Unser Wissen wird durch Erkenntnis erweitert. Das wiederum hat grundlegend etwas mit ‘sehen’ zu tun. Folgendes Beispiel: Wenn ich in einen völlig dunklen Raum geführt werde, kann ich nichts sehen und folglich auch nichts erkennen. Sobald aber das Licht angeht, sehe ich, in welchen Raum ich mich befinde. Ob es vielleicht ein Wohnzimmer oder ein Krankenzimmer ist. Das Sehen läßt mich erkennen, was es mit diesem Raum in Wahrheit auf sich hat. Ich habe also durch die Erfahrung des Sehens mein Wissen erweitert, Erkenntnis bekommen.

Das gilt nicht nur für sachliche Dinge, sondern für alle Lebensbereiche, wobei ‘Sehen’ im weitesten Sinne zu verstehen ist, so dass also auch kennen lernen und Gemeinschaft haben dazu gehören. Deshalb sagen wir z. B auch: Ich habe dieses oder jenes ein-gesehen, dass es richtig oder falsch ist. Oder: Ich ‘sehe’ das jetzt klarer obwohl wir damit die Zunahme unserer Erkenntnis meinen.

Für das geistliche Leben bedeutet das, dass wir über Gott dann Erkenntnis bekommen könnten, wenn wir mit ihm direkt Verbindung aufnehmen würden, wenn wir Gott ‘sehen’ und ihn somit erkennen, ihn kennenlernen könnten. Das würde bedeuten, dass wir dann wüssten, wie Gott wirklich ist, wir würden die Wahrheit über ihn erfahren. Wie wichtig ist das für jedes Leben!

Aber die Bibel sagt eindeutig, dass niemand Gott sehen kann und ihn nie ein Mensch gesehen hat, weil er die multidimensionale Herrlichkeit Gottes nicht ertragen könnte und deshalb sterben müsste. So wäre uns der Zugang und damit die Erkenntnis Gottes für alle Zeit verwehrt, und wir müssten, wie es in den Religionen ja sonst auch ist, lediglich annehmen und vermuten, wie Gott ist, was er von uns erwartet und was er für uns zu tun bereit ist. Eine vollkommen unsichere und risikoreiche Sache.

Aber dann gibt es für die, die der Bibel vertrauen, eine frohe Botschaft. Im Johannes Evangelium im Kapitel 1, Vers 18 lesen wir: (Hfa)

Kein Mensch hat jemals Gott gesehen. Doch sein einziger Sohn, der den Vater genau kennt, hat uns gezeigt, wer Gott ist !

Da haben wir die Lösung des ganzen Problems. Jesus hat Gott gesehen und darum kennt er ihn. Gott ist sein Vater, darum weiß Jesu um jede Regung des Herzens Gottes. Nur Jesus also kann uns sagen, wie Gott wirklich ist. Denn er hat Gott in diesem umfassenden Sinne ‘gesehen’! Jesus selbst bestätigt, dass er der einzige ist, der Gott kennt.
Im Matthäus Evangelium 11, 27 sagt er:

Und kein Mensch außer dem Sohn kennt den Vater.

Damit haben Christen einen ungeheuren Vorteil gegenüber allen anderen Religionen. Denn niemand der Religionsgründer könnte behaupten, Gott gesehen zu haben und es bleibt beim Annehmen und Vermuten. Nur durch Jesus erfahren wir die letzten Wahrheiten über Gott. Natürlich hat Gott sich schon im Alten Testament in gewisser Weise offenbart. Aber endgültig und abschließend erst mit Jesus. So heißt es denn auch:

Nachdem Gott vor Zeiten vielfach und auf vielfache Weise geredet hat durch die Propheten, hat er zuletzt geredet durch den Sohn. (Hebräer 1, 1 nach Schlatter)

Das würde heißen, dass niemand außer Jesus jemals letzte Wahrheiten über Gott erfahren hat. Aber dann sagt Jesus weiter in dem angegebenen Text:

Und kein Mensch außer dem Sohn kennt den Vater, es sei denn, der Sohn zeigt ihm den Vater!

Das heißt, der Schatz der Erkenntnis über Gott liegt nur solange bei Jesus verborgen, bis Jesus bereit ist, uns den Vater zu zeigen. Damit ist und bleibt Jesus die Schlüsselfigur des Glaubens überhaupt. Wie gelangen wir nun, wie gelangt der Mensch nun zur Erkenntnis Gottes? Das scheint mir überaus wichtig zu sein, denn Gott hat uns ins Leben gerufen und nur von ihm hängt es letztlich ab, wie sich unser Leben gestaltet und was uns nach dem Tod erwartet. Was also müssen wir tun? Zunächst auf Jesus hören, was er in der Bibel über Gott sagt.

Hier einige Hauptaussagen:

Gott ist die Liebe, Gott will, dass alle Menschen gerettet werden, Gott liebt diese Welt so sehr, dass er bereit war, jedes Opfer für sie zu bringen. Gott will, dass alle Menschen einmal ihre Ewigkeit bei ihm verbringen.

Das und vieles mehr hat Jesus uns selbst oder durch seine Jünger oder Gottes Propheten sagen lassen. Aber diese Aussagen werden für den einzelnen nur wahr und begreiflich, wenn er sich zu Jesus wendet, ihm ist das alles anvertraut. Jeder, der Gott kennen lernen will, muss zu Jesus kommen. Gott hat es so festgelegt, wie Jesus es einmal selbst formuliert hat:

Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater denn durch mich.
(Johannes 14, 6) 

Wenn sich so jemand zu Jesus bekehrt, das heißt seine Sünden bereut und Jesus als den Herrn seines Lebens aufnimmt, bekommt er Erkenntnis über das, was Gott in Jesus für ihn getan hat und was Gott von ihm erwartet. Je länger wir mit Jesus wandeln, desto mehr gelangen wir zur Erkenntnis Gottes durch den Heiligen Geist. Petrus schreibt dazu in seinem 2. Brief Kapitel 3, 18:

Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus.

Die Erkenntnis Gottes wird grundsätzlich dadurch gehemmt, dass wir vor Gott schuldig geworden sind. Einmal im moralischen Sinne, dass wir seine Gebote missachtet haben, zum anderen deshalb, weil wir ihn nicht als Herrn unseres Lebens anerkannt haben. Damit hat kein Mensch grundsätzlich Zugang zu Gott und ist für eine Ewigkeit verloren. Aber die Hauptaussagen über Gott, die Jesus uns übermittelt hat, sagen deutlich, dass Gott in seiner Weisheit einen Weg gefunden hat, aus diesem Verhängnis heraus zu kommen.

Aber bevor wir darüber sprechen, wollen wir noch einem anderen Gedanken in Bezug auf Erkenntnis nachgehen. Erkenntnis vollzieht sich auf zwei Ebenen: Einmal auf die Erkenntnis Gottes durch Christus, zum anderen geht es aber auch darum, dass wir erkennen, wie es um uns bestellt ist. Der König David hat sich darüber Gedanken gemacht und sie formuliert im Psalm 139, 23:

Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, prüfe mich und erkenne, wie ich’s meine. Und sieh, ob ich auf bösen Wege bin und leite mich auf ewigen Wege.

Man kann viel Gottes Erkenntnis haben, also darüber wie er ist und was er will, aber aus dieser Erkenntnis heraus auch das tun, was Gott jetzt von mir erwartet, ist etwas anderes. Manchmal bedürften wir so etwas wie einen geistlichen ‘TÜV’, wo wir auf Herz und Nieren geprüft werden, wie es um unser geistliches Leben steht. Die Bibel kennt diese Formulierung u. a. als einen Wunsch Davids, z.B. in Psalm 7, 10:

Denn du, gerechter Gott, prüfst Herzen und Nieren,

und meint damit, dass unser Denken und Handeln an den Maßstäben Jesu gemessen und beurteilt wird. Das könnte schmerzlich aber auch heilsam sein. Schon der Volksmund weiß darum: Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung! Das kann dann der Heilige Geist bewirken, denn nur dadurch wachsen wir im Glauben und werden befähigt, in Weisheit vor Gott und Menschen zu leben.

Damit sind wir bei dem zweiten Begriff, der in unserem Bibeltext eine Rolle spielt. Und wir wollen fragen und versuchen zu erklären, was ist:

Weisheit

Weisheit setzt Erkenntnis und damit Wissen voraus. Wenn jemand vollkommen unwissend ist und über nichts besondere Erkenntnis hat, kann er kaum weise sein. Weisheit offenbart sich in Denk- und Handlungsweisen, die dem normalen Intellekt nicht kommen. Solche Entscheidungen und Handlungen lösen bei allen, die sie erleben, ein Erstaunen aus und die Erkenntnis, dass hier Weisheit erlebt wurde. Durch Weisheit gibt es oft selbst in scheinbar ausweglosen Situationen einen Ausweg. Typische Entscheidungen und Handlungen in Weisheit finden wir bei Jesus im Umgang mit seinen Freunden wie mit seinen Feinden.

Ein Beispiel dafür: Zu Jesus wird eine Frau gebracht, die beim Ehebruch ergriffen wurde. Nach dem Gesetz steht auf Ehebruch bei den Israeliten die Todesstrafe durch Steinigung. Die Pharisäer fragen Jesus: Was sagst du dazu? Es ist eine Fangfrage. Sagt Jesus, man solle die Frau nicht töten, verstößt er gegen ein geltendes Gesetz und würde praktisch eine Sünde, den Ehebruch, legalisieren und kein Jude würde ihn noch als Rabbi und Meister anerkennen. Sagt er: tötet die Frau, so würde man ihn kaum noch als den Retter der Sünder und als den barmherzigen Gottessohn verkünden können. Nun gibt Jesus eine Antwort, die ein Musterbeispiel für Weisheit ist:

Wer unter euch ist ohne Sünde, der werfe den ersten Stein. (Johannes 8, 7)

Er sagt damit praktisch, diese Frau verdient den Tod, und er stimmt damit dem Gesetz zu, aber der Steinigung wird nur unter einer Voraussetzung zugestimmt, die niemand der Anwesenden erfüllen kann: selbst ohne Sünde zu sein! Eine weise Antwort, der niemand widersprechen kann und seine Versucher ziehen wortlos ab. Nun wird es uns vielleicht nicht verwundern, dass Jesus in seinen Handlungen und Reden weise ist, schließlich ist er Gottes Sohn. Und das sagt uns die Bibel ganz deutlich: Weisheit ist eine Eigenschaft und damit an uns eine Gabe Gottes. Nur Gott ist weise, ja er ist die Weisheit in Person! Alles, was menschlich mit Weisheit bezeichnet wird, soweit sie nicht von Gott gegeben ist, ist nichts anderes als ein Anhäufung von Wissen, die absolut nicht weise macht und die von Gott verworfen wird.

Gottes unerschöpfliche Weisheit zeigt sich besonders in seinem Heilsplan für uns Menschen. Vergegenwärtigen wir uns noch einmal, in welche scheinbar aussichtslose Situation Gott geraten war. Dabei müssen wir noch einmal betonen, dass wirkliche Weisheit nicht nur angehäuftes Wissen ist, sondern in Urteil und Handlung immer das Wohl dessen, um den es geht, im Auge hat, und manchmal von dem Weisen auch Opfer verlangt.

Gott hatte den Menschen geschaffen, der durch die Gemeinschaft mit ihm Leben empfing und für eine Ewigkeit zugesagt bekam. Er unterrichtete den Menschen ausführlich darüber, dass eine Trennung von ihm, dem Leben, den physischen und den geistlichen Tod bedeuten würde, das heißt in letzter Konsequenz ein Leben ohne die Gegenwart Gottes, also ohne Liebe, Freude, Friede und alles was ein Leben wertvoll und glücklich macht. Im Grunde ist diese Zustandsbeschreibung nur ein anderes Wort für ‘Hölle’. Nicht nur für die beiden ersten Menschen galt das, sondern grundsätzlich für das ganze Menschengeschlecht, also für alle Menschen, die jemals leben würden, also auch für uns, für dich und mich.

Nun rebellierte der Mensch und trennte sich von Gott und die beschriebenen Folgen kamen über ihn. Aber Gott konnte sich nicht entschließen, den Menschen, den er aus Liebe nach seinem Bild geschaffen hatte, in den ewigen Tod zu geben. Aber in seiner Weisheit fand er einen Ausweg: Er gab nicht die Menschheit in den Tod, sondern einen, der mehr wert war als alle Menschen die jemals gelebt haben und leben würden: Jesus, seinen einzigen und über alles geliebten Sohn, der nie gegen Gott rebelliert hatte und ohne Sünde blieb.

Er nimmt durch seinen Tod am Kreuz alles das auf sich, was wir sonst hätten erleiden müssen. Und weil Jesus für uns gestorben ist und uns errettet hat, gibt es nur über ihn Erlösung aus dem Urteil Gottes zum geistlichen Tod. Was die meisten Menschen nicht akzeptieren wollen und deshalb verdrängen ist die Tatsache, dass das Leben eines jeden Menschen ewig ist. Nicht nur die an Jesus gläubig geworden sind werden aus dem leiblichen Tod einmal auferweckt, sondern grundsätzlich alle. Nur die einen zum ewigen Leben in der Gemeinschaft mit Gott und Christus und dem Heiligen Geist, die anderen zur Verdammnis in der Hölle. Und wir wissen jetzt, was das bedeutet: ein Leben ohne Gott! Wir wollen aus all dem Gesagten erkennen, dass Gott in seiner Weisheit jedem Menschen eine Chance gegeben hat, errettet zu werden.

Abschließend wollen wir noch erkunden, was es mit der Weisheit im Leben eines Menschen auf sich hat. Wir haben schon zu Anfang erwähnt, wie wichtig Weisheit auch im Leben eines Menschen ist, weil er dann Urteile und Handlungen vollbringen kann, die sonst nicht gelingen. Viele glauben, dass überreiches Wissen auch Weisheit bedeute. Es gibt aber hochintellektuelle Leute mit großem Wissen, die aber jede Weisheit vermissen lassen. Die Bibel verwirft die menschliche Weisheit, die nicht von Gott gegeben ist. Im Buche Jesaja Kapitel 5 Vers 21 heißt es:

Weh denen, die weise sind in ihren eigenen Augen und halten sich selbst für klug.

Die Bibel sagt, dass Gott den Menschen, die an ihn glauben, Weisheit schenken will. In Sprüche 2,6 heißt es direkt:

Der Herr gibt Weisheit

Im Neuen Testament werden wir ermuntert:

Wenn aber unter euch jemand Weisheit mangelt, der bitte Gott der da gerne gibt jedermann und allen mit Güte begegnet, so wird ihm gegeben werden. (Jakobus 1,5)

Wir haben also als Christen die einmalige Chance, mit Weisheit beschenkt zu werden. Wir brauchen nur darum zu bitten. Eigenartigerweise habe ich noch nie gehört, dass jemand diese Bitte geäußert hat. Ob wir unsere Klugheit, unser Wissen, das wir oft reichlich haben, mit Weisheit verwechseln? Weisheit bedeutet doch, haben wir herausgefunden, dass wir zu Urteilen und Handlungen befähigt werden über die man nur staunen kann und die immer das Wohl des anderen im Auge haben. Wie nötig haben wir das in den Gemeinden, in Ehe und Familie und im Umgang als geistliche Geschwister und im Verhältnis mit den Menschen um uns her!

Was Gott in dieser Beziehung tun kann, sagt uns ein Ereignis aus dem alten Testament. Nachzulesen im 1. Buch der Könige. Als Salomo, der König Israels, sein Amt antritt, ist er ratlos, „ich weiß weder ein noch aus“, gesteht er vor sich selbst und vor Gott und er bittet nicht um ein langes Leben, Gesundheit und Reichtum, sondern darum, sein Volk in Gerechtigkeit zu regieren. Daraufhin sagt Gott, dass ihm das wohl gefällt, so zu bitten und verheißt ihm:

Siehe, so tue ich nach deinem Worten. Siehe, ich gebe dir ein weises und verständiges Herz, so dass deinesgleichen vor dir nicht gewesen ist und nach dir nicht aufkommen wird. 
(1. Buch der Könige, Kapitel 3, 12)

Und die Weisheit Salomos wird offenkundig, wir denken an das Urteil über die zwei Frauen, die um ihr Baby streiten, wie es eindrucksvoll im ersten Buch der Könige im Kapitel 3 beschrieben wird. Sogar die Königin von Saba besucht ihn, weil sie von seiner großen Weisheit gehört hat wie viele andere Könige seiner Zeit. Und die Königin ist überwältigt von der Klugheit und Weisheit Salomos, dass sie erklärt:

Und siehe, nicht die Hälfte hat man mir gesagt. Du hast mehr Weisheit und Güter als die Kunde sagte, die ich vernommen habe. ( 1. Buch der Könige 10,7)

Und was mich am meisten von der Weisheit Salomos überzeugt ist die Tatsache, dass er keine Kriege führte.
Wie viel Unfriede, Hass und Streit könnten in Familien und Gemeinden vermieden werden, wenn wir ein weises Herz hätten. Und wir müssen erkennen, dass es wirklich Schätze sind die wir brauchen für ein intaktes Gemeindeleben und für unsere persönliche christliche Lebensführung. Unser Bibeltext sagt uns zwar, dass Erkenntnis und Weisheit bei Jesus verborgen sind, dass er sie aber gerne gibt denen, die ihn darum bitten.
Kommen wir zum Schluss auf unseren Bibeltext zurück:
In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis.

Wir haben inzwischen erkannt, was es bedeutet, wenn Jesus uns seine Erkenntnis über Gott zugänglich macht. Dann erkennen auch wir, wer Gott wirklich ist: Der liebende Vater, der seinen Sohn Jesus am Kreuz sterben ließ, damit wir durch die Sündenvergebung ewiges Leben erlangen.
Und weise ist der, der es nicht bei dieser Erkenntnis, bei seinem Wissen belässt, sondern sich nun Jesus zuwendet, sein Angebot auf Erlösung annimmt. Solch ein Mensch ist ein wirklich Weiser. Denn durch Jesus ewiges Leben zu bekommen, beinhaltet wirklich alle Schätze zu besitzen. Und sie sind wirklich nur bei Jesus zu finden.
Stellen wir uns abschließend die Frage: Bin ich weise? Habe ich durch Christus die verborgenen Schätze erkannt und mein Leben mit Jesus in Ordnung gebracht? Dann Heil Dir, du bist wirklich reich an Erkenntnis und erfüllt mit göttlicher Weisheit

Predigt von Robert Nowak Köln, 27.02. 2001 www.nowakpredigtbuch.de

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