Über den Glauben

Eine Predigt nach Hebräer 11, Vers 6:

Ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen
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Die Bibel, Gottes Wort, sagt:

Ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen !

Es heißt nicht: Ohne Glauben ist es schwer, oder es gibt verschiedene Wege, Gott zu gefallen, wie zum Beispiel durch Beten, Fasten, gute Werke tun u.ä. Nein, es heißt klar und ohne Alternative: Ohne Glauben ist es unmöglich !
Nun nehme ich an, dass jeder ernsthafte Christ möchte, dass er Gott gefällt, dass er ein gottwohlgefälliges Leben führt. Dann muss er wissen, was es mit dem Glauben auf sich hat, was Glauben im Sinne der Bibel bedeutet, weil dieser Begriff sehr unterschiedlich angewendet und verstanden wird.

Das sollen einige Beispielsätze klarmachen. Man sagt, obschon es draußen regnet und stürmt: "Ich glaube, dass das Wetter morgen schön wird" Oder die Frau von ihrem kranken Mann : "Ich glaube, dass mein Mann bald wieder gesund wird." Oder ein gläubiger Christ: " Ich glaube an den Herrn Jesus Christus." Alle gebrauchen das Wort 'glauben' und meinen doch alle etwas anderes. Im ersten Fall, in Bezug auf das Wetter, redet man von einer bloßen Vermutung, die durch nichts begründet ist. Da ist der Wunsch der Vater des Gedankens. Im zweiten Fall, bei der Krankengeschichte, redet man im Sinne einer vagen Hoffnung, die man in vielen Krankheitsfällen haben kann, da viele Kranke ohnehin wieder gesund werden. Im dritten Fall - und das ist der entscheidende Unterschied - spricht man von einer Person!

Wenn die Bibel vom Glauben spricht, meint sie immer eine Person: Gott, der ein persönlicher Gott ist und speziell Jesus, den Sohn Gottes. Warum der Unterschied so wichtig ist verstehen wir sofort, wenn wir wissen, was glauben vom Urtext der Bibel her bedeutet. Es könnte übersetzt werden mit Vertrauen oder Treue. Treusein kann aber nur eine Person, und Vertrauen können wir nur zu Personen haben. Wer also sagt, ich glaube an Gott, an Jesus, dann heißt das, ich vertraue ihm, ich glaube, dass er treu ist. Weil das so ist, hat glauben nur wenig mit uns, aber alles mit Gott zu tun. Viele Christen meinen, dass Glaube so etwas wie ein Kapital sei, eine Ausstrahlung, eine Leistung die wir, die der Mensch, habe oder vollbringen müsse. Dann bilden sie sich ein, wenn sie sich etwas intensiv genug vorstellen und wünschen und darum beten, dass das dann in Erfüllung geht. Aber das stimmt nicht.

Wir wollen bei Jesus und seinen Jüngern lernen. Wie praktizierten sie Glauben, so, dass etwas durch den Glauben geschah, denn die Bibel sagt, dass durch den Glauben alles möglich wird:

Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt! (Markus Evangelium 9,23)

Aber nicht alles, was wir uns vorstellen oder wünschen,
sondern was Gottes Wille ist !

Erst da, wo unser Wünschen und Gottes Wille zusammentreffen und wir unseren Glauben investieren, geschehen auch Wunder. Petrus sieht den Herrn Jesus auf dem Wasser wandeln und er möchte zu ihm gehen. Nun geht er aber nicht einfach los, und denkt, weil er genug glaubt, kann auch er auf dem Wasser gehen. Nein, er sagt zu Jesus:

Herr, bist du es, so heiß mich zu dir zu kommen auf dem Wasser. (Matthäus 14, 28)

Und Jesus sprach: Komm her! Und nun geht Petrus auf dem Wasser, solange, wie sein Glaube und Gottes Willen zusammenfallen. In dem Augenblick, da sein Glaube wankt, versinkt er im Wasser. Auch hier gilt das Wort: Dir geschehe, wie du geglaubt hast! Sehen wir, wie Jesus es machte. Er betete zu seinem Vater und fragte ihn, ob das, um was er bat, überhaupt, oder jetzt, zu diesem Zeitpunkt, in seinem Willen ist. Er tat nur, was er den Vater zuvor tun sah! Deshalb tat er nie eine Fehlbitte. Selbst als er am Grab des Lazarus stand und betete, steht der Tote aus dem Grabe auf, weil Gott, sein Vater, es wollte!
Als Maria, seine Mutter, ihn auf der Hochzeit zu Kana bittet, dem jungen Brautpaar, dem der Wein ausgegangen war, zu helfen, sagt Jesus:

Meine Stunde ist noch nicht gekommen! (Johannes 2, 4)

Das hieß, der Vater im Himmel hatte noch nicht "grünes Licht" für dieses Wunder gegeben, noch nicht "ja " dazu gesagt. Aber kurze Zeit später, als der Vater "ja" zu seinem Anliegen gesagt hatte, tat Jesus das Wunder. Letztlich ist es also nicht so sehr entscheidend, wie stark oder schwach wir glauben, obwohl sich Gott über einen großen Glauben freut, aber oft selbst zum schwachen Glauben steht ! Wenn Jesus sinngemäß sagt:

"Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, könnt ihr Berge versetzen!", (Matthäus 17, 20)

meint er damit nicht, dass ein kleiner Glaube zu loben wäre, ganz im Gegenteil, er hat die Kleingläubigen immer getadelt. Aber er macht deutlich, dass das Entscheidende beim Glauben nicht bei uns liegt, sondern bei ihm!

Warum, könnte man fragen, ist dann überhaupt unser Glauben wichtig? Die Bibel zeigt uns, dass Gott auf zweierlei Weise an uns Menschen handelt. Einmal indem er in souveräner Weise handelt und zum anderen, indem er auf unseren Glauben reagiert, also unsere Gebete erhört. Diese Reaktion Gottes kann durch jede Art von Glauben ausgelöst werden, durch einen großen ebenso wie durch einen kleinen. In der Technik gibt es heute ein Beispiel dafür. An alten Elektrogeräten befindet sich meist ein Schalter, den man mit kräftigen Druck betätigen muss, um das Gerät in Gang zu setzen. Bei den modernen Geräten dagegen gibt es die sogenannten Sensortasten. Hier braucht man die Taste nur ganz leicht zu berühren, und das Gerät springt an.

Ähnlich ist es auch bei Gott und dem Glauben. Er wartet auf unseren Glauben, also auf unser Vertrauen zu ihm und reagiert gerne, wenn er überhaupt Glauben bei uns sieht. Und so reagiert er um unseren Schwachheit willen auch auf einen kleinen Glauben. Als die Jünger z.B. auf dem See Genezareth in dem Schiff in Lebensgefahr kommen und Jesus fast anklagend anrufen: Kümmert es dich nicht, dass wir verderben? - sie also sehr kleingläubig sind - hilft er ihnen dennoch und gebietet dem Sturm, dass er schweige! Aber er tadelt auch seine Jünger:

Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam? (Matthäus 8,26)

Wenn man die Größe des Glauben auf einer Skala darstellt, die links die Zahl Null, Unglaube, und rechts die Zahl 100, großer Glaube, trägt, dann befindet sich der Zweifel dicht bei der Zahl Null und nahe dabei auch der kleine Glaube. Der Zweifler, aber, sagt die Bibel, empfängt nichts. Wer nur einen kleinen Glauben hat, hat wenig Vertrauen und damit auch wenig Liebe zu Gott. Letztlich misstraut er Gott und das ist das Gegenteil von Vertrauen. Wenn Gott auch auf unseren kleinen Glauben reagiert, dann nicht, weil er Gefallen daran hätte, sondern, - ich wiederhole, weil es so wichtig ist - weil er damit zeigen will, dass das Entscheidende beim Glauben nicht bei uns liegt, sondern bei ihm! Ein Beispiel soll verdeutlichen, was gemeint ist.

Wenn über einen kleinen Fluss eine massive Holzbrücke führt, die aus starken Balken gebaut ist, hält diese nicht, weil wir 'glauben' dass sie hält, sondern weil sie stabil gebaut ist. Deshalb gehört nicht viel Mut dazu, die Brücke zu betreten und zu überqueren. Denn wenn viele andere darübergehen und darüberfahren, wird sie wohl auch mich tragen. Und wir vertrauen den Konstrukteuren, also Personen, dass sie hält, und die Erfahrung hat ja in diesem Fall gezeigt, dass es so ist. Andererseits stellen wir uns vor, wir stehen vor einem breiten Bach, und über dem Bach liegt nur ein dünnes, schmales Brett. Dann können wir soviel "glauben" wie immer wir vermögen - und das heißt dann ja nur "vermuten" und "annehmen" - wenn wir das Brett betreten, wird es zerbrechen und wir werden ins Wasser stürzen. Warum? Weil wir uns nicht auf die Stärke des Brettes, sondern auf uns verlassen haben.

So ist es auch mit dem Glauben an Gott. Wunder geschehen nicht deshalb, weil wir einen starken Glauben haben, sondern weil wir einen starken und treuen Gott haben, der zu unserem Glauben steht! Unzählige Zeugnisse von Menschen, welche die Treue Gottes bezeugen, sind uns aus der Bibel und der Kirchengeschichte bekannt. Gott hat sich immer wieder als der starke Gott bewiesen. Darum ist es nicht schwer, und kein Risiko, wenn wir an ihn glauben, d.h., dass wir darauf vertrauen, dass er auch uns in unseren guten und schweren Situationen trägt. Es folgt: - sehr wichtig - Nicht unser Glaube macht das Brett stark, sondern das starke Brett ist Garant unserer Sicherheit und unseres Vertrauens.

Auf Gott bezogen heißt das: Nicht unser starker Glaube versetzt Berge, sondern der starke Gott, er ist die Ursache unseres Vertrauens! Ein Merksatz lautet:

Ein Glaube ist nur soviel wert, wie der Gott stark ist, an den geglaubt wird!

Der bekannte China Missionar Hudson Taylor hat den Satz geprägt: Wir brauchen keinen großen Glauben, sondern Glauben an einen großen Gott! So wie wir im Beispiel ohne Bedenken der starken Brücke vertrauen können, dass sie hält, so können wir unserem starken Gott vertrauen. Aber wenn Gott nicht der starke, gewaltige und allmächtige Gott ist, nutzt uns unser 'Glaube' nichts! Dann würden wir, wie die Heiden, den toten Götzen vertrauen, die nicht hören und nicht sehen und nichts können, und unser Vertrauen würde bitter enttäuscht.

Ein eindrückliches biblisches Beispiel haben wir bei Elia, dem Propheten, der die Baalspriester herausfordert zu beweisen, welcher Gott der stärkere ist. Die Baalspriester haben zweifellos starken "Glauben". Sie trauen ihrem Gott zu, dass er das Feuer vom Himmel fallen läßt um ihr Opfer zu entzünden. Aber sie haben trotz ihres Glaubens keinen Erfolg, weil ihr Gott ein toter Götze ist, ein menschliches Denkgebäude ohne Macht. Elia dagegen braucht nur ein kurzes, gläubiges Gebet zu sprechen und das Feuer fällt vom Himmel. Nicht weil Elia einen besseren Glauben hatte, sondern einen besseren, starken Gott. (1. Könige18)

Wir glauben, vertrauen also, dem lebendigen Gott, der hört und sieht, der sich bezeugt, indem er handelt. Wir könnten berechtigt fragen, warum reagiert Gott überhaupt auf unseren Glauben und tut, um was wir bitten? Die Antwort ist sehr einfach: Er ist der Gott der Liebe, er liebt uns. Und Liebe will glücklich machen. Und glücklich werden wir dadurch, dass Gott uns gibt was wir bedürfen.

Aber gibt es nicht viele Religionen, die das gleiche behaupten ? Gibt es eine Sicherheit im Glauben ? Menschen haben immer wieder nach einem Gottesbeweis gefragt und sind in der Regel zu der Feststellung gekommen, dass man Gott nicht beweisen kann. Das stimmt, und auch wieder nicht. Man kann Gott nicht wissenschaftlich beweisen. Man kann nicht in ein Labor gehen, hat Billy Graham, der bekannte Evangelist, einmal gesagt, und durch ein Experiment direkt die Existenz Gottes beweisen. Und dennoch gibt es einen, - sagen wir - indirekten Gottesbeweis, der genau so überzeugend ist wie ein direkter und der sinngemäß auf anderen Gebieten auch in der Wissenschaft angewandt wird und anerkannt ist.

Wie beweist man, dass es Elektrizität gibt ? Man kann sie nicht sehen, nicht hören und sie ist nichts Materielles. Aber man kann Kontakt mit einer Stromquelle aufnehmen und dann zeigt es sich, dass es Elektrizität gibt. Die leuchtende Lampe oder die laufende Maschine beweisen es. Das heißt, man kann Elektrizität nicht sehen und hören und nicht materiell erfassen, aber man kann sie erfahren an ihrer Wirkung !

So müssen wir fragen, kann man Gott erfahren? Kann man mit ihm Kontakt aufnehmen? Geht von ihm eine Wirkung aus? Denn die Bibel sagt uns ganz eindeutig, dass wir Gott nicht sehen, normalerweise auch nicht hören können, weil er Geist ist. Aber er ist auch eine Person, und eine Person kann sich uns mitteilen, auch wenn man sie nie gesehen oder gehört hat. Die Bibel sagt, dass Gott in Jesus als menschliche Person hier auf Erden gelebt hat. Aber das ist 2000 Jahre her, wie können wir dennoch von ihm etwas wissen und durch ihn Gott erfahren? Ein Beispiel:

Kein ernsthafter Mensch wird bezweifeln, dass es einen Mann namens Leo Tolstoi gegeben hat, obwohl niemand von uns und kein noch Lebender ihn je gehört oder gesehen oder gar Kontakt mit ihm gehabt hat. Wie kann man ihn dennoch erfahren und beweisen, dass er gelebt, was er gedacht und gewollt hat? Indem man z.B. das Buch "Krieg und Frieden" liest. Ein Buch, von dem verbürgt ist, dass es von Tolstoi geschrieben wurde. Wir erfahren von dieser Person, indem sie sich uns schriftlich mitteilt und andere, die mit ihr gelebt haben, von ihr glaubwürdig berichten.

Genau diesen Weg ist Gott gegangen. Gott hat uns ein Buch hinterlassen, in welchem er selbst, durch seine Propheten, seine Jünger und andere Zeugen Zeugnis gibt von ihm, von Gott, von Jesus und dem heiligen Geist: Die Bibel ! Darum ist die Bibel ein so wichtiges Buch für uns Christen. Hier redet Gott direkt und persönlich zu uns. Hier sagt er uns wie er ist, was er will und wie wir Kontakt zu ihm aufnehmen können.

Die 1. Grundlage unseres Glaubens ist Gottes Wort !

Darin ist unser Vertrauen begründet! Darum ist es berechtigt, wenn ein Dichter geschrieben hat: "Wenn das Wort nicht mehr soll gelten, worauf soll der Glaube ruhn?"
Und darum ist der Teufel so sehr daran interessiert, die Bibel zu verunglimpfen. Kein Buch der Weltliteratur ist so angegriffen, angefeindet und verrissen worden, wie die Bibel. Weil der Glaube daran hängt! Die Kommunisten wissen, warum sie Bibeln verbrennen und predigen verbieten! Nun behaupten aber andere Religionen auch, dass sie ein 'Heiliges Buch' haben, durch welches ihr Gott spricht. Wie unterscheidet die Bibel sich davon und wie können wir prüfen, was das Richtige ist? Zunächst brauchen wir uns nicht zu fürchten, zu prüfen, die Bibel, also Gott selbst, ermuntert uns dazu:

"Prüfet aber alles, und das Gute behaltet." (1. Thessalonicherbrief 5,21) und :"Prüfet die Geister, ob sie von Gott sind, "und: "Prüfet mich!" (Maleachi 3, 10)

Wie können wir prüfen? Die Bibel behauptet, dass das, was wir in ihr lesen, nicht nur Information über Gott ist, sondern eine Kraft von Gott ist, die wirkt:

"Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als ein zweischneidig Schwert".
(Hebräer 4,12)

Und im Buche Jeremia, Kapitel 23 Vers 29, heißt es gar:
"Ist mein Wort nicht wie Feuer ... und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt?

Darin besteht der Unterschied zu allen anderen Bücher: Wenn ich z.B. Tolstoi lese, kann ich mich aufgrund des Gelesenen entscheiden, etwas zu tun. Aber es geschieht durch mich, nicht durch das Wort, das ich gelesen habe. Wenn ich aber die Bibel lese, sagt Gott zu, dass ER dann aufgrund meiner Entscheidung etwas an mir tut, was ich selbst nie vollbringen kann. Und das kann jeder ausprobieren. Das bedeutet, wenn ich Gottes Wort annehme und befolge, geschieht etwas mit mir durch die Kraft Gottes.

Also kann man Gott erfahren, durch seine Wirkungen!

Dabei zeigt die Bibel den Weg auf, den wir gehen müssen, um Gott zu erfahren. Die Bibel sagt, wenn wir im Gebet mit Gott Kontakt aufnehmen und uns mit ihm durch Jesus versöhnen lassen, indem wir unsere Sünden vor ihm bekennen, erfahren wir Gott! Alle Gottesferne und mangelndes Vertrauen zu ihm entsteht durch die Sünde, die zwischen Gott und Mensch steht. Das sind nicht nur, und nicht in erster Linie, die moralischen Sünden, sondern das ist vor allem die Hauptsünde aller Menschen:

Sie wussten, dass ein Gott ist, und haben ihn nicht gepriesen als einen Gott noch ihm gedankt.
(Römer 1, 21)

Das heißt, das man Gott nicht als Herrn anerkannt hat. Wer nun seine Sünden bekennt, der bekommt eine Beziehung zu Gott, die Schuld, die ihn drückte, wird hinweggenommen und Friede und Freude kommen in sein Herz. Dann geschieht es, wie die Bibel sagt:

Der Geist selbst gibt Zeugnis unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind. 
(Römerbrief 8,16)

Niemand kann uns die Schuld nehmen, kein Arzt, kein Psychiater, kein Mensch. Aber Gott, weil er seinen Sohn Jesus für unsere Schuld am Kreuz hat büßen lassen. Und die Befreiung von Schuld und die Gewissheit der Gemeinschaft mit Gott in Jesus vermittelt uns der Heilige Geist. Das kann jeder erfahren und er findet bestätigt, dass Gott das hält, was er in seinem Wort verspricht, nämlich Vergebung, Friede und Freude! Wer das erlebt, der lebt im Glauben, das heißt, weil er Gott als wahrhaftig erfunden hat, vertraut er ihm nun auch in allen anderen Dingen, die sein Wort verheißt: er glaubt! Wenn wir Schild bekennen und sie uns von Jesus haben vergeben lassen, spricht die Bibel von Bekehrung. Das bedeutet: wir haben uns von unserer alten Haltung. abgekehrt Gott mit Vorurteilen und Bedenken zu begegnen und sind von dem misstrauen zum Ver-trauen an Gott gekommen.

Dabei versuchen manche Menschen, das Problem der Schuld herunterzuspielen. Aber alle Menschen leiden unter ihrer Schuld. Ich habe in meinem Beruf bei der Justiz mit wirklichen sogenannten hartgesottenen Verbrechern zu tun gehabt, die scheinbar kein Gewissen haben. Aber im vertrauten Gespräch haben sie gestanden, wie die Schuld sie oft drückt, ihnen den Schlaf raubt und sie unglücklich macht.

Wenn dann der Friede Gottes durch die Vergebung ins Herz kommt, weiß man genau, das hat der lebendige Gott getan! Ihm kann ich mein Leben anvertrauen, er ist treu, darauf kann ich meinen Glauben gründen. Kein anderes Buch als die Bibel vermittelt solch eine Wirkung. Aber einen anderen wichtigen Punkt müssen wir noch erwähnen, wenn es um den Glauben geht. Die Hilfe in diesem Leben durch Gott ist nur ein Aspekt des Glaubens. Manche Menschen sagen: Ich meistere mein Leben auch ohne Gott! Und tatsächlich wundert sich sogar der Psalmist, wie gut es den Gottlosen geht, (Psalm 73) bis er auf ihr Ende schaute!

Des Menschen Leben endet nicht mit dem Tod. Auch nicht das der Ungläubigen! Und alle Religionen wollen nicht zuerst ein besseres diesseitiges Leben vermitteln, sondern ein Leben nach dem Tod, in dem es alle Beschwernisse dieses Lebens nicht mehr gibt. Und hier geht es nicht um eine begrenzte Zeit, wie in diesem Erdenleben, sondern um eine Ewigkeit. Wo verbringe ich meine Ewigkeit, ist sicher die wichtigste Frage für einen Menschen überhaupt. Nun behaupten wiederum alle Religionen, eine Lösung zu haben. Die Moslems sprechen auch von einem Paradies nach dem Tode, der Buddhismus von dem schmerzfreien Nirwana, und auch die Hindus sprechen von einer Erlösung aus den Leiden dieses Lebens nach dem Sterben.

Die Bibel sagt, dass die, die durch Jesus zu Gott gehören, nach ihrem Tod ein ewiges Leben im Himmel, in der direkten Gemeinschaft mit Gott leben werden, wo es weder Kummer noch Leid, Tränen oder Tod gibt. Es ist ein Leben in der Qualität des Lebens, das Gott hat. Welches ist nun der richtige Glaube, wem können wir in dieser so überaus wichtigen Frage vertrauen? Wodurch unterscheidet sich der Gott der Bibel von den Göttern anderer Religionen? Es gibt einige ganz gewichtige Unterschiede.

Alle anderen Religionen haben das gleiche Prinzip, wie man angeblich "in den Himmel kommt." Das Rezept heißt: Selbsterlösung. Nach der Lehre des Buddhismus und Hinduismus wird man solange in einen irdischen Leib 'wiedergeboren' - bei einem schlechten Leben auch als Tier - bis man ein Leben gelebt hat, das vollkommen einwandfrei ist, bis man sozusagen ein "Supermensch "geworden ist, der würdig ist für das Paradies oder das Nirwana. Wer aber hat je einen so vollkommenen Menschen gesehen? Ohne Übertreibung kann man sagen, er wurde so oft gesehen wie der berüchtigte 'Schneemensch' Yeti, nämlich nie. Im Islam wartet das Paradies auf den, der immer alle! Gesetze erfüllt. Wer kann das?

Auch der Gott der Bibel ist im Alten Bund diesen Weg der Gesetzeserfüllung gegangen. Wie ich glaube nicht, weil er der Meinung war, dass dies ein gangbarer Weg sei, sondern um zu zeigen, dass der Mensch sich nicht durch Werke und ein "gutes Leben " selbst erlösen kann, und dass es nur einen Weg zur wirklichen Erlösung gibt: Die Erlösung durch Gott!

Darum sandte er Jesus, der uns mit Gott versöhnte, indem er die Schuld auf ihn legte und ihn an unserer Stelle bestrafte und wir nicht durch unsere Werke oder unser gutes Leben, sondern durch die Vergebung, die Jesus erwirkt hat, würdig werden, "in den Himmel" zu kommen. Logisch betrachtet ist dies der einzig sichere Weg, dass alle Menschen die Chancen zur Erlösung haben. So handelt ein guter Gott, ein Gott der Liebe. Denn hier braucht man nicht etwas zu können oder zu leisten, sondern man braucht nur anzunehmen, was Gott anbietet, das kann jeder!

Dennoch dürfen wir fragen, gibt es eine Garantie dafür, dass Jesus wirklich in der Lage ist, uns "in den Himmel" zu bringen ? Können wir in dieser Beziehung an ihn glauben, also ihm vertrauen? Ich möchte an einem Beispiel klar machen, wie wir das auch im Vergleich zu anderen Religionen erkennen können. Nehmen wir einmal an, was ja heute durchaus nicht mehr nur Sciencefiction ist, also eine Zukunftsvision - Tschernobyl hat das ja leider bewiesen - die Erde wäre so verseucht, dass man weiß, dass man nur noch einige Monate darauf leben könnte. Und es ist bekannt geworden, dass es einen anderen Planeten geben soll, auf dem man sogar noch bessere Lebensbedingungen finden wird, als auf der Erde.

Die Frage ist nur, wie kommt man da hin? Nun, z.B. durch ein Raumschiff. Nehmen wir weiter an, drei Gruppen machen ein Angebot. Die erste erklärt: Wir haben gute Pläne, wie man ein Raumschiff baut, aber bauen müssen es die, die es benutzen wollen, selbst. (Selbsterlösung) Die zweiten erklären, wir haben zwar ein Raumschiff gebaut, aber damit gefahren sind wir noch nicht, es ist wohl noch nicht ganz vollkommen in der Konstruktion, das ist eure Aufgabe, es zu verbessern. (Vollkommen werden durch ein besseres Leben)

Und die dritten erklären: Wir kommen mit unserem Raumschiff von diesem Planeten, wir haben dort gelebt und kennen ihn, wir kennen auch den Weg dorthin und die Schwierigkeiten, die auf der Fahrt auftreten können. Aber für all das haben wir eine Lösung. Denn wir haben das alles selbst praktiziert. Wir haben die Schwierigkeiten unter großen persönlichen Opfern überwunden. Wem würden wir wohl den Zuschlag geben, wem zutrauen, also glauben, dass man uns sicher ans Ziel bringen wird? Ich denke, alle werden spontan sagen: der dritten Gruppe. Was hat das mit dem Glauben und Vertrauen zu Jesus zu tun? Jesus ist der einzige, der nicht von uns erwartet, das wir irgendetwas zur Erlösung dazutun müssen.

Jesus ist auch der einzige, der glaubhaft versichert, dass er schon einmal im Himmel war, ja, dass dort seine Heimat ist, dass er genau darüber Bescheid weiß, wie es dort ist und dass er natürlich auch den Weg dorthin kennt und die Bedingungen, die eingehalten werden müssen, um dorthin zu gelangen. Dass er dort im Himmel 'Zuhause' ist, hat er oft selbst bezeugt, z.B. in Matthäus 28, 18, wo er sagt:

"Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden!"

Und seine Himmelfahrt, die ebenfalls viele Jünger bezeugt haben, beweist, dass dort seine 'Heimat' ist. Aber was das Wichtigste ist, Jesus hat alle Schwierigkeiten, die mit dem "in den Himmel kommen" zusammenhängen, bewältigt, indem er sich ganz persönlich zum Opfer gegeben hat in Tod und Auferstehung. Denn das ewige Leben in der Dimension Gottes beginnt nach übereinstimmender Aussagen aller Religionen, erst nach dem Tod. Eine Garantie, dass er uns 'in den Himmel bringen kann' hat nur der, der den Tod überwunden hat, der Herr ist über den Tod. Und wieder ist Jesus der einzige, der behautet und bezeugt, dass er alle diese Macht hat. Jesus sagt:

"Ich habe die Schlüssel der Hölle und des Todes." (Offenbarung 1,18)

Und im Epheserbrief 4 Vers 9 und im 1. Petrusbrief 3, Vers 19 heißt es, dass er auch hinuntergefahren ist in die untersten Örter, dem Ort des Todes und hat den Geistern das Evangelium gepredigt. Ja, er ist selbst in den Tod gegangen und hat den Tod überwunden, besiegt, indem er aus dem Tod auferstanden ist. Keine andere Religion wagt es, so etwas von ihren Religionsstiftern auch nur zu denken. Und Tod und Auferstehung Jesu sind das am besten bezeugte Ereignis er antiken Geschichte. Auch in außerbiblischen Schriften wird der Kreuzestod Jesu bestätigt und seine Auferstehung von mehr als 500 Personen in der Bibel ! (1. Korinther 15, 6)

Die 2. Grundlage unseres Glaubens ist also die Tatsache,
dass Gott sich in Jesus als der allmächtige Gott bewiesen hat.

Verstehen wir nun, wie es im Hebräerbrief 11, 1 heißt:

"Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht des, das man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht!"

Aber das man erfahren hat

Glaube ist nicht nur ein "Annehmen " oder "Vermuten", dass es so sein könnte, wie Gottes Wort es sagt, sondern das feste davon Überzeugtsein, weil Jesus es bewiesen hat, dass es so ist, wie die Bibel es sagt. Insofern hat Glaube durchaus viel mit Nachdenken und Verstand zu tun. Und der Glaube an den Gott der Bibel und den Erlöser Jesus Christus ist jedem Vergleich mit anderen Religionen überlegen. Wenn wir diesen Weg gegangen sind, bekommen plötzlich viele biblische Aussagen einen anderen Sinn. Das Handeln von Menschen, das uns oft so schwer begreifbar und fast unmöglich erschien, wird nun ganz verständlich.

Wir staunen über Abraham: Gott ruft, und er geht! verlässt Verwandtschaft und Freundschaft auf ein Wort Gottes hin! Weil er gespürt hatte, der dich hier anspricht, ist der lebendige Gott, dem man vertrauen kann!

Wir staunen über Noah: Gott befiehlt, die Arche zu bauen, ein Schiff auf der Wiese! Und Noah hört und tut es! Denn Noah war ein gottesfürchtiger Mann, der die Treue Gottes erlebt hatte. Wir staunen über die Jünger. Jesus ruft sie in die Nachfolge, und sie kommen, ohne Rückfrage, ohne Diskussion.

Jesus spricht den Saulus an, den Verfolger der Gemeinde und Christus Leugner. Und er bricht zusammen, wird gläubig, ein Paulus und einer der eifrigsten Nachfolger des Nazareners.

Wir staunen in der Kirchen- und Gemeindegeschichte über Menschen, die Gott zum Dienst berief und die kamen, ohne Zögern. Und keiner von ihnen wurde enttäuscht! Sie, und viele andere, deren Namen wir nicht alle nennen können, wurden dem Herrn gehorsam. Gehorsam werden! Etwas, mit dem wir oft so große Schwierigkeiten haben. Wie ist das zu erklären und zu verstehen? Sie alle waren von der Wahrhaftigkeit und Treue Gottes fest überzeugt. Sie glaubten ihm. Was er zusagt, das hält er gewiss! Denn sie hatten Gott erfahren, erlebt. Und das alles waren und sind Menschen, an denen Gott Wohlgefallen hat. Warum? Weil sie glaubten, ihm vertrauten. Und weil sie vertrauten, fiel es ihnen nicht schwer, Gott zu gehorchen.

"Durch den Glauben wurde gehorsam Abraham,"

heißt es in der Bibel. (Hebräer 11,8.)

Wie ist es nun mit uns? Vertrauen wir Gott? Gott braucht unser Vertrauen, unseren Glauben, um zwei wichtige Dinge durchführen zu können.

Erstens: Uns in den schweren Zeiten unseres Lebens zu helfen. In der Bibel finden wir in diesem Zusammenhang immer wieder den Satz:

"Dein Glaube hat dir geholfen."

Und das Zweite finden wir beispielhaft bei Paulus.: Als er sich zu Jesus bekehrte, offenbarte dieser ihm durch Ananias:

"Dieser ist mir ein auserwähltes Werkzeug!" (Apostelgeschichte 9,15)

Wir sind Mitarbeiter Gottes! Und von einem Mitarbeiter muss man absolutes Vertrauen erwarten können. Und wenn dieser Glaube uns mehr und mehr erfasst, dann sind wir wirklich fromm, das heißt Menschen, die nützlich sind für das Reich Gottes. Darum prüfen wir uns: Vertrauen wir Jesus völlig? Haben wir in der Bekehrung Sündenvergebung erfahren? Wir haben heute gesehen, dass es kein Risiko ist, sich Gott anzuvertrauen. Wir brauchen unseren Verstand nicht abzuschalten, wenn wir an Gott glauben, wie manche Leute meinen. Im Gegenteil, eine gewissenhafte Prüfung hat uns gezeigt, dieser Gott, Jesus Christus, ist vertrauenswürdig, weil er alle Macht hat und treu dazu steht, was er zugesagt hat : uns aus Liebe zu erretten zu einem ewigen Leben. Und dann werden wir erfahren: es stimmt:

"Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt!" (Markus 9,23)

Und das Wohlgefallen Gottes wird bei uns sein

AMEN !

Predigt von Robert Nowak  Köln 21.6.2000, www.nowakpredigbuch.de

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